Collection Baccara 0278
standesgemäße Frau zu heiraten.
Rowan hatte in den letzten Wochen viele Frauen getroffen. Aber keine hatte ihn so sehr beschäftigt und sein Blut in Wallung gebracht wie Lara.
Sie war ihm schon immer wunderschön vorgekommen. Doch heute Abend sah sie atemberaubend aus. Er konnte kaum den Blick von ihr abwenden.
Er vertiefte den Kuss, spielte mit ihrer heißen Zunge und genoss den wundervollen Augenblick. Am liebsten hätte er nie damit aufgehört.
Plötzlich hörten sie Schritte im Flur und mussten den Kuss abrupt abbrechen.
„Miss Chantal St. Laurent ist eingetroffen, Eure Hoheit.“
Falls der Butler Verdacht geschöpft hatte, ließ er sich nichts anmerken. „Sie erwartet Sie im Salon.“
„Danke, Antonio.“
Antonio verbeugte sich und ließ sie wieder allein.
Lara griff in die Tasche und reichte ihm ein Tuch. „Wisch dir besser den Lippenstift ab, bevor du deinen Gast begrüßt.“
„Lara …“
„Ich muss noch nach Alexandria und Damon sehen, bevor ich gehe. Wenn ich das nicht gleich tue, dann komme ich zu spät zurVernissage.“
Rowan hätte ihr am liebsten befohlen, bei ihm zu bleiben. Aber er wusste nicht, was er sagen sollte. Er konnte seine Gefühle für sie nicht ausdrücken. Außerdem wartete Chantal unten auf ihn. „Wir sehen uns“, sagte er dann und ließ sie gehen.
Luke hatte sich mit der Vernissage selbst übertroffen. Jedes Werk von Tanis war eindrucksvoll in Szene gesetzt, und die Ausstellungseröffnung glich einer spektakulären Galaveranstaltung.
Lara unterhielt sich einige Minuten mit ihrer Freundin und bewunderte den Ring, den Luke ihr wenige Stunden zuvor angesteckt hatte. Anscheinend wollte er sichergehen, dass sie bei ihm blieb, bevor sie ein großer Star wurde. Anschließend machte Lara einen Rundgang durch die Ausstellung und versuchte, nicht neidisch auf den Erfolg und das Glück von Tanis zu sein.
Ihre Freundin hatte das alles mehr als verdient.
Lara vergaß die Zeit, während sie die Kunstwerke bestaunte. Deshalb schaffte sie es nicht, dieVernissage zu verlassen, bevor der Fürst mit seinerVerabredung erschien.
Es war unmöglich, Rowans Ankunft nicht mitzubekommen. Plötzlich ging ein Raunen durch die Menge, und überall waren Blitzlichter zu sehen. Und die Frau, die ihn begleitete, schien genauso an das Medieninteresse gewöhnt zu sein wie Rowan selbst.
Chantal St. Laurent war nicht nur das Gesicht von Divine Cosmetics, sondern auch von Titelseiten vieler Magazine bekannt. Sie war zweiundzwanzig Jahre alt, hatte große blaue Augen, volle Lippen und eine Figur, die jeden Mann verrückt machte.
Während Lara beobachtete, wie das Model sich den Weg durch die Menge bahnte, konnte sie nicht anders, als eifersüchtig auf sie zu sein – nicht aufgrund Chantals Schönheit, sondern weil sie heute Abend an Rowans Seite war.
Lara hatte es aufgegeben, sich über ihre Gefühle klar zu werden. In ihrem Innern herrschte ein zu großes Durcheinander. Sie respektierte und bewunderte den Fürsten, und sie hatte auch begonnen, etwas für den Mann hinter dem Titel zu empfinden. Es tat weh, dass er sie vor Kurzem noch in der Bibliothek geküsst hatte und nun mit einer anderen Frau zusammen war, als ob der Kuss nie stattgefunden hätte.
Vielleicht hatte ihr der Kuss auch mehr bedeutet als ihm. Er hatte bestimmt schon Hunderte Frauen geküsst, deshalb war es sicherlich nichts Besonderes für ihn gewesen. Und später am Abend würde er auch Chantal St. Laurent auf diese Weise küssen.
Rowan begehrte sie, mehr aber auch nicht. Er könnte niemals eine Bedienstete des Palastes heiraten. Sie durfte gar nicht erst damit beginnen, sich Hoffnungen zu machen.
Plötzlich stand Rowan neben ihr und lächelte sie an. „Deine Freundin besitzt sehr viel Talent.“
„Ja, das stimmt.“ Laras Herz raste. „Sie würde sich freuen, das von dir zu hören.“
„Hat sie mir denn schon verziehen, dass ich ein anderes Kindermädchen einstellen wollte?“
„Nach heute Abend wahrscheinlich schon. Dein Auftritt mit Chantal bringt ihr noch mehr Publicity für die Ausstellung.“ Lara trat einen Schritt zurück, da sie sich sicher war, dass alle Augen im Raum auf sie gerichtet waren. „Wo ist denn Chantal?“
„Unterwegs.“
„Solltest du nicht bei ihr sein? Du bist ja schließlich mit ihr verabredet.“
„Ich muss nicht die ganze Zeit ihre Hand halten.“
Auf der anderen Seite des Raums sah Chantal sie nicht gerade erfreut an.
„Du solltest zu ihr gehen“, sagte Lara.
„Chantal kommt
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