COLLECTION BACCARA BAND 0256: VERFÜHRUNG IN DER HOCHZEITSNACHT / VIEL ZU VIEL SEX-APPEAL? / TRAUMMANN IM DOPPELPACK / (German Edition)
wahrscheinlich keine Ahnung, wie eine Ranch geführt wird.“
„Das muss ich auch nicht unbedingt wissen.“
„Jetzt geh endlich“, sagte Anne. „Ich bin deine Chefin und ordne an, dass du den Nachmittag freinimmst und entspannst.“
„Okay, Chefin. Einen Spaziergang könnte ich tatsächlich gebrauchen.“ Sie verließ die Küche und warf Jonathan einen vielsagenden Blick über die Schulter zu.
„Na, was ist?“, sagte Anne. „Willst du hier noch länger herumstehen und ein trauriges Gesicht machen, oder folgst du ihr endlich?“
Als Sherry hinter sich das Klappern von Jonathans Krücken hörte, verlangsamte sie ihren Schritt, damit er sie einholen konnte.
„Anne hat recht“, sagte sie. „Ich weiß nichts über diese Ranch. Was hältst du von einer Privatführung?“
Er grinste. „Ich dachte schon, du würdest überhaupt nicht mehr fragen.“
Sherry stellte sich vor, dass sie in der Scheune eine leere Box mit duftendem Heu fanden. Natürlich mussten noch einige Dinge geklärt werden, wenn diese Beziehung funktionieren sollte. Aber warum sollten nicht erst einmal ihre verrückt spielenden Hormone beruhigt werden?
Sie betraten die Scheune, und Sherry hörte ein verzweifeltes Blöken. In ihren Ohren klang es wie ein Schaf. „Habt ihr auch Schafe auf der Ranch?“
Jonathan lachte. „Es ist ein Kalb.“
„Ach so. Es klingt irgendwie unglücklich.“
„Das ist es auch.“ Jonathan führte sie zu einer Box, in dem ein armselig aussehendes Kalb lag. Es blutete und hatte ein verletztes Bein. „Es ist von der Mutter verstoßen worden.“
„Hat es einen Namen?“
„Wir geben Tieren, die eines Tages auf dem Schlachthof landen, keine Namen.“
„Ich werde es Trouble nennen. Der Name passt, finde ich.“
„Verlier dein Herz nicht an das Tier. Ich werde es wahrscheinlich töten müssen.“
„Das ist ja schrecklich! Warum?“
„Es bringt der Ranch keinen Nutzen.“
„Ich werde mich um das Kalb kümmern“, bot sie impulsiv an.
Jonathan verdrehte nur die Augen.
„Keine Angst, Trouble, ich werde einen Weg finden, dich zu retten. Der gemeine alte Jonathan will dich abstoßen, nur weil du nicht vollkommen bist.“
„Ich erwarte keine Vollkommenheit“, ging er sofort in die Defensive.
Okay, die Kritik war vielleicht nicht ganz fair. „Aber es soll alles so sein, wie du es möchtest.“
Kinderstimmen unterbrachen ihre Unterhaltung. Wade kam mit den Campern. Jonathan öffnete die Stalltür, und die Kinder scharrten sich um das arme Tier.
„Ich glaube, es geht ihm schon besser“, sagte Kristin.
„Das Hinterbein sieht aus, als würde es abfallen“, stellte Jimmy Lutz fest.
„Was passiert, wenn es sich nicht erholt?“, fragte eines der älteren Kinder.
„Ja, Jonathan“, sagte Sherry. „Erzähl den Kindern, was mit Trouble passieren wird.“
„Das Leben auf einer Ranch ist manchmal ziemlich hart“, begann Jonathan. „Schwache müssen aus der Herde aussortiert werden. Ansonsten züchten wir mit der nächsten Generation Schwächlinge heran.“
„Zum Glück macht man das nicht mit den Menschen“, sagte das kleine Mädchen, das Sherry besonders gern mochte. Tammy trug einen Stützapparat am Bein, um laufen zu können. Reiten konnte sie jedoch ohne diese Stütze, und in Wades Camp hatte sie das erste Mal die Gelegenheit gehabt, sich an einer Sportart auf gleicher Ebene zu beteiligen wie andere Kinder.
„Was redet ihr da?“, sagte Charlie. „Wer anders oder schwächer ist, wird aussortiert. Wie wir. Deshalb werden wir auch alle irgendwann im Gefängnis enden.“
„Es reicht“, sagte Sherry scharf. „Ihr alle habt in dieser Woche bewiesen, dass ihr stark und intelligent seid, und jeder von euch hat etwas gefunden, was er besonders gut kann. Lasst euch bloß nicht von anderen Menschen zu Verlierern abstempeln.“
Die Gruppe wurde still.
„Erzähl den Kindern von dir“, bat Wade. „Ihr wisst es nicht“, wandte er sich an die Kinder, „aber unsere Köchin, Sherry McCormick, war auch einmal ein ‚Problemkind‘. Seht sie euch heute an. Sie ist examinierte Krankenschwester, hat eine eigene Wohnung und fährt diesen tollen Firebird, den ihr in der Einfahrt gesehen habt.“
Wade legte Sherry die Hand auf die Schulter. „Entschuldige, wenn ich dich jetzt in Verlegenheit gebracht habe. Du musst nicht darüber sprechen, wenn du es nicht willst.“
Jonathan beobachtete sie neugierig.
„Ich habe kein Problem damit, von meiner Kindheit und Jugend zu erzählen“, sagte
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