COLLECTION BACCARA BAND 0256: VERFÜHRUNG IN DER HOCHZEITSNACHT / VIEL ZU VIEL SEX-APPEAL? / TRAUMMANN IM DOPPELPACK / (German Edition)
Aber sie hat sich nie groß um die Kinder gekümmert. Weißt du, welchen Spitznamen sie für Sam hatte?“
„Welchen?“
„Plagegeist. Stell dir das vor! Dass Rita mich verlassen hat, kann ich ja noch begreifen. Ich war sicherlich nicht der beste Ehemann. Aber dass ihr unsere Kinder egal sind, werde ich nie verstehen.“
„Chuck ist mir nicht egal.“
„Das weiß ich.“
„Aber ich muss mich auf meine Weise um ihn kümmern. Ich kann nicht von jetzt auf gleich die Mutterrolle übernehmen. Da müssen erst einige Dinge geklärt werden.“
Jonathan sah sie an, als würde er wirklich versuchen, sie zu verstehen. „Sherry, warum hast du ihn weggegeben? Ich muss es wissen. Erzählst du mir die ganze Geschichte?“
„Ja. Aber zuerst bringe ich Chuck zurück ins Camp.“
„Ich warte.“ Er beugte sich hinunter und küsste sie zärtlich. Dann drehte er sich um und kletterte in seinen Geländewagen.
Der Donnerstag versprach ein herrlicher Tag zu werden. Sherry begann, Wades Geländewagen für die erste Fahrt zum Haupthaus zu beladen.
Als sie die hintere Tür des Wagens zuschlug, sah sie einen dunkelhaarigen Jungen auf sich zukommen. Chuck – nein, Charlie.
„Hi, Cookie“, begrüßte er sie verschlafen mit dem Spitznamen, den Wade ihr gegeben hatte. „Ich soll dir beim Auf- und Abladen helfen. Als Ausgleich für die Sache mit den Rühreiern.“
Ausgleich war Wades beschönigende Umschreibung von Bestrafung. Es war ihm wichtig, dass die Camper Verantwortung für ihre Taten übernahmen. Wenn jemand etwas zerbrach, dann musste er es wieder kleben. Wenn jemand gemein zu einem anderen war, dann musste er eine gute Tat für den Betreffenden tun.
„Du bist zu spät, um mir beim Aufladen zu helfen“, sagte Sherry. „Aber du kannst mit mir fahren und mir beim Ausladen helfen.“
„Ich werde doch den Ritt durch den Wald nicht verpassen, oder?“
„Ich sorge dafür, dass du rechtzeitig zurück bist.“ Höhepunkt dieses Thanksgiving-Camps war ein Ritt durch den Wald, der an der Ranch endete, wo dann gemeinsam gegessen wurde. „Reitest du gern?“
„Ja, es ist okay.“
Sie stiegen in den Wagen und fuhren los. „Ich habe gestern mit Carla gesprochen. Sie hat eine neue Pflegefamilie gefunden. Stell dir vor, sie wohnt in Highland Park.“ Highland Park war einer der nobelsten Vororte in Dallas.
Charlie blieb stumm.
„Du bist das einzige Pflegekind, und sie haben auch keine eigenen Kinder. Das heißt, ein eigenes Zimmer und vielleicht sogar ein eigenes Bad.“
„Klingt nicht schlecht“, sagte er ohne große Begeisterung.
„Du scheinst dich nicht sehr zu freuen.“
„Warum sollte ich? Ist ja doch nicht für länger. Ich werde irgendetwas tun, was ihnen nicht gefällt, und dann schicken sie mich wieder weg. Wie immer.“
„Das liegt ganz an dir.“
„Nein“, erwiderte er hitzig. „Meinst du, ich benehme mich absichtlich schlecht?“
Sie dachte darüber nach. „Ja, das glaube ich.“
„Darf ich dich besuchen?“
„Ja. Einen Abend in der Woche und einmal im Monat ein ganzes Wochenende.“
„Mehr Zeit hast du nicht für mich?“
„Charlie, ich würde dich am liebsten ganz bei mir behalten. Aber vorher müssen erst einige Dinge geklärt werden. Weißt du, manchmal bin ich genau wie du – ich vermassle etwas, ohne es zu wollen. Ich gehe mit Eifer an eine Sache heran, handle sehr impulsiv und tue dadurch Dinge, die sich im Nachhinein als schlecht herausstellen. Diesmal will ich keinen Fehler machen. Stell dir vor, ich lasse dich bei mir wohnen, und dann findest du es ganz furchtbar und hasst mich. Das könnte ich nicht ertragen.“
Er betrachtete sie lange. „Ich habe dich gehasst und bin nur zu dir gekommen, weil ich wissen wollte, was aus dir geworden ist. Ob du vielleicht drogenabhängig bist.“
Sherry ließ sich nicht anmerken, wie sehr seine Worte sie trafen. „Ich habe mir auch meine Gedanken gemacht, wie du sein könntest, Charlie.“
Sie fuhr den Wagen um die Ranch zur Hintertür.
Sally begrüßte sie lachend. Sie hielt einen Teller mit selbst gebackenen Heidelbeermuffins in der Hand. „Meine Güte, ihr habt ja genug Essen für ein Dutzend Leute!“
„Es ist alles schon fertig“, sagte Sherry. „Es muss nur wieder warm gemacht werden.“
„Kein Problem. Ich helfe dir.“
Anne und Allison kamen ebenfalls, um zu helfen. Pete fuhr Charlie, Sam und Kristin ins Camp.
„Der Einzige, der sich überhaupt nicht blicken lässt, ist Jonathan“, sagte Allison.
„Er geht
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