Collection Baccara Band 0267
bringen.“
Todesangst sprach aus ihren blauen Augen. Genau wie bei ihrem Vater vor vielen Jahren. Komisch, dass er sich daran noch so genau erinnern konnte. Er fesselte ihre Hände mit dem Klebeband. Sie versuchte sich loszureißen, doch er hielt ihr die Pistole vors Gesicht und sagte: „Keine Spielchen, sonst schieße ich.“ Sofort verhielt sie sich ruhig. Ein Triumphgefühl überkam ihn. Bald war er ein reicher Mann.
Abbie versuchte, ruhig zu bleiben und nachzudenken. Sie zitterte vor Angst, als er sie wieder mit der Waffe stieß. Bitte, betete sie, lass Doug nach mir sehen.
„In den Wäscheschacht!“, befahl ihr Entführer.
Was dachte der Kerl sich eigentlich? Sie konnte in diesem Kleid nirgendwo hineinklettern. Ihre Schuhe hatte sie leider bereits ausgezogen, sonst könnte sie sie als Waffe benutzen, wie es sie im Fernsehen gesehen hatte.
„Da!“ Er deutete auf eine kleine quadratische Tür in der Wand, etwa anderthalb Meter über dem Boden. „Alles Zimmer in diesem Haus sind mit so einem Wäscheschacht ausgestattet. Sehr praktisch. Führt direkt in den Keller.“
Warum war ihr die kleine Tür nicht früher aufgefallen? Was wollte der Mann? Als sie sich nicht rührte, schob er sie zu der Öffnung. „Jetzt mach schon.“ Er umfasste ihre Taille. Ihr Herz raste wie verrückt. Das Bild ihres Vaters blitzte vor ihrem geistigen Auge auf, und sie konnte jetzt nachempfinden, was er damals durchgemacht hatte.
„Mit den Beinen zuerst“, befahl der Kerl. Als sie zögerte, hielt er die Pistole an ihre Schläfe. „Na los. Und glaub nicht, dass du unten abhauen kannst. Eine große Überraschung erwartet dich dort.“ Er lachte gemein, und Abbie wurde übel.
Doch sie gehorchte. Er ließ ihre Taille los, und sie stieg in den Schacht, in der Hoffnung, unten doch irgendwie entkommen zu können.
Und dann ging es hinunter.
Sie hatte keine Zeit mehr nachzudenken … oder zu reagieren.
Ihre Füße hingen in der Luft.
Ihre Brust drohte vor Angst zu zerbersten.
Sie landete in einem großen Wäschewagen.
Kein Schmerz. Sie war unverletzt. Schnell rappelte sie sich auf und krabbelte aus dem Wäschewagen.
Ihre Gedanken wirbelten durcheinander.
Sie könnte weglaufen.
Sie musste weglaufen.
Wenn sie den Wagen zur Seite schob, würde der Mann auf dem Betonboden landen. Er würde sich verletzen. Dann hätte sie eine Chance.
„Hallo, Abbie.“
Eine Stimme bremste sie.
Sie drehte sich langsam zu der vertrauten Stimme um.
„Ich habe schon auf dich gewartet.“
Doug ging in seinem Zimmer auf und ab, wobei er den Monitor nicht aus den Augen ließ.
Warum brauchte sie so lange?
Ein ausgiebiges Bad war eine Sache, aber das hier war lächerlich. Sie hätte längst aus dem Badezimmer wieder heraus sein müssen.
„Da stimmt was nicht“, murmelte er und stürmte zu ihrem Zimmer. Ohne anzuklopfen platzte er in ihr Zimmer. Sekunden später hämmerte er gegen die Badezimmertür und rief: „Abbie, ist alles in Ordnung?“
Schweigen auf der anderen Seite der Tür.
„Abbie?“
Er drückte die Klinke und öffnete die Tür. Sein Puls begann zu rasen, als seine Augen ihm sagten, was sein Herz bereits wusste.
Abbie war fort.
Er überprüfte das Bad und den begehbaren Schrank, nur um sicher zu sein. Die Tür zum Wäscheschacht stand offen. Er sah sich noch einmal um und entdeckte eine Rolle Klebeband auf dem Boden. Das konnte nur eines bedeuten. Er checkte den Monitor in seiner Uhr, der das Signal von dem Sender hinter ihrem Ohr auffing. Sie befand sich noch im Haus.
Er stürmte durch den Flur, rannte die Treppe hinunter, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, und stürzte in die Küche. Er musste in den Keller. Er wollte nicht zu spät kommen.
„Stimmt irgendetwas nicht, Sir?“, fragte Montgomery, der in der Küche das Menü für den nächsten Tag überprüfte.
„Kontrollieren Sie alle Türen und Fenster“, befahl Doug und lief zur Kellertreppe. „Sorgen Sie dafür, dass die Alarmanlage eingeschaltet ist.“
Im Keller bestätigte sich Dougs größte Angst.
Der riesige Raum, der als Lagerraum und Wäschekeller diente, war verlassen.
Sie war weg.
Bis zum Morgengrauen waren jeder Zentimeter des Hauses und das gesamte Grundstück abgesucht worden. Nichts.
Ryan Braxton war mit dem Privatjet von Colby Agency’s gekommen.
Sämtliche Hausbewohner waren befragt worden. Brandon Thurston war herbeizitiert worden. Die Polizei suchte die Häuser und Hotels eines jeden einzelnen Gasts der Gästeliste von der Gala
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