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KGI: Blutiges Spiel (German Edition)

KGI: Blutiges Spiel (German Edition)

Titel: KGI: Blutiges Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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    Es gab unzählige Männer, die von Marcus Lattimer jeden Auftrag angenommen und erledigt hätten. Im Laufe seines Lebens hatte er ein Vermögen angehäuft und jede Menge Verbindungen geknüpft, den Großteil davon hart am Rand der Legalität. Die Männer, die Lattimer direkt beschäftigte, waren ihm absolut treu ergeben – mit weniger würde er sich auch nicht zufriedengeben –, aber er selbst traute niemandem bedingungslos.
    Bei manchen Aufträgen … da ging es um persönliche Genugtuung. In diesem Fall handelte es sich um eine Frage der Ehre. Manche Leute würden einwenden, Marcus besäße keine. Und nach objektiven Maßstäben hätten sie auch recht. Aber er war einem unerschütterlichen Treuegelöbnis verpflichtet. Wichtig war, was er unter Ehre verstand.
    Allen Cross war ein arrogantes, parasitäres Arschloch. Die Welt wäre ohne Ungeziefer wie ihn besser dran, und Marcus war entschlossen, sich an diesem Tag darum zu kümmern.
    Er schraubte den Schalldämpfer auf und steckte sich die Pistole in den Hosenbund. Dann knöpfte er das Jackett seines Armani-Anzugs zu, stieg aus dem Wagen aus und befahl dem Fahrer zu warten. Ohne Eile schritt er auf den Eingang des Hochhauses zu, in dem Cross Enterprises seinen Geschäftssitz hatte. Es dämmerte bereits, die Lichter der Stadt flimmerten im Halbdunkel, und die Scheinwerfer der vorbeifahrenden Autos huschten an den Hauswänden entlang.
    Auf den Straßen herrschte kaum noch Verkehr, und das geschäftige Treiben der Horden von Angestellten, die wie ein beständiger Strom das Gebäude betraten oder verließen, war versiegt. Wenige Meter vom Eingang entfernt blieb Lattimer kurz stehen und schaute auf die Uhr. Der Wachmann, der am Wochenende hier seinen Dienst tat, war ein Familienmensch, und wie die meisten Familienmenschen hatte auch er Schulden, nicht viele, aber genug, um nur mit Mühe über die Runden zu kommen.
    Ab morgen würde der Wachmann keine finanziellen Sorgen mehr haben. Dafür hatte Marcus gesorgt. Gerade in diesem Moment legte der Wachmann eine Pause ein, und kurz darauf würden die Überwachungskameras versagen.
    Für Geld war vieles zu haben. Loyalität. Illoyalität. Ein zugedrücktes Auge. Eine kurzzeitige Ablenkung. Fünfzehn Minuten reichten Marcus, um die Welt von Allen Cross zu befreien.
    Cross war ein Gewohnheitstier. Er kam jeden Samstagabend um sieben und blieb bis neun Uhr. Dann stand der Abholservice bereit und brachte ihn zu einem Restaurant zehn Blocks entfernt. Er genoss ein paar einsame Stunden, in denen er sich um Papierkram kümmerte. Sein größter Genuss jedoch bestand darin, ungestraft eine hilflose Frau zu quälen.
    Marcus’ Kiefermuskeln verspannten sich vor Wut. Vorhersehbarkeit konnte einen Menschen töten. Und Cross würde das schon bald erfahren.
    Marcus fuhr mit dem Aufzug in den zwanzigsten Stock und trat auf den mit billigem italienischem Marmorimitat ausgelegten Flur. Als er den Empfangsbereich durchquerte, waren seine Schritte so gut wie nicht zu hören.
    Die Tür zu Cross’ Büro war angelehnt. Aus dem Spalt drang mattes Licht. Marcus drückte die Tür lautlos auf. Cross saß hinter seinem Schreibtisch, zurückgelehnt in seinem Sessel, hielt ein Glas Wein in der Hand und las ein Bündel Papiere durch.
    Marcus beobachtete ihn. Geduldig wartete er, bis seine Beute erkannte, dass die Jagd auf sie eröffnet war.
    Nach einem Moment stellte Cross das Glas ab und beugte sich vor. Plötzlich hielt er inne, sein Kopf hob sich ruckartig, als er Marcus erblickte. Von Panik erfüllt riss er die Augen auf, dann hatte er sich wieder im Griff und verzog den Mund zu einem höhnischen Grinsen.
    »Wer sind Sie, und was zum Teufel machen Sie in meinem Büro?«
    Marcus schlenderte auf ihn zu. Mit ausdruckslosem Gesicht knöpfte er sein Jackett auf. Cross sprang auf, seine Hand fuhr zu der Sprechanlage auf seinem Schreibtisch.
    »Verschwinden Sie, oder ich rufe den Sicherheitsdienst.«
    Marcus lächelte. »Ich glaube, der ist momentan unabkömmlich.«
    Ein Anflug von Unbehagen huschte über Cross’ Miene. Immer noch lächelnd zog Marcus die Pistole. Sie lag gut in der Hand. Er genoss das Gefühl, wie der Schlitten über seinen Daumen glitt. Er entsicherte die Waffe und zielte auf Cross’ Brust.
    »Sterben Sie lieber im Sitzen oder im Stehen?«
    Cross wurde kreidebleich. Er taumelte, seine Hände fielen auf die glatt polierte Mahagoniplatte seines Schreibtischs.
    »Was wollen Sie?«, krächzte er. »Geld? Ich habe Geld. Sagen Sie einfach,

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