Collection Baccara Band 0267
ihr erfahren hatte? Abbie wollte Antworten – bald.
Nachdem sie sich bequeme Freizeitkleidung angezogen hatte, räumte sie das Badezimmer auf, hängte das feuchte Handtuch über die Stange des Duschvorhangs und machte sich auf die Suche nach Doug.
Sie brauchte jetzt sofort Unterricht, denn sie wollte sich in ihrer neuen Rolle auf keinen Fall blamieren.
An der Küchentür blieb sie stehen. Doug hatte offensichtlich im Kühlschrank und in der Vorratskammer nach Zutaten für das Abendessen gesucht. Sie überraschte ihn beim Schneiden von Gemüse für einen Salat. In der Mikrowelle garte ihr liebstes italienisches Gericht.
Abbie öffnete den Mund, um etwas Witziges zu sagen, wie: „Oh, der Bodyguard kann auch kochen“, aber sie schloss ihn wieder und beobachtete ihn stattdessen verstohlen.
In dem Moment blickte Doug auf, ihre Blicke trafen sich, und ihr wurde heiß.
„Ich dachte, ich mache uns etwas zu essen“, sagte er und gab die Salatzutaten in eine große Schüssel. „Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen.“
Sie schüttelte wortlos den Kopf. Ihr Blick glitt zu seinen muskulösen nackten Unterarmen, dann über seinen Oberkörper, bis er an der gebräunten Haut hängen blieb, die sein am Hals offenes Hemd entblößte. Ihr Atem ging schneller.
Das Klingeln des Telefons rettete sie davor, sich mit ihren Blicken lächerlich zu machen. Sie durchquerte den Raum und nahm den Hörer des Wandtelefons neben der Hintertür. „Hallo.“
„Abbie, Liebes, wie geht es dir heute Abend?“
Miss Irene.
„Gut.“ Sie versuchte sich auf den Anruf zu konzentrieren, aber es gelang ihr nicht. „Ist alles in Ordnung?“ Ihre Stimme klang definitiv zu schrill. Verdammt, was hatten diese alten Damen mit ihr gemacht? Sie konnte nicht einmal mehr klar denken.
„Alles in Ordnung“, erwiderte Irene. „Ich rufe nur an, um an die Dinnerparty morgen Abend zu erinnern, zu der ich dich und diesen netten Mr. Cooper eingeladen habe.“
Party? Wann war aus dem Abendessen eine Party geworden? „Dinnerparty? Hatten Sie nicht von einem Abendessen gesprochen?“
„Jetzt reg dich nicht gleich auf“, schimpfte Irene gutmütig. „Ich kann doch meine Freundinnen nicht ausschließen. Und bei sechs Personen kann man schon von einer Party sprechen.“
Das war etwas anderes. Abbie konnte den Club für ein paar Stunden ertragen. Plötzlich schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf. Das Essen war nur Nebensache. Es ging auch nicht darum, dass Irene sich für Dougs Hilfe bedanken wollte. Die vier Kupplerinnen hatten etwas ganz anderes im Sinn!
„Miss Irene, kommen sie bloß nicht auf die Idee …“
„Ich will dich nicht länger aufhalten“, unterbrach Irene. „Wir sehen uns morgen Abend. Punkt sechs.“
Abbie legte auf und rieb sich mit beiden Händen über das Gesicht. Erst dann blickte sie zu Doug.
„Ich glaube, ich will gar nichts von dem wissen, was das gerade war.“
Abbie näherte sich zögernd dem Tresen, an dem er arbeitete. „Es gibt da etwas, was Sie über Miss Irene und ihre Freundinnen wissen sollten.“
Doug neigte den Kopf und wartete darauf, dass sie weitersprach.
„Sie haben diesen Club.“ Sie schluckte. „Er heißt …“, sie zuckte mit den Schultern, „… einfach ‚der Club‘.“
„Wie originell“, meinte er.
„Egal, sie treffen sich jeden Mittwoch zu einer Runde Poker.“
„Poker?“
Sie nickte. „Sie klatschen und tratschen und trinken von ihrer selbst gebrannten hochprozentigen ‚Arznei‘. Und rauchen ein paar Zigarren.“
Doug sah sie an. „Sprechen wir wirklich von den Ladies von heute Morgen?“
Sie nickte wieder.
„Diese ‚Arznei‘ – ist das legal?“
„Nicht in diesem County.“
„Verstehe.“ Er war mit dem Salat fertig und brachte die Teller zu dem kleinen Tisch am Fenster.
„Gestern war ich das Thema“, erzählte sie weiter.
Er rückte ihr den Stuhl zurecht. „Sie wissen nicht …“
„Oh nein“, beruhigte sie ihn lächelnd. „Darum ging es nicht.“
Er setzte sich ihr gegenüber und wartete darauf, dass sie fortfuhr.
Sie zuckte mit den Schultern. „Es war eigentlich absoluter Quatsch. Es ging um diesen Fluch in unserer Familie …“
„Fluch?“ Er blickte sie skeptisch an.
Sie nickte. „Wenn ich nicht vor meinem fünfundzwanzigsten Geburtstag heirate, dann bin ich dazu verurteilt, den Rest meines Lebens allein zu verbringen.“ Sie lächelte. „Ganz schöner Unsinn, nicht wahr?“
Er wartete so lange mit der Antwort, dass sie schon gar nicht mehr
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