Collection Baccara Band 0267
damit rechnete. „Ja“, sagte er schließlich. „Gibt es einen Grund für dieses Gerede?“
„Unter meinen Verfahren waren einige Frauen, bei denen es tatsächlich eintraf. Der Club ist also davon überzeugt, dass es mir genauso ergehen könnte.“
Er betrachtete sie einen Moment lang. So lange, dass es Abbie schon unangenehm wurde. „Ich glaube nicht, dass Sie irgendetwas zu befürchten haben, Abbie. Sie sind eine wunderschöne junge Frau und dürften keine Schwierigkeiten haben, einen Mann zu finden, der den Rest des Lebens mit Ihnen verbringen möchte.“ Er schenkte ihr dieses charmante Lächeln, das sie völlig aus dem Konzept brachte. Sofort wurde ihr heiß.
Sie sprang auf und hätte dabei fast ihren Stuhl umgestoßen. „Ich habe eigentlich gar keinen Hunger. Ich glaube, ich gehe ins Bett.“ Es tat ihr leid, dass sie nicht aß, was er mit Mühe zubereitet hatte, aber sie konnte einfach nicht. Sie blinzelte und sah ihn dann an. „Gute Nacht.“
„Abbie.“
Sie blieb an der Tür stehen. Nein, sie wollte sich nicht umdrehen. Sie wollte ihn nicht ansehen und nicht seine Stimme hören. Irgendwie musste sie diesen verrückten Gedanken loswerden, den diese vier Kupplerinnen ihr in den Kopf gesetzt hatten. Sie war ja gar nicht mehr sie selbst.
Sie riss sich zusammen und drehte sich um.
„Wir müssen darüber sprechen, wie es weitergeht. Sie können das nicht noch länger aufschieben.“
Sie schluckte. „Sagen Sie meiner Großmutter, dass ich am Sonntag dort sein werde.“ Sie wollte sich wieder umdrehen, sah ihn aber noch einmal an. „Ich denke, wir sollten morgen mit dem Unterricht beginnen.“
Er hatte recht. Sie hatte Verpflichtungen. Sie hatte keine Zeit für irgendwelche blöden Spielchen der vier Kupplerinnen.
Und sie hatte keine Zeit für diese unglaubliche Lust, die sie das erste Mal empfand. Sie war keine Prinzessin und Doug kein edler Ritter.
Sie ging ins Bett und schlief ein.
„Fährt Ihre Mutter nicht eine graue Limousine?“, wollte Doug früh am nächsten Morgen wissen, als er durch die Fensterläden lugte, um zu sehen, wer in die Einfahrt gefahren war.
Abbie ging ans Fenster und blickte durch die Schlitze. Es war ihre Mutter. Was zum Teufel machte sie früh am Morgen auf der Straße? Sie verließ fast nie das Haus. Abbie krampfte sich der Magen zusammen vor Angst, dass etwas passiert sein könnte.
„Was ist denn jetzt los?“, murmelte sie und schloss die Tür auf.
Sie lief die Treppe hinab und eilte zum Wagen ihrer Mutter. „Du bist ja schon früh unterwegs“, sagte sie betont fröhlich.
Milly nahm die Hand ihrer Tochter und zog sich vom Fahrersitz. Auf ihre Krücken gestützt, entfernte sie sich so weit vom Wagen, dass Abbie die Tür schließen konnte. „Ich muss mit dir sprechen“, sagte ihre Mutter. „Ich habe die ganze Nacht darüber nachgedacht.“
„Komm erst einmal herein, Mom“, drängte Abbie. Das Letzte, was sie wollte war, dass ihre Mutter sich Sorgen machte. Allerdings wusste sie auch, dass dieser Wunsch unerfüllbar war.
„Guten Morgen, Mrs. Harper.“
Abbie hatte gar nicht gemerkt, dass er ihr gefolgt war. Aber natürlich, er war ihr Schatten. Ein Bodyguard. Es war sein Job, ihr überallhin zu folgen. Sie empfand ein lustvolles Prickeln bei dem Gedanken. Schnell verdrängte sie das Gefühl. Sie durfte gar nicht an so etwas denken. Aber ihre Gefühle hatten sie immer beherrscht. Und das würde sich auch nie ändern.
„Guten Morgen, Mr. Cooper.“
„Nennen Sie mich bitte Doug.“
Als er ihnen zurück ins Haus folgte, musste Abbie plötzlich an seine Eltern denken. Sie hatten überhaupt nicht über ihn gesprochen. Aber hier ging es auch nicht um ihn, oder?
Egal wie sehr sie sich bemühte, immer wieder drehten sich ihre Gedanken um ihn oder die Gefühle, die sie gar nicht zulassen dürfte.
Abbie brachte ihre Mutter zum Sofa.
Doug bot an, Kaffee zu kochen, sodass sie einen Moment allein waren.
„Okay.“ Abbie setzte sich ebenfalls und legte die Hände in den Schoß. „Lass uns reden.“ Ihre Mutter starrte sie jetzt an, als hätte sie ihre Tochter noch nie gesehen. Abbie fragte sich, ob sie das erste Mal die Züge der D’Martines in ihr sah. Doug hatte ihr gesagt, dass sie das Ebenbild ihrer Großmutter war.
„Ach Abbie, du siehst genauso aus wie dein … wie Edouard.“ Ihre Mutter blickte weg, doch das Lächeln wich nicht von ihrem Gesicht. „Dein Vater und ich haben all die Jahre hart daran gearbeitet, die Vergangenheit hinter uns zu
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