Collection Baccara Band 0267
Identität preiszugeben. Er hatte so hart daran gearbeitet, sich ein eigenes Leben aufzubauen. Natürlich konnte er Abbie vertrauen, dass sie das Geheimnis für sich behielt. Doch würde sie ihm verzeihen, dass er sie angelogen hatte? Vor allem nach der letzten Nacht?
Er konnte sich nicht darauf und auf seinen Job konzentrieren, und im Moment war Abbies Sicherheit wichtiger als alles andere. Wenn die Zeit gekommen war, würde er ihr alles erklären, und dann konnten sie fortsetzen, was sie begonnen hatten. Vorausgesetzt, dass sie dann noch an ihm interessiert war.
Der Geschäftsführer, die Vorstandsmitglieder und die anderen prominenten Gäste hießen Abbie in ihrer Mitte willkommen. Thurston überschüttete Abbie förmlich mit seiner Aufmerksamkeit. Irgendetwas an dem Mann machte Doug misstrauisch. Der Anwalt stand seit mehr als dreißig Jahren auf der Gehaltsliste der D’Martines, und das musste etwas heißen. Trotzdem …
Thurston hatte etwas an sich, was Doug nicht passte. Er würde ihn im Auge behalten.
„Madam.“
Abbie blickte von der Unterhaltung mit einer der hochnäsigen Freundinnen ihrer Großmutter auf und war erleichtert, James zu sehen. „Entschuldigen Sie mich, Mrs. Deermont“, sagte sie liebenswürdig und schob den Butler dann schnell außer Hörweite der Frau. „Danke, dass Sie mich gerettet haben. Die Frau hört ja gar nicht auf zu reden!“
James lächelte freundlich.
„Madam, da ist eine junge Frau, die gern unter vier Augen mit Ihnen sprechen möchte. Sie sagt, dass es sehr wichtig ist.“
Abbie runzelte die Stirn. „Kenne ich sie?“
„Ich glaube nicht“, erwiderte James nachdenklich. „Sie ist Reporterin beim Boston Telegraph.“ Er beugte sich näher. „Ich weiß nicht, ob es eine gute Idee ist, mit ihr zu sprechen.“
Abbie nickte. „Zeigen Sie mir die Dame. Ich werde mit ihr sprechen, aber hier.“
James nickte in Richtung einer gut gekleideten jungen Frau in der Nähe der Tür.
„Ja, das erscheint mir besser, Madam.“
„Und, James, hören Sie bitte auf, mich Madam zu nennen.“
„Wie Sie wünschen, Madam.“
James ist einfach klasse, dachte Abbie und näherte sich lächelnd der Reporterin.
„Hallo, ich bin Abbie Harper.“
Die Augen der jungen Frau leuchteten auf. „Hallo, Miss Harper. Ich freue mich, dass Sie einem Gespräch mit mir zugestimmt haben. Ich bin Kathi Gaines vom Boston Telegraph.“ Sie schüttelte Abbie enthusiastisch die Hand. „Das ist wirklich eine Riesengeschichte.“
Abbie zog ihre Hand zurück. „Wir führen das Gespräch gleich hier. Was wollen Sie wissen? Ich denke, in der Pressenotiz steht eigentlich schon alles.“
„Oh nein, Miss Harper“, beeilte Kathi sich zu erklären. „Es geht nicht um Sie. Es geht um den Gentleman, mit dem Sie gestern Abend im Atlantic Connection gesehen wurden. Der Herr, der Sie auch heute Abend begleitet.“
„Doug?“
Die junge Frau nickte. „Er ist vor etwa fünf Jahren von der gesellschaftlichen Bühne verschwunden. Die ganze Welt brennt darauf zu erfahren, was mit ihm geschehen ist.“
Abbie verstand immer noch nicht. „Doug Cooper? Sind Sie sicher, dass wir von demselben Mann sprechen?“
„Cooper-Smith. Von den Bostoner Cooper-Smiths. Die letzte royale Familie Amerikas. So ist sie jedenfalls jahrelang genannt worden. Sicherlich haben Sie von ihr gehört.“
Wie betäubt schüttelte Abbie den Kopf. „Nein, ich habe nie von ihr gehört“, gestand sie.
Kathi Gaines lachte, und Abbie fühlte sich wie eine Idiotin, die sie offensichtlich auch war.
„Nun, dann lassen Sie es sich von mir sagen, meine Liebe. Ihr Freund Doug ist wahrscheinlich der begehrteste Junggeselle auf der Welt. Auf jeden Fall ist seine Familie die reichste, und er ist der Einzige des Clans, der noch nicht verheiratet ist. Vor fünf Jahren ist er plötzlich untergetaucht, und niemand aus der Familie hat verraten, wo er abgeblieben ist.“
Ungläubig hob sie die Hände. „Und wissen Sie, was das Tollste ist? Ich bin wegen eines Exklusivberichts über Sie hierher geschickt worden, und wen entdecke ich? Douglas Cooper-Smith! Mit dieser Geschichte mache ich Karriere!“
Die Frau überschüttete Abbie mit Fragen, die jedoch unbeantwortet blieben. Abbie brachte keinen Ton heraus. Sie war wie gelähmt angesichts ihrer eigenen Dummheit. Erst als sich Dougs Blick mit ihrem traf, verspürte sie den überwältigenden Drang wegzulaufen. Er bemerkte instinktiv ihre Not und eilte zu ihr.
Als Abbie aus dem Saal schoss, hörte
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