Collection Baccara Band 0267
übernommen.“
Kiley ließ sich rücklings aufs Bett fallen. „Siehst du, was ich meine? Ich weiß ja nicht mal, wer unser Land in Lucia-Serrat vertritt. Das ist mir eine Nummer zu groß. Kümmere du dich um sie, viel Spaß dabei, und lass mir was übrig vom Dinner.“
„Kiley, wer dramatisiert jetzt? Das ist doch keine große Sache.“
Sie funkelte ihn entrüstet an. „Und worüber soll ich mit ihr reden? Über Weltpolitik weiß ich gerade so viel, wie ich aus den Lokalnachrichten aufschnappe. Was zurzeit in Bosnien los ist? Keine Ahnung. Vermutlich würde ich es nicht mal auf der Landkarte finden.“
Er runzelte irritiert die Brauen. „Warum solltet ihr über Bosnien diskutieren?“
„Woher soll ich das wissen, aber ich bin sicher, das Gespräch kommt darauf oder auf irgendeinen anderen Krisenherd dieser Erde. Und was dann? Dann stehe ich schön dumm da. Nein, danke, amüsier du dich allein mit der Botschafterin.“
„Gesellschaftliche Events gehören mit zu unserem Abkommen“, erinnerte er sie.
„Dass ich selbst eins ausrichten soll, davon war nie die Rede.“ Sie schloss abwehrend die Augen. „Bitte, Rafiq, ich tue alles für dich, wenn du mich nur damit verschonst.“
„Das klingt verlockend, doch leider muss ich darauf bestehen, dass du meinen Wunsch erfüllst.“ Er trat zum Bett, nahm ihre Hand und zog sie auf die Füße. „Wir erwarten Gäste, und du wirst sie bewirten.“ Rafiq umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen und küsste sie.
„Wie unfair“, murmelte sie, nachdem er sich von ihren Lippen gelöst hatte. „Du willst mich bestechen … Na gut, kriegst du eben deinen Willen. Aber wenn’s schiefgeht, gib hinterher nicht mir die Schuld.“ Damit tauchte sie ins Ankleidezimmer ab. Ihr Blick wanderte über ihre umfangreiche neue Garderobe auf der Suche nach dem passenden Outfit für eine zwanglos-elegante Soiree in den eigenen vier Wänden.
Allein die bloße Vorstellung reichte, und Kileys Magen zog sich schmerzhaft zusammen. Ein Botschafter. Schlimmer, eine Botschafterin. Worüber sollten sie sich unterhalten? Zweifelsohne gehörte Madame Botschafterin zu den ehrgeizigen, erfolgreichen Exemplaren ihrer Geschlechtsgenossinnen. Wie konnte Kiley da mithalten? „Hi, ich bin ein Dummchen, das sein ganzes Leben auf Eis gelegt hat in Erwartung, Mr. Right zu heiraten. Als das nicht klappte, wechselte ich das Metier und wurde die Geliebte eines Scheichs. Wie Sie sehen, bin ich eine wahre Zierde meines Geschlechts.“
Niedergeschlagen ließ Kiley sich auf einen zierlichen Hocker sinken. Vielleicht sollte sie nicht ganz so hart mit sich ins Gericht gehen. Eric hatte sich zwar als kompletter Fehlgriff erwiesen, aber Rafiq? Nein, er war ein großartiger Mensch, und sie hatte ihm eine Menge zu verdanken. Er hatte ihr zur Rache an Eric verholfen und sie ganz nebenbei noch in die Magie der Erotik eingeführt. Außer Treue hatte er nichts von ihr verlangt. Nur, dass sie ihm bei dieser schrecklichen Party zur Seite stand. Das konnte sie ihm wohl schlecht abschlagen.
Seufzend wählte sie ein schlichtes Seidenensemble und hängte es an den Garderobenhaken. Nur nicht auffallen, lautete ihre Devise. Anschließend verschwand sie im Badezimmer, um Make-up aufzulegen. Fertig angezogen kehrte sie ins Schlafzimmer zurück und stellte fest, dass Rafiq bereits gegangen war. Vermutlich hatte er vor dem Eintreffen der Gäste noch einiges zu checken.
Kiley machte sich auf die Suche nach ihm und fand ihn im Esszimmer – in ein fachkundiges Gespräch mit Sana über das passende Geschirr vertieft. Gedankenverloren griff er in eine Schale mit Nüssen, was ihm einen tadelnden Blick seiner gestrengen Haushälterin einbrachte. Sie gab ihm einen leichten Klaps auf die Hand. „Schämen Sie sich. Sich den Appetit zu verderben!“
Rafiq hob Hilfe suchend beide Hände. „Hast du das gesehen, Kiley? Ein Angriff auf meine hochherrschaftliche Person!“, lachte er.
„Pah!“ Mit einem verächtlichen Schnauben wandte Sana sich ab und verschwand in Richtung Küche.
Kiley schmiegte sich mit einem koketten Augenaufschlag an ihn. „Körperliche Attacken jeder Art fallen eigentlich in mein Zuständigkeitsgebiet“, schnurrte sie.
„Genau, aber jetzt bleibt uns leider keine Zeit dafür.“ Er trat einen Schritt zurück und maß sie mit einem anerkennenden Blick. „Du bist wunderschön. Fühlst du dich inzwischen besser?“
„Ein bisschen.“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein, nicht wirklich. Ehrlich gesagt, ich habe
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