Collection Baccara Band 0305
Jack in seinem ganzen Leben noch nicht passiert.
Verflixt noch mal! Mit Roy war er sich schon einig gewesen. Doch Maggie hatte ihn als Sheriff gefeuert.
Und jetzt? Jack beschloss, ins Purple Sage zu gehen, um einen Kaffee zu trinken.
Als er das Lokal betrat, kam Dixie lächelnd auf ihn zu. „Hallo, schöner Mann.“ Sie hakte sich bei ihm ein und führte ihn zu einem Tisch am Fenster. „Was möchtest du? Unseren leckeren Zitronenkuchen?“
„Klingt gut.“ Er setzte sich.
„Und gefällt dir dein Ferienjob?“ Dixie zwinkerte ihm zu. „Roy sagte, du bist unser neuer Sheriff.“
„Nein“, brummelte Jack. „Das hat sich erledigt.“
„Ach, Mr Dawson …“, sprach ihn eine Dame vom Nebentisch an, „… dann hätten Sie ja vielleicht Zeit und könnten sich um unsere Kinder kümmern.“
Na, dagegen hätte Maggie bestimmt auch etwas.
„Um die Jugendlichen, die jetzt Abitur machen“, erklärte die Frau. „Ich bin Lydia Winter. Mein Sohn geht mit Ihrem Ben in eine Klasse. Und Sie wissen ja bestimmt, wie es ist … Nach der Abschlussfeier in der Highschool geht die Party erst richtig los. Die Kids drehen durch. Sie rasen mit ihren Autos durch die Gegend, hupen wild, doch leider trinken sie auch Alkohol.“
„Ja, es ist schrecklich“, bestätigte ihre Tischnachbarin. „Letztes Jahr sind zwei Schüler tödlich verunglückt.“
„Und so etwas könnte wieder passieren“, meinte Mrs Winter. „Darum habe ich große Angst um meinen Sohn. Ich bin alleinerziehend, und Barry ist achtzehn. Der lässt sich von mir nichts mehr sagen. Es würde mir wirklich helfen, Mr Dawson, wenn Sie dafür sorgen könnten, dass unsere Jungs keinen Unsinn machen.“
„Ach was!“ Ein älterer Mann im rot karierten Flanellhemd trat näher, und seine grimmige Miene verhieß nichts Gutes. „Der Cop soll lieber dafür sorgen, dass seine Exfrau keinen Unsinn macht. Beefalos! Was für eine blöde Idee! Maggie schafft uns nur Probleme. Kann sie nicht alles beim Alten lassen? Wir sind hier in Montana. Wir züchten Rinder. Reinrassige Rinder. Und so soll es bleiben.“
Ein anderer Mann in Lederweste kam vom Tresen herüber. „Das ist deine Meinung, Butch. Henry ist ein guter Rancher, und Maggie hat bei ihm gelernt. Wenn er seiner Tochter vertraut …“
„Ach, die Frau weiß überhaupt nicht, was sie da tut“, schimpfte Butch. „Der Büffel wird Krankheiten verbreiten. Das garantiere ich dir, Pruitt!“
„Unsinn.“ Pruitt schüttelte den Kopf. „Büffel sind hier zu Hause. Und Maggies Idee ist gut. Aber du bist ja ein starrsinniger Kerl, der noch nie etwas Neues gewagt hat.“
Die beiden Männer standen sich so feindselig gegenüber, als würden sie jeden Moment mit den Fäusten aufeinander losgehen.
„Maggie kann ihre Idee begraben“, drohte Butch. „Ihr Büffel ist abgehauen.“
„Das glaube ich nicht“, erwiderte Pruitt. „Ich wette, du hast den Bison von der Weide geholt. Vielleicht machst du gemeinsame Sache mit einem der Großbetriebe, die auf unser Land scharf sind. Wenn sie den Büffel nicht bald zurückbekommt, ist Maggie ruiniert. Dann muss sie die Sky Notch verkaufen. Und wer würde sich darüber freuen? Du! Weil es dann keine Beefalos gibt. Deswegen hast du Andy gestohlen.“
Butch schrie ihn wütend an: „Du nennst mich einen Viehdieb?“
„Ja.“
Das ließ sich der ältere Mann nicht gefallen, er verpasste seinem Gegner einen Fausthieb, und Pruitt stürzte zu Boden.
Jack überlegte, ob er eingreifen sollte. Wäre es Maggie recht? Nein, wohl kaum. Also blieb er lieber sitzen.
Pruitt erhob sich ja auch gleich wieder. Er klopfte sich den Staub von der Hose. Aber dann nahm er Rache. Ohne Vorwarnung zielte er mit der Faust auf das Kinn des Gegners – im gleichen Moment kam Maggie zur Tür herein.
Sie schrie: „Aufhören! Beide! Sofort!“
Vermutlich hatte Dixie im Sheriffbüro angerufen, damit Roy herkam, um die Schlägerei zu beenden. Aber der Sheriff war nicht da, und von seiner Bürogehilfin ließen sich die wütenden Cowboys natürlich nicht stoppen.
Butch versetzte Pruitt einen so kräftigen Hieb, dass der Mann rückwärts taumelte – und Maggie umstieß. Sie landete auf dem Boden und schlug hart mit dem Kopf auf.
Oh Gott! Jack eilte zu ihr, während er die Männer anschrie: „Der Kampf ist vorbei. Raus mit euch!“
Butch und Pruitt machten jetzt betretene Gesichter. Beiden tat es offensichtlich leid, dass eine Frau zu Schaden gekommen war.
„Maggie?“ Jack sank neben ihr auf die
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