Collection Baccara Band 0311
ihn bin.“
„Nick muss den Verstand verloren haben“, empörte sich Fran. „Wenn du möchtest, rede ich mal ein Wörtchen mit ihm.“
„Nein, bitte tu das nicht. Er hat sich entschieden. Ich wünschte bloß, er hätte mir eine Erklärung gegeben. Er verschweigt etwas, und er will es mir auf keinen Fall erzählen.“
„Was für ein Schwachkopf!“ Seufzend griff ihre Freundin nach der Weinflasche und füllte die Gläser auf. „Ich nehme an, du wirst jetzt den Job in Boston annehmen.“
Cinnamon nickte. „Ich liebe diese Stadt, und ich hätte sehr gern die Stelle als Geschäftsführerin der Fabrik angenommen. Aber ich könnte nicht damit leben, ständig auf Nick zu treffen. Außerdem habe ich ernsthaft vor, einen Mann kennenzulernen, mit dem ich eine Familie gründen kann. Allerdings sind die Chancen dafür nicht gerade gut hier.“ Und selbst wenn es andere gab, sie wollte nur Nick.
Fran stieß einen tiefen Seufzer hervor. „Wie schade. Der Bürgermeister und alle in Cranberry werden traurig sein, dass du die Stadt verlässt. Alle hier haben dich ins Herz geschlossen.“
„Nicht alle. Ich werde gleich morgen früh in Boston anrufen, um das Jobangebot anzunehmen.“
Am Montagnachmittag betrat Sharon Nicks Werkstatt. „Seit Stunden versuche ich dich schon zu erreichen“, meinte sie und setzte sich auf einen Barhocker, den er zu einem Arbeitsstuhl umgebaut hatte. „Wo bist du gewesen?“
„Was glaubst du denn?“ Missmutig deutete er auf das Werkzeug um ihn herum.
„Und warum bist du nicht ans Telefon gegangen?“
Da er nicht gestört werden wollte, hatte er es ausgestöpselt. „Ich war zu beschäftigt.“ Und als seine Schwester ihn besorgt ansah, fügte er hinzu: „Stimmt etwas mit Abby nicht? Heute Morgen, als ich sie zur Schule gebracht habe, ging es ihr noch gut.“
„Ihr fehlt nichts.“
Erleichtert seufzte er. „Was ist los?“
„Weißt du, dass Cinnamon das Jobangebot in Boston angenommen hat?“
Er hatte den ganzen Tag in der Werkstatt verbracht und wusste von nichts. „Hat sie das?“, fragte er kühl, obwohl ihn die Nachricht traurig machte.
„Schon in wenigen Tagen verlässt sie die Stadt. Wer wird dann die Fabrik leiten? Wir brauchen Cinnamon.“ Sharon warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. „Das ist alles bloß deine Schuld, Nick.“
„Wie bitte?“ Er schnaubte. „Wovon redest du da?“
„Beim Ball hast du nur Augen für sie gehabt. Später hast du sie mit nach Hause genommen, und ihr habt beide sehr glücklich gewirkt. Irgendetwas muss danach passiert sein. Warum hättest du sonst das Abendessen am Sonntagabend abgesagt? Und schließlich hat Cinnamon heute Morgen einen Job in Boston angenommen. Dabei hat man ihr einen hier in der Stadt angeboten. Natürlich bin ich traurig darüber, aber auch sie scheint nicht glücklich zu sein – obwohl der Job eine große Chance für sie darstellt. In der Fabrik hat sie heute nur ein langes Gesicht gezogen und die Arbeiter wegen jeder Kleinigkeit angefahren. Ich bin nicht Einstein, aber ich habe Augen im Kopf. Ihr Gemütszustand muss etwas mit dir zu tun haben.“
Er wusste, dass sie recht hatte. Cinnamon war am Boden zerstört, weil sie ihm ihre Liebe gestanden und er sie abgewiesen hatte.
„Was hast du ihr angetan?“, wollte Sharon wissen.
Er hatte zweimal mit ihr geschlafen und den besten Sex seines Lebens mit ihr gehabt. „Das geht dich nichts an.“
„Hast du ihr erzählt, was du für sie empfindest?“
„Wie ich schon sagte, das ist meine Sache.“
„Du hast ihr verschwiegen, dass du sie liebst, oder?“
„Warum sollte ich ihr das sagen?“, fragte er und räumte den Arbeitstisch auf. „Ich liebe sie nicht.“
„Doch, das tust du. Ich bin deine Schwester, und ich weiß es, Nick. Du bist verrückt nach dieser Frau.“
„Du weißt gar nichts“, brummte er. „Ich mag sie, aber ich bin nicht der Richtige für sie.“
„Jetzt verstehe ich. Du fürchtest dich davor, ihr von deiner Leseschwäche zu erzählen. Dabei ist es keine große Sache, Nick.“
Skeptisch zog er die Brauen hoch. „Das ist leicht gesagt, wenn man mit dem Lesen kein Problem hat.“
„Du kannst es auch. Bei dir dauert es bloß etwas länger.“
„Fertig mit der Ansprache? Ich habe nämlich Arbeit zu tun.“
Seine Schwester schüttelte den Kopf. „Du willst Cinnamon einfach so gehen lassen?“
„Ja.“ Doch der Gedanke, dass er sie nie wiedersehen würde, machte ihn unendlich traurig.
Sharon seufzte. „In meinen Augen
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