Collection Baccara Band 0311
„Dennoch schlage ich vor, dass wir das Beste aus der Situation machen.“ Seine blaugrauen Augen glitzerten, als er langsam den seitlichen Reißverschluss ihres Kleides öffnete. Bevor Emma protestieren konnte, streifte er ihr die Träger über die Schultern. Hastig hielt sie das Kleid fest, damit es nicht auf den Boden fiel. „Erinnere dich daran, wie unglaublich intensiv es zwischen uns ist“, schmeichelte er ihr und küsste die erogene Stelle an ihrer Schulter.
„Daran muss ich nicht erinnert werden.“ Ihr Atem ging schwer. Eine Ehe mit Nathan wäre gefährlich, berauschend, unsicher. Ohne den Schaden zu bemerken, den er anrichtete, würde er ihr Herz mit Füßen treten und sich dann auf die Suche nach der nächsten Herausforderung machen. „Aber großartiger Sex reicht nicht als Basis für eine Ehe.“
„Doch es ist eine Basis – wenn wir uns keinen unrealistischen Erwartungen hingeben.“
Fast hätte Emma gelacht. In ihren schwärzesten Momenten hatte sie sich ausgemalt, wie ihr Leben aussähe, wenn sie gezwungen wäre, sich den Plänen ihres Vaters zu fügen. Dann wäre sie wie ihre Mutter mit einem Geschäftsmann verheiratet, der viele Überstunden machte. Morgens würde sie einkaufen gehen und anschließend im Golfklub zu Mittag essen. Zwischendurch würde sie sich eine hitzige Affäre mit ihrem Golftrainer oder dem französischen Privatlehrer ihrer Tochter gönnen. Wie andere Ehepaare aus ihren Kreisen würden sie und ihr Ehemann vermutlich getrennter Wege gehen und nur bei Abendessen mit Geschäftsfreunden oder Partys gemeinsam auftreten. Zu Sex käme es selten und nur dann, wenn sie beschwipst genug wäre.
Das war nicht das Leben, das sie mit Nathan Case verbringen wollte. Sie wünschte sich eine Beziehung, in der sie aufregende Dessous kaufte und ihre tolle Figur im Fitnessstudio in Form hielt. Emma stellte sich vor, wie sie köstliche Abendessen plante und gemeinsam mit Nathan Urlaub an exotischen Orten machte. Er würde ihr alles bedeuten.
Und was würde sie im Gegenzug dafür bekommen? Würde er ihr treu sein oder außereheliche Affären haben, die sie so argwöhnisch und wachsam werden ließen wie ihren Vater? Bis ihre Eifersucht Nathan vertrieb? Sie hatte miterlebt, wie ihre Mutter immer unglücklicher geworden war. Als sie im zweiten Jahr auf der Highschool gewesen war, hatte ihre Mutter dann die Scheidung eingereicht, war nach Los Angeles gezogen und nie mehr das Risiko einer Heirat eingegangen. Alarmiert erinnerte sich Emma an Nathans Flirt mit der Blondine im Bibliothekszimmer. „Unrealistische Erwartungen?“, wiederholte sie. „Wie Treue, zum Beispiel?“
„Ich habe die Absicht, eine richtige Ehe mit dir zu führen.“ Zärtlich streichelte er ihre Wange. „Du wirst die einzige Frau in meinem Bett sein.“
Und in seinem Herzen? Wie konnte eine Ehe ohne Liebe eine richtige Ehe sein? Welche Wechselbäder der Gefühle erwarteten sie als seine Ehefrau? Panik stieg in Emma auf. Als ihr Vater ihr vor zehn Monaten vorgeworfen hatte, dass sie Unsummen für Kleider und Schuhe ausgab, und ihr den Zugang zu ihrem Treuhandvermögen gesperrt hatte, weil sie angeblich nicht mit Geld umgehen konnte, hatte sie angenommen, dass er ihr nur eine Lektion erteilen wollte. Sie hatte nie wirklich geglaubt, dass er sie zu einer Heirat zwingen würde.
Nervös zupfte sie an ihrem Ohrläppchen. Jetzt fiel ihr wieder ein, dass Nathan ihre Ohrringe eingesteckt hatte. Sie gehörten zu ihren ersten Schmuckkreationen. Seit dem Collegeabschluss hatte sie sich damit beschäftigt, Schmuck zu entwerfen und herzustellen. Allerdings hatte ihr Enthusiasmus während einer zweijährigen Assistenz bei einem Goldschmied einen Dämpfer erhalten. Lediglich die Schmuckdesigns anderer Leute umzusetzen, hatte sie nicht befriedigt. Doch seit ihr Vater ihr den Geldhahn zugedreht hatte, war sie fest entschlossen, ihren Lebensunterhalt durch den Verkauf einer eigenen Schmucklinie selbst zu bestreiten.
Allerdings hatte sie in den ersten Monaten nur wenige Schmuckstücke verkauft, und ihr war klar geworden, dass sie – selbst wenn sie auf jeglichen Luxus verzichtete – viel härter arbeiten musste als je zuvor, um dieses Ziel zu erreichen. Und das nicht nur ein Jahr lang, sondern für den Rest ihres Lebens. Oder sie würde innerhalb eines Jahres heiraten, wie ihr es Vater wollte. Unter dieser Bedingung könnte sie wieder auf ihr Treuhandvermögen zugreifen.
Emma war es müde zu kämpfen, um ihre Rechnungen bezahlen zu
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