Collection Baccara Band 0311
nachdem er die Worte ausgesprochen hatte, bereute er sie. Er hatte sich vorgenommen, sich zu beherrschen. Es war sinnlos, mit einer Frau zu flirten, die er nicht haben konnte.
Mit glühenden Wangen sah Cinnamon zu Boden und seufzte. „Ich meine das ernst, Nick.“
„Gut, ich folge dir.“
Cinnamon führte ihn in ihr provisorisches Büro. Sie wollte Nick überzeugen, endlich seine Talente zu nutzen und richtig Geld damit zu verdienen. Und ein Weg war, ein Patent anzumelden.
Doch erst mal musste sie sich sammeln und wieder einen klaren Kopf bekommen, denn er hatte sie mit seinen begierigen Blicken ganz durcheinandergebracht.
„Möchtest du Kaffee?“, erkundigte sie sich, als sie in ihrem Büro waren.
„Nein, danke“, lehnte er ab. „Ich weiß, wie scheußlich der hier schmeckt.“
Lachend nahm sie auf ihrem Schreibtischstuhl Platz. „In diesem Punkt scheinen wir uns einig zu sein.“
Wieder warf er ihr einen Blick zu, den sie nicht deuten konnte. Sie wusste, ein Wort von ihm, und sie würde ihm um den Hals fallen und ihrer Lust freien Lauf lassen. Doch sie erinnerte sich, dass das ein großer Fehler wäre. Deshalb konzentrierte sie sich schnell aufs Geschäftliche. „Du solltest die Sortiermaschine patentieren lassen, die du für Sharon gebaut hast.“
Seufzend setzte er sich. „Warum?“
„Du hast eine Maschine erfunden, die eine bestimmte Arbeit erleichtert. Dafür solltest du entlohnt werden. Vor allem, wenn auch andere sie benutzen.“
„Genau. Und wie stellst du dir das vor? Die Fabrik hat nicht mal genug Geld, um dich zu bezahlen.“
„Ich weiß. Aber wenn sie wieder Gewinne macht, solltest du daran beteiligt werden.“
„Und wie funktioniert das mit dem Patent?“
„Ich habe Pete und Anne nach einem guten Patentanwalt gefragt.“ Lächelnd überreichte sie ihm ein Blatt. „Das ist ein Patentantrag. Ich habe die Nummer des Anwalts darauf notiert. Am besten rufst du ihn an und lässt dich beraten.“
Er ignorierte den Antrag und sah sie missmutig an. „Habe ich dich etwa darum gebeten?“
„Nein, aber ich dachte …“
„Dann hast du falsch gedacht. Wenn ich deine Hilfe gewollt hätte, wäre ich zu dir gekommen.“
Wütend riss er ihr den Antrag aus der Hand, ging zur Tür und knallte sie hinter sich zu.
8. KAPITEL
„Dann ist er aus dem Büro gestürmt“, erzählte Cinnamon Fran beim Abendessen in der Pension. „Ich scheine ein Talent dafür zu haben, ihn zu verärgern.“ Sie schauderte, als sie sich an seinen wütenden Blick erinnerte. Wenigstens hatte er den Antrag mitgenommen. Sie hatte ihre Mission erfüllt – trotzdem fühlte sie sich schrecklich. Frustriert schob sie den Teller beiseite. „Was soll ich bloß tun, Fran? Ich will nicht, dass er sauer auf mich ist.“
„Nick ist ein sehr zurückhaltender Mensch. Vielleicht möchte er nicht, dass du dich in sein Leben einmischst. Würde es dir gefallen, wenn jemand seine Nase in deine Privatangelegenheiten steckt?“
Eine ähnliche Frage hatte auch er Cinnamon vor ein paar Tagen gestellt. Wahrscheinlich hätte sie ihm besser zuhören sollen. „Wenn man es so sieht …“, sie zuckte mit den Schultern, „… ich wollte ihn doch bloß unterstützen. Nick verdient es, für seine Arbeit entlohnt zu werden. Und von sich aus wird er nie etwas unternehmen.“
„Du hast recht.“ Stirnrunzelnd sah Fran sie an. „Aber bist du dir deiner Motive sicher?“
„Wie meinst du das?“
„Du scheinst dich zu ihm hingezogen zu fühlen.“
„Er ist ein Freund für mich, mehr nicht“, erwiderte Cinnamon schnell. Doch tief in ihrem Innern wusste sie, dass er mehr war als das. Und das machte ihr sogar mehr Angst, als keinen festen Job zu haben.
Seit Stunden saß Nick jetzt schon in seiner kleinen Küche und beschäftigte sich mit dem Patentantrag, den er von Cinnamon erhalten hatte. Nur mit Mühe konnte er die Fragen entziffern. Immer und immer wieder las er sie, und das kostete ihn unglaublich viel Zeit. Seufzend stellte er fest, dass er noch nicht einmal die Hälfte ausgefüllt hatte. Dabei war es fast Mitternacht.
Du bist nicht dumm. Du brauchst nur etwas länger, um die Wörter zu verstehen , hatte Mr Edison zu ihm gesagt. Vielleicht hatte er recht gehabt, aber im Moment fühlte Nick sich wie der größte Dummkopf der Welt.
Möglicherweise konnte Sharon ihm helfen. Doch sie hatte genug mit Rechnungen und anderem Papierkram zu tun. Außerdem würde Abby sich über seine Leseschwäche wundern und am Ende noch jemandem
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