Collection Baccara Band 0311
sparen. Cinnamon hatte gesagt, dass sie sein Geld nicht annehmen würde, aber er wollte es ihr trotzdem geben. Er missgönnte es ihr nicht, denn die Rettung der Fabrik hatte oberste Priorität. Und schließlich musste Cinnamon auch von etwas leben.
Nervös drückte er den Startknopf der Maschine und lächelte zufrieden, als sie problemlos ansprang. „Sie ist so gut wie neu“, sagte er stolz zu den Arbeitern.
„Vielen Dank“, antworteten die Mitarbeiter wie aus einem Mund und klopften ihm auf die Schulter.
„Das habe ich gern getan.“
Seine Arbeit hier war beendet. Unter stürmischem Beifall eilte er zum Ausgang des Gebäudes. Er stand nicht gern im Mittelpunkt. Als er Cinnamon auf sich zukommen sah, blieb er stehen.
Sie trug hochhackige Schuhe und einen eleganten Businessanzug, der sie sehr professionell aussehen ließ und einen Kontrast zu den Blaumännern der Arbeiter bildete.
Bis auf ein paar flüchtige Begegnungen in der Fabrik hatte er sie seit der Krisensitzung vor zwei Tagen nicht gesehen. Aber in seinen Gedanken war sie ständig präsent gewesen – Tag und Nacht.
„Hallo, Nick“, begrüßte sie ihn kühl lächelnd.
Sie schien nicht erfreut zu sein, ihn zu sehen. Und er redete sich ein, dass es ihm nichts ausmachte. Wenn er ehrlich war, hatte er nichts anderes erwartet. Gerüchten zufolge würde sie sowieso nur zwei Wochen bleiben und danach endgültig der Stadt den Rücken kehren.
„Wie geht es dir?“, erkundigte er sich.
„Mir fehlt ein bisschen Schlaf, aber ansonsten fühle ich mich gut.“
„Auch ich schlafe zurzeit schlecht“, gab er zu und starrte auf ihre Lippen.
Sofort errötete sie. In ihren Augen war erneut Begierde zu sehen. Und dieser eine Blick reichte aus, um ebenfalls die Leidenschaft in ihm zu wecken. Doch er wusste genau, dass alle in der Fabrik sie anstarrten, deshalb musste er sich beherrschen.
„Tut es dir leid, dass du den Job angenommen hast?“, wollte er wissen.
Zu seiner Überraschung schüttelte sie den Kopf. „Nein, ich freue mich, hier zu sein. In den letzten zwei Nächten habe ich alles über Preiselbeeren gelesen. Dabei habe ich interessante Dinge herausgefunden. Hast du gewusst, dass die Nachfrage nach Preiselbeersaft und gefrorenen Preiselbeeren in den letzten Jahren stark gesunken ist?“
„Nein. Immerhin trinken wir hier sehr viel davon.“
„Anscheinend ist diese Stadt eine große Ausnahme. Aber um das Überleben der Fabrik zu ermöglichen, muss die Produktpalette geändert werden. Deine Schwester und einige andere Mitarbeiter besprechen gerade neue Ideen.“
Nick war beeindruckt. „Ich glaube, das ist das erste Mal, dass sie so etwas machen.“
„Wenn sie es vorher getan hätten, würde es der Fabrik jetzt wahrscheinlich nicht so schlecht gehen. Die Mitarbeiter sind nämlich die besten Experten. Sie haben die innovativsten Ideen, da sie ständig mit dem Rohstoff zu tun haben.“
Zustimmend nickte er. „Und was passiert als Nächstes?“
„Wir wählen die besten Ideen aus und versuchen, sie umzusetzen. Der Rest wird sich zeigen.“
Er musste über ihren Optimismus lächeln.
„Was ist so komisch?“, fragte sie stirnrunzelnd.
„Du siehst glücklich aus.“
„Ich liebe diese Arbeit.“
„Hast du nie daran gedacht, dich selbstständig zu machen?“
„Im Gegensatz zu dir ist mir ein regelmäßiges Einkommen wichtig. Eine eigene Firma ist mir zu riskant.“
„Wovor hast du Angst? Bei deinen Referenzen würdest du mehr Aufträge bekommen, als du annehmen kannst.“
„Das Risiko ist mir trotzdem zu hoch.“
Nick sah ein, dass er sie nicht überzeugen konnte, und beschloss, nicht weiter auf das Thema einzugehen. „Gut, ich muss los …“
„Ich habe einen Anwalt gefunden.“
„Tatsächlich?“
„Ja, er wird uns beim Kauf der Fabrik unterstützen. Am Montag wird er hier sein, um sich vorzustellen.“
„Hört sich gut an.“
„Ich bin sehr froh, dass alles so gut läuft. Und du solltest es auch sein. Du hast deinen Teil dazu beigetragen.“
„Du meinst die Mischmaschine? Das war ein Kinderspiel.“ Lässig winkte er ab. „Das hätte jeder geschafft.“
„Das glaube ich nicht. Du hast großes Talent, Nick.“
„Du übertreibst.“
„Nein, das finde ich nicht. Und ich möchte gern etwas mit dir besprechen. Aber nicht hier. Lass uns in mein Büro gehen, damit wir unter vier Augen reden können.“
„Unter vier Augen?“, wiederholte er heiser und sah ihr tief in die Augen. „Die Idee gefällt mir.“ Gleich,
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