Collection Baccara Band 0314
„Bist du sicher, dass du nicht geträumt hast?“
Dennis leerte seine Tasse und schenkte sich eine zweite ein. „Sie ist zweimal in mein Zimmer gekommen. Ich dachte, es sei eins der Dienstmädchen oder Ians Schwester.“
Katherine aß nachdenklich ihr Brötchen. „Ich habe noch nie einen Geist gesehen.“
„Wenn Sie länger in Savannah bleiben, werden Sie das Gefühl bekommen, über sie zu fallen, so viele gibt es.“ Florence lachte.
Dennis wandte sich an Katherine. „Denkst du an dein Versprechen, Mom und Dad anzurufen?“
„Das habe ich schon. Ich habe Zeugen.“
„Was haben sie gesagt?“
„Dass ich sofort nach Hause kommen soll.“
„Und?“
„Ich bleibe hier.“ Sie setzte sich zurück und trank zufrieden ihren Kaffee. „Mir gefällt Savannah. Mit Geistern und allem. Und ich arbeite gern für Danforth’s. Zuhause werde ich immer Moms und Dads kleines Mädchen sein. Hier kann ich sein, wie ich sein möchte!“
„Hier bist du arm“, stellte Dennis fest.
Sie schnitt ihm eine Grimasse. „Nur vorübergehend. Ich werde hart arbeiten, jeden Cent sparen und mich nach oben arbeiten.“
Dennis lachte. „Passen Sie auf, Ian. Eines Tages übernimmt sie Ihren Job!“
Sie hielt den Atem an, während sie auf Ians Reaktion wartete.
Sein Blick ruhte auf ihr, eine Mischung aus Bewunderung und etwas, was sie nicht ganz deuten konnte. „Ich bin sicher, Ihre Schwester schafft alles, was sie sich vornimmt.“
Am nächsten Tag unternahm Dennis eine Stadtrundfahrt und erzählte seiner Schwester und Ian abends davon, als diese vom Büro nach Hause kamen.
Ian lud die Geschwister zum Essen in ein Restaurant des alten Savannah ein. Das Elizabeth in der 37th Street nahm Katherine den Atem. Als sie auf der Veranda der imposanten viktorianischen Villa stand und in den herrlich angelegten Garten blickte, fiel es ihr schwer, sich daran zu erinnern, dass sie sich inmitten einer modernen, aufstrebenden Stadt befand.
Innen war das Restaurant ganz im Südstaatenstil eingerichtet. Und das Essen schmeckte einfach himmlisch. Die beiden Männer bestellten ein gegrilltes Steak mit Kräuterkruste, das so dick war wie Katherines Faust. Ihr selbst fiel die Wahl schwer. Schließlich entschied sie sich für eine reichhaltige Fischsuppe mit Shrimps, Muscheln und heimischen Fischen.
Als sie das Restaurant verließen, hatte Katherine das Gefühl, beobachtet zu werden. Sie bekam eine Gänsehaut. Genauso hatte sie sich gefühlt, als Jaime Hernandez sie in Ians Büro mit seinen Blicken durchbohrt hatte. Sie kletterte auf den Beifahrersitz von Ians Wagen. „Hast du noch einmal von dem Kartell gehört?“
„Seit unserem Treffen in meinem Büro nicht mehr“, sagte Ian.
Dennis, der hinten saß, beugte sich vor. „Worum geht es?“
Ian seufzte. „Unser Unternehmen hat ein paar Probleme mit einer Gruppe Kolumbianer, die möchte, dass wir unsere Kaffeebohnen bei ihnen kaufen. Wir vermuten, dass sie in direktem Zusammenhang mit dem organisierten Verbrechen stehen. Das FBI wurde eingeschaltet, nachdem in der Hauptverwaltung eine Bombe hochging.“
Katherine verzog das Gesicht. Sie hatte gehofft, dass er die Explosion nicht erwähnen würde. Weder ihre Eltern noch ihr Bruder würden begeistert sein, wenn sie davon erfuhren.
„Das ist alles passiert, bevor ich bei Danforth’s angefangen habe. Außerdem ist jetzt alles unter Kontrolle“, versicherte sie Dennis.
„Ich soll also zurück nach Arizona gehen und Dad und Mom erzählen, dass du in Sicherheit und glücklich bist.“
„Ja.“ Ihr ging durch den Kopf, dass sie tatsächlich glücklicher war als je zuvor in ihrem Leben.
Ihr fehlte nur eins.
Ian.
Und es schien, als hätte sie jede Chance vertan, sein Vertrauen zu gewinnen.
Katherine brachte Dennis am späten Nachmittag des nächsten Tages zum Flughafen. Sie hatte sich vor diesen Moment gefürchtet. Nicht, weil er abflog, sondern weil sie danach mit Ian allein war und sie nicht wusste, was sie ihm sagen sollte.
Am liebsten hätte sie ihn gefragt, wie er über ihre Beziehung dachte. Gab es überhaupt eine?
Seine Haltung ihr gegenüber fand sie unverständlich. Konnte er ihr nicht zumindest Zeit geben, darüber nachzudenken? Warum musste ihr Verhältnis zueinander auf dem Prinzip ganz oder gar nicht beruhen? Warum konnten sie nicht Spaß haben, miteinander ausgehen, sich kennenlernen … sich ineinander verlieben? Langsam.
Es war schon dunkel, als sie in die Einfahrt zur Villa einbog. Der Kies knirschte unter den
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