Collection Baccara Band 0315
Tod.“
„Das weiß ich, aber ich verstehe nicht, was Sie mit dieser Unterhaltung bezwecken, es sei denn, sie wollen sagen, ich soll Miss Danforth zu meiner Geliebten nehmen.“
„Nein. Sie hat es verdient, mehr als nur Ihre Geliebte zu sein.“
Raf schwieg, denn er fürchtete, dass er mit jedem weiteren Wort seine Gefühle für Genie offenbarte. So gern er daran glauben wollte, dass Genie Teil seines Leben werden könnte, er durfte nicht darauf vertrauen, dass sie denselben Wunsch verspürte. Dass es in ihrem Leben Platz für ihn gab. Sie wollte Karriere machen, und er wollte keine Frau, der die Karriere wichtiger war als er.
„Wie ich wiederholt gesagt habe, habe ich im Moment nicht die Absicht, mich ernsthaft mit einer Frau einzulassen.“
Als Ali sich räusperte und nickte, sah Raf nach links und entdeckte Genie nur wenige Meter entfernt. Er hatte keine Ahnung, wie viel sie von der Unterhaltung gehört hatte. Allerdings sah sie weder bedrückt noch irritiert aus. Vielleicht war sie sogar erleichtert, dass er ihre Liaison nicht als feste Beziehung betrachtete. Zumindest war das der Eindruck, den er vermitteln wollte. In Wahrheit wollte er viel mehr von ihr.
„Können wir mit der Stunde beginnen?“, fragte sie.
„Natürlich“, erwiderte Raf. „Ist mit deiner Mutter alles in Ordnung?“
„Ja. Sie hat mich an die Hochzeit meines Cousins am Samstag erinnert. Ich habe versprochen, ihr bei den Vorbereitungen zu helfen.“
Raf empfand tiefe Enttäuschung, die er aber gekonnt überspielte. „Dann kommst du also nicht am Samstag.“
„Ich werde keine Zeit haben.“
„Und die Woche darauf?“
Sie sah weg. „Ich muss wieder ins Büro, also lass uns anfangen, damit ich noch lerne zu galoppieren.“
„Das kann man nicht in einer Stunde lernen.“
„Ich muss so viel wie möglich lernen. Vielleicht kann ich ja vor meinem Termin bei den Granthams noch ein paar Mal hierher kommen, um zu trainieren.“
„Ich kann dir nicht versprechen, dass das reicht.“
„Ich erwarte keine Versprechen von dir.“
Ein langes Schweigen folgte, bevor Raf schließlich sagte: „Dann sind wir uns einig. Keine Versprechen.“ Damit war für ihn alles klar. In ihrem Leben war kein Platz für eine langfristige Beziehung mit ihm.
Sie machten sich auf den Weg zum Reitplatz, wo Ali bereits wartete. Ohne Hilfe saß Genie auf. Raf musste anerkennen, dass sie in kurzer Zeit sehr viel gelernt hatte. Aber war sie weit genug, um zu galoppieren?
„Vielleicht sollte ich die Longe nehmen“, sagte er zu Ali.
„Sie schafft es allein. Ich habe ihr bereits gezeigt, wie sie die richtigen Kommandos gibt und wie sie sitzen muss.“
„Wann?“
„Als Sie auf Reisen waren. Miss Danforth ist vorbereitet.“
„Okay, wenn Sie so sicher sind, dann übernehmen Sie diese Reitstunde.“
Ali zog die Augenbrauen zusammen. „Sicher?“
„Ja, aber ich stehe am Gatter und beobachte alles.“
Bevor Ali protestieren konnte, ging Raf ans Gatter und sah zu, wie Ali Genie anwies, Schritt zu gehen, dann zu traben und schließlich zu galoppieren.
Raf war überrascht, wie sicher sie beim Galopp im Sattel saß. Ihr Stolz darüber zeigte sich in dem Lächeln, das sie ihm zuwarf, als sie an ihm vorbeiritt. Ein Lächeln, an das Raf sich noch erinnern würde, wenn sie ihn längst für immer verlassen hatte.
Genie ritt noch zwei weitere Runden, um Raf zu beweisen, dass er sich in ihren Fähigkeiten getäuscht hatte. Sie war ein Naturtalent – beim Reiten und in der Liebe. Seine Sorge wich der Freude über den schönen Anblick … bis das Undenkbare geschah.
Eine heftige Windböe blies einen Plastiksack vor das Pferd. Maurice, der nur selten scheute, wählte genau diesen Moment, es zu tun. Genie versuchte verzweifelt, sich zu halten, doch vergeblich. Das Pferd machte eine brüske Bewegung, bäumte sich auf und warf seine Reiterin ab.
Und Raf Shakir sah sich wieder mit seiner Vergangenheit und seiner größten Angst konfrontiert.
9. KAPITEL
Eine perfekte Dreipunktlandung auf dem Hintern.
Imogene testete ihre Gliedmaßen. Nichts passiert, soweit sie es beurteilen konnte. Sie klopfte sich den Staub von Bluse und Hose und wischte sich mit dem Handrücken über die Augen, bis ihr Blick so klar war, dass sie Raf neben sich hocken sah. Sie entdeckte große Sorge und Angst in seinen Augen.
„Bist du verletzt?“, fragte er.
Sie rang sich ein schwaches Lächeln ab. „Alles okay.“
„Bist du sicher?“
„Außer meinem Stolz ist nichts
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