Collection Baccara Band 0316
Kind zum Sprechen gebracht hatte. Das und eine deutlich merkbare Ungeduld, den rührseligen Abschied endlich hinter sich zu bringen.
„Ich habe dir doch gesagt, dass er irgendwann von allein sprechen wird. Und zwar, ohne dass du ihn mit Keksen bestichst“, sagte Heather etwas später eine Spur zu selbstgefällig, als sie den Sicherheitsgurt anlegte.
Sie bereitete sich mental auf den Start vor, indem sie starr nach vorn blickte. Dylan winkte seiner Familie immer noch begeistert durch das kleine Fenster zu, als der Flieger schon zur Startbahn rollte.
„Gib mir deine Hand“, sagte Toby und löste ihre Finger von der Armlehne.
Seine Berührung war gleichermaßen beruhigend und verwirrend. Sie merkte, dass sie Tobys Familie bereits vermisste. Dass sie die Danforths mochte, überraschte sie nicht. Jeder konnte sich nur wünschen, diese charmanten und geselligen Menschen kennenzulernen.
Was sie aber überraschte, war, dass die Sympathie auf Gegenseitigkeit zu beruhen schien. Da sie von Natur aus eher schüchtern war, wurde sie oft fälschlicherweise für unnahbar gehalten, und so war sie tief bewegt, dass Genie bei ihrem Bruder tatsächlich das Thema Heirat anschnitt.
Angesichts der schlechten Erfahrung aber, die Toby und sie in ihren vergangenen Beziehungen gemacht hatten, standen die Chancen nicht gut, dass sie beide in naher Zukunft wieder eine Partnerschaft eingingen.
„Es wird alles gut.“
Sie wusste, dass Toby damit viele Dinge meinte – Dylans Sprechen, den Flug nach Wyoming und die Tatsache, dass der tränenreiche Abschied von seiner Familie ihn nicht kalt ließ. Als Heather das letzte Mal mit ihren Eltern gesprochen hatte, waren auch Tränen geflossen, aber es waren Tränen der Wut und der Enttäuschung gewesen.
„Wenn du die Musik an den Nagel hängst, dann kannst du auch gleich deinen Namen ablegen. Und mit unserer finanziellen Unterstützung brauchst du auch nicht mehr zu rechnen!“, schrie James Burroughs. „Für mich bist du dann so gut wie tot.“
Sie erinnerte sich an die Vorhersage ihres Vaters, dass sie entweder wieder angekrochen kommen würde, bereit, ihr Leben nach seinen Vorstellungen zu leben, oder in der Gosse zu enden und ein halbes Dutzend Hosenscheißer von ihrem Kellnerinnenlohn zu ernähren. Heather wünschte, es gäbe eine Möglichkeit, Tobys Eltern zu adoptieren. Der Gedanke ließ sie fragen: „Warum verlässt jemand so eine tolle Familie?“
„Es ist nicht so, dass ich nichts mit ihr zu tun haben wollte“, protestierte Toby. „Ich verfolge nur meinen eigenen Traum. Meine Familie respektiert das und wünscht mir viel Glück dabei.“
„Das freut mich“, sagte sie. „Nicht alle Eltern sind so verständnisvoll wie deine. Es würde mir das Herz brechen, wenn ihr, du und Dylan, euch von diesen wundervollen Menschen entfremdet.“
Toby warf ihr einen langen, fragenden Blick zu. Er wollte etwas sagen, unterließ es dann aber. Stattdessen machte er sie darauf aufmerksam, dass das Flugzeug die Reiseflughöhe erreicht hatte und sie sich jetzt entspannen konnte.
Überrascht stellte Heather fest, wie gut die Unterhaltung sie von ihrer Angst abgelenkt hatte. Trotzdem war sie froh, dass Toby ihre Hand weiterhin hielt. Sie sah durch das Fenster in die Wolken und dachte darüber nach, dass das Leben im Süden gemächlicher schien als das, woran sie gewöhnt war. Dank des schönen, trockenen Wetters war es nicht erforderlich, dass die Ansässigen von einem Ort zum anderen hetzten, um vor dem Regen zu flüchten.
Dass Toby bewusst dieses angenehme Leben, in das er hineingeboren war, hinter sich ließ, passte zu Heathers Entscheidung, den schwierigeren Weg zu gehen. So wunderschön es in Georgia war, das raue Klima in Wyoming gefiel ihr besser. Genau wie die Temperaturen abwechselnd heiß und kalt waren, war auch ihr abwechselnd heiß und kalt in Herzensangelegenheiten. Beide Extreme waren gefährlich.
Nur die Zeit würde zeigen, ob Feuer oder Eis dominierte.
9. KAPITEL
Weit entfernt von dem Zauber Savannahs und der Entschlossenheit seiner Familie, ihn zu verheiraten, würde Toby Danforth Heathers Reizen besser widerstehen können. Davon war er zumindest überzeugt. Schließlich gab es in Wyoming nur wenige gesellschaftliche Anlässe, die ein Glitzerkleid erforderten, wie das, was sie auf der Feier seines Onkels getragen hatte. Ihren Anblick in dem aufregenden Kleid würde er allerdings niemals vergessen.
Und den Kuss erst recht nicht.
Toby zählte darauf, dass die
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