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0712 - Der Mumienfluch

0712 - Der Mumienfluch

Titel: 0712 - Der Mumienfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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In dieser Umgebung kam ich mir vor wie ein Heimatloser am Rande des Universums.
    Es stank nach Rauch, nach billigem Parfüm, nach Schweiß, einfach nach Menschen, die sich in dem Lokal ›AU American Life‹ zusammendrängten, das so etwas wie ein Schmelztiegel aller Rassen sein sollte.
    An meinem Hinterkopf spürte ich den bekannten Druck einer Waffenmündung, hörte ein blödes Kichern und dann die Stimme des Mannes.
    »Ich habe gerochen, daß du ein Bulle bist. Ein verdammter Bulle. Du stinkst so nach…«
    »Wenn du dein Maul nicht hältst, Dumby, wird dein Körper in mindestens zwei Tagen auch stinken. Du weißt doch selbst, daß Leichen nicht gut riechen - oder?«
    Der Druck verschwand. »Noch ein Bulle! Scheiße. Das überstehe ich nicht. Nein, das ist zuviel.«
    »Hau ab, Dumby!«
    »Aber der Chef…?«
    »Weiß Bescheid.«
    Ich drehte mich um. Jetzt erst konnte ich Dumby sehen. Ein kleiner Mensch, ein Zwerg mit überlangen Armen, einem zerknautschten Gesicht, ganz in Leder gekleidet und traurigfeucht blickenden Hundeaugen, die auf einen blonden Mann gerichtet waren, der zum FBI gehörte und Abe Douglas hieß.
    »Gut, Douglas, gut.« Dumby bewegte sich verlegen und zog die Nase hoch. »Wußte ja nicht, daß Sie wieder mitmischen. Wünsche euch dann viel Spaß.«
    »Danke, den werden wir haben!« Abe Douglas drängte sich zur Seite und zog mich mit.
    Wir erwischten eine etwas bessere Stelle unter einem der offenen Fenster. Viel kühler war es dort auch nicht. Draußen stand die Luft, in den Straßenschluchten von New York war sie schon gesundheitsschädlich, wenn man sich dort länger aufhielt. Die Stadt stöhnte unter einer Schwüle, die schon mehr als widerlich war.
    »Wer war das denn?« fragte ich.
    Abe winkte ab. »Dumby ist eigentlich harmlos. Spielt sich als Leibwächter auf.«
    »Immerhin hat er eine Kanone!« Abe winkte ab. Er schaute dabei gegen die Decke, wo sich eine große Lichtkugel drehte und die Masse Menschen mit farbigen Strahlen übergoß. Dieses Lokal war eine regelrechte Sauffabrik. Tatsächlich waren hier auch mal Industrieprodukte hergestellt worden. Die Firmen gingen der Reihe nach pleite, dann war ein Mann gekommen, der die Halle aufgekauft und umfunktioniert hatte.
    Diesen Mann wollten wir besuchen. Er hieß Sherman, mehr wußte ich auch nicht. Nach außen hin war er Geschäftsmann, tatsächlich gehörte er zur Szene unterhalb des Strichs, der Moral und Unmoral trennte. Er hatte es verstanden, sich nie erwischen zu lassen und der Polizei so manchen Gefallen getan, deshalb ließ ihn das FBI auch an der langen Leine laufen.
    Abe Douglas schaute mich an. »Bist du okay, John?«
    »Wie man's nimmt.« Er grinste. »Keine Sorge, Dumby ist wirklich harmlos. Jeder hier weiß, daß er mit einer Spielzeugkanone umherläuft. Sie lassen ihm den Spaß. Uns wird keiner mehr aufhalten. Ich bin sicher, daß der Besuch bei Sherman Erfolg bringt.«
    »Wir werden sehen.«
    »Willst du jetzt zu ihm oder noch einen Drink nehmen?«
    »Abe, ich möchte so rasch wie möglich hier raus. Das ist alles. Deshalb laß es hinter uns bringen.«
    »Dann los!«
    Es war ja verrückt von mir gewesen, nach New York zu fliegen, und irgendwo hatte ich auch Gewissensbisse bekommen, aber ich wollte Abe Douglas zur Seite stehen, der allein nicht mehr zurechtkam. Er jagte einen Mörder, der kein Mensch war.
    Zeugen hatten von einer mordenden Macht gesprochen, die durch New York geisterte und Menschen auf schreckliche Art und Weise umbrachte.
    Er hatte nicht nur die Polizei, die normalen Bürger und die Unterwelt aufgeschreckt, sondern auch die Reporter der Zeitungen, die die Killer-Mumie oft genug auf ihren ersten Seiten erwähnten und der Überzeugung waren, daß eine Mumie aus dem alten Ägypten in die Neue Welt gekommen war, um dort zu morden.
    Das konnte stimmen, mußte aber nicht sein. Abe allerdings war der Überzeugung, daß gewisse magische Kräfte den Mörder leiteten und daß es eine Gruppe gab, die sich im Untergrund etabliert hatte und ihm sehr nahe stand.
    Okay, ich war geflogen und mußte ehrlicherweise zugeben, daß es mehr einer Flucht geglichen hatte. Der Flucht aus einer Stadt, in der für mich persönlich einiges nicht mehr so war, wie es hätte sein sollen. Ich brauchte da nur an einen Menschen zu denken, und mein Innerstes wurde aufgewühlt wie selten. Suko!
    Mein alter Freund, mein Kollege, mein Lebensretter in vielen Situationen war unter den Bann des Teufels geraten, und der hatte es geschafft, ihn zum

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