Collection Baccara Band 0321
sein eigenes Zimmer verschwand, das neben ihrem lag.
Er hat nicht einmal versucht, mich zu küssen, dachte sie überrascht und ein bisschen enttäuscht. Ich sollte nicht enttäuscht sein, sagte sie sich, als sie die Tür öffnete und eintrat. Wenn er so sprunghaft war, dann brauchte sie nicht … Sie dachte den Gedanken nicht zu Ende, als sie bemerkte, dass die Zimmer eine Verbindungstür hatten und die Tür geöffnet war.
Dieser durchtriebene Kerl. Abe stand in der Verbindungstür und löste seine Fliege. „Ist es dir so lieber? Du willst ja nicht mit so einem alten Knacker wie mir gesehen werden, oder?“
Nicola wollte ihm das herausfordernde Grinsen austreiben. Oder ihn küssen. Sie lachte und trat zu ihm. Mit dem Finger pochte sie gegen seine muskulöse Brust. „Du bist der größte Spinner auf der ganzen Welt. Alter Knacker? Nicht annähernd.“
Er nahm ihre Hand und hielt sie fest. „Ich dachte, das wäre der einzige Grund, weshalb du nicht mit mir zusammen gesehen werden willst.“
Nicola seufzte. „Ich habe dir doch gesagt, dass ich nur dein Image schützen will.“
„Ich muss mir keine Gedanken mehr um mein Image machen, Nic. Was ist mit dir?“
„Du weißt, dass es mir nie um meinen Ruf ging. Je besser ich dich kennenlernte, desto mehr wollte ich …“ Sie bekam eine trockene Kehle und schluckte.
„Desto mehr wolltest du was?“
„Desto mehr wollte ich mit dir zusammen sein“, flüsterte sie.
„Du sprichst in der Vergangenheit. Was ist mit jetzt, Nic?“ Er hob ihre Hand an seine Lippen.
Dies ist die Gelegenheit, die Flucht zu ergreifen, soufflierte ihre innere Stimme. Nicola könnte sagen, dass sich ihre Gefühle geändert hatten. Sie könnte behaupten, dass sie nicht mehr so empfand wie früher, dass seine Blicke ihr Herz nicht mehr höher schlagen ließen, dass sie nicht mehr davon träumte, jede Nacht in seinen Armen zu liegen. Und sie könnte sich einreden, dass sie ihn nicht wollte. Sie öffnete den Mund, doch die Worte blieben ihr im Hals stecken.
„Du sagst nichts, doch deine Augen sprechen. Vielleicht muss ich die Frage anders stellen.“ Er senkte den Kopf.
Sein Mund fand ihren, und ihre Lippen verschmolzen zu einem innigen Kuss. Oh, es fühlte sich so gut an. So wie er sie küsste, wie er sinnlich ihre Lippen liebkoste, hatte sie das Gefühl, eine Rosenknospe zu sein. Nicola unterdrückte einen lustvollen Seufzer.
Er zerzauste ihr Haar und neigte ihren Kopf etwas. Die sanfte Kopfmassage brachte Nicolas Körper zum Prickeln und weckte in ihr den Wunsch, den Kuss zu vertiefen.
Abe tat es für sie, schob die Zunge zwischen ihre Lippen und erforschte ihren Mund. Dabei stöhnte er leise und gab ihr das Gefühl, die begehrenswerteste Frau auf der ganzen Welt zu sein. Seine fühlbare Begierde machte sie verrückt.
Unfähig, das Feuer der Leidenschaft einzudämmen, das bereits in ihr brannte, schmiegte sie sich an ihn und knöpfte sein Hemd auf. Abe gab einen zustimmenden Seufzer von sich. Sie wich zurück und schnappte nach Luft. Ihr Herz schlug wie wild. „Du machst es mir so schwer, dir zu widerstehen.“
„Gott sei Dank, wenigstens ein Punkt für mich“, murmelte er und zog sein Unterhemd aus. „Weißt du eigentlich, wie schwer es für mich war, tatenlos anzusehen, wie diese beiden jungen Kerle mit dir geflirtet haben? Sie haben dich mit ihren Blicken buchstäblich ausgezogen.“
„Das haben sie nicht“, protestierte sie.
Er verdrehte die Augen. „Nic, du kannst unglaublich naiv sein, was deine Wirkung auf Männer angeht.“
„Und du nervst mit deinen ständigen Anspielungen auf den Altersunterschied zwischen uns. Glaub mir, diese Typen können mit dir nicht mithalten.“
„Ich will mehr als nur eine Nacht mit dir, Nic. Und viel mehr als eine heimliche Affäre. Ich will eine wirkliche Beziehung, und damit meine ich nicht eine auf beruflicher Ebene.“
Nicolas Herzschlag setzte für einen Moment aus. „Wovon sprichst du?“
Er nahm ihre Hand. „Ich bin verrückt nach dir.“ In seiner Stimme schwangen Ungeduld und eine Spur Verärgerung mit.
„Du scheinst nicht glücklich darüber zu sein.“
„Es kommt alles etwas überraschend für mich. Meine Gefühle für dich. Sie dürften nicht sein, aber ich kann sie nicht einfach abschalten. Sie sind zu stark. Auch wenn ich zu alt für dich bin, ich kann dich nicht gehen lassen.“
Nicola wurde ganz schwindlig, doch dieses Mal konnte sie nicht Abes Kuss dafür verantwortlich machen. Jetzt waren es seine Worte.
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