Collection Baccara Band 322
…“
Er legte eine Hand auf ihre und stoppte damit ihr Geplapper. „Es geht um mehr als um Sex. Ich möchte mit dir zusammen sein. Ungestört und ohne dass wir uns verstecken müssen.“
Sie biss sich auf die Unterlippe. „Aber wie? Ich kann mir nicht vorstellen, dass du offen zu einer Affäre mit mir stehst.“
„Nein“, bestätigte er. „Die Öffentlichkeit würde uns genau unter die Lupe nehmen. Das will ich keinem von uns beiden zumuten.“ Er schloss seine Finger um ihre. „Habe ich jemals erwähnt, dass ich eine Wohnung in South Beach besitze?“
„Du meinst South Beach, Miami?“
Er nickte. „Ich finde, wir sollten das Wochenende dort verbringen.“
In ihrem Kopf drehte sich alles. „Welches Wochenende?“
„Na dieses. Morgen.“
„Morgen?“
„Wir können meinen Privatjet nehmen.“
Sie starrte ihn perplex an.
„Du sagtest, eine deiner Regeln sei, im Winter niemals eine Reise nach Südflorida abzulehnen.“
Erika fühlte sich hin- und hergerissen. Der Strand, die warme Sonne und Gannons ungeteilte Aufmerksamkeit waren einfach unwiderstehlich. Andererseits wusste sie, dass es möglicherweise ein Riesenfehler wäre. Besonders, falls sie sich erneut in ihn verliebte.
Der ausstehende Babyvertrag wurde mit jedem Tag, der verging, zu einem wichtigeren Thema. Wenn sie es zur Sprache brachte, erklärte er ihr, sein Anwalt kümmere sich darum. Da es sich jedoch um einen sehr ungewöhnlichen Vertrag handele, würde das etwas dauern.
Manchmal vermochte Erika nicht zu sagen, was schlimmer wäre, keine Zeit mehr mit Gannon zu haben oder eine unpersönliche Samenspende von einem Fremden in Anspruch nehmen zu müssen.
10. KAPITEL
Keine Warteschlangen, keine intensiven Sicherheitskontrollen, keine dürftigen Snacks oder gar ekliges Essen. Als Erika aus dem Fenster der Cessna schaute, wusste sie, dass dies ein Aspekt des Reichtums war, an den sie sich durchaus gewöhnen könnte.
„Nur mal aus reiner Neugier“, begann sie, während Gannon in einem Bericht las. „Wann bist du das letzte Mal mit einer normalen Fluglinie geflogen?“
„Vor zwei Jahren nach Australien“, lautete seine Antwort. „Nein, warte, das war London, letztes Frühjahr. Eine kurze Reise.“
„Das sind Auslandsflüge, die zählen nicht“, sagte sie, denn auf solchen Flügen gab es mehr Vergünstigungen und besseren Service.
Er machte ein nachdenkliches Gesicht. „Vielleicht als ich auf dem College war.“
Erika stöhnte. „Du bist so was von verwöhnt.“
Sanft legte er ihr eine Hand in den Nacken und zog sie zu sich heran.
„Nicht verwöhnt genug.“
Über seinen gespielt düsteren Ton musste sie lachen. „Ach wirklich?“
„Ja, mit dir zusammen zu sein und es zugleich nicht zu sein macht mich …“
Er schien sich zu scheuen, das Wort auszusprechen.
„Gereizt?“, schlug sie vor.
Gannon gab ein Knurren von sich, das ein angenehmes Kribbeln bei ihr auslöste.
„Ununterbrochen hungrig.“
Ein Schauer überlief sie. „Auf mich?“
„Ja, auf dich“, sagte er und presste seine Lippen auf ihre.
Erika gab sich seufzend dem sinnlichen Kuss hin und legte die Hände auf seine Schultern. Je weiter sie sich von New York entfernten, desto mehr genoss sie ihre kurze Flucht und erlag Gannons Zauber. Dabei wusste sie nur allzu gut, dass sie dadurch umso mehr leiden würde, wenn er irgendwann das Interesse an ihr verlor oder seine Meinung, was sie betraf, änderte.
Diese Erkenntnis nagte an ihr, und doch verdrängte sie alle Gedanken daran. Sein aufregender Mund, seine Aufmerksamkeit und einfach nur mit ihm zusammen zu sein war wundervoll.
„Erzähl mir von deiner Wohnung. Liegt sie nah am Strand?“, bat sie.
„Nicht nur nah am Strand, sondern direkt an einem Privatstrand. Es ist ein schöner Rückzugsort.“
„Ziehst du dich oft dorthin zurück?“
Er schüttelte den Kopf. „Ich habe vor einigen Jahren drei davon als Investition gekauft. Zwei habe ich weiterverkauft, das Penthouse habe ich behalten. Ein paar von meinen Cousins haben es benutzt. Ich bin nur einmal dort gewesen, während einer Geschäftsreise nach Miami. Meine Sekretärin hat telefonisch dafür gesorgt, dass Lebensmittel, Wein und Bier vorhanden sind.“
Besorgt fragte Erika: „Weiß sie etwa, wer …“
Gannon winkte ab. „Sie weiß nur, dass sich jemand an diesem Wochenende in meiner Wohnung in South Beach aufhält, aber nicht, um wen es sich dabei handelt. Meinem Vater habe ich eine Nachricht hinterlassen, dass ich am Montag
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