Collection Baccara Band 322
eine, mal auf die andere Art halten mussten. Dann unterbrach er, um die Daten von der Kamera auf seinen Laptop zu übertragen.
„Es wird eine Minute dauern, bevor es weitergehen kann“, erklärte Josh.
Deacon schob beide Hände in die Hosentaschen und nickte dem Fotografen zu. „Komm, setzen wir uns, Kylie.“
„Warum?“, fragte sie. Er wirkte so nervös. Sie brannte darauf, zu erfahren, was mit ihm los war. Alles an seinem Verhalten war heute Abend anders als sonst.
„Weil ich dich darum gebeten habe.“
Kylie musste sich auf die Unterlippe beißen, um ein Lächeln zu unterdrücken. Deacon ist es zu sehr gewohnt, das Sagen zu haben, dachte sie.
Er führte sie zu einer schmiedeeisernen Bank neben einem Brunnen und ließ sie darauf Platz nehmen. „Ich muss dich etwas fragen.“
„Okay.“
„Willst du meine Frau werden?“
10. KAPITEL
Deacon wartete auf Kylies Antwort. Die Zeit schien stillzustehen. Er hörte ein Paar in der Nähe des Pools streiten. Hörte das Rascheln der Blätter in den Bäumen hinter ihnen und seinen eigenen rasenden Herzschlag.
Er holte den Samtbeutel aus der Jackentasche. Noch immer schwieg Kylie. Sie beobachtete ihn mit unergründlichem Blick. Deacon war sich der Unberechenbarkeit von Frauen nie deutlicher bewusst gewesen. Oder der Tatsache, dass er sie nie richtig verstanden hatte.
Er nahm den Ring aus dem Beutel. Kylie schnappte nach Luft, als sie ihn sah. Eine tiefe Röte breitete sich über ihrem Gesicht und ihrem Hals aus. Deacon wünschte sich plötzlich, dass er ihr den Heiratsantrag in der Abgeschiedenheit seiner Suite gemacht hätte. Dann hätte er sie vorher lieben können … Wer wusste schon, ob diese Zeitschriften für Brautpaare mit allem recht hatten? Hätte Kylie einen Antrag im Bett vielleicht viel romantischer gefunden?
Aber jetzt war es zu spät. Die Karten waren ausgegeben und mussten gespielt werden. Er sank auf ein Knie. Das würde Kylie bestimmt romantisch finden. Sie musste bloß dieses eine Wort sagen, und dieser ganze Firlefanz wäre die Mühe wert.
Deacon bemerkte, wie Josh sich von hinten näherte. Gott, wenn dies nicht klappte, würde er wie ein Idiot dastehen. Doch im Casino brachten die größten Risiken immer auch die größten Gewinne ein.
Und Kylie war ein immens hoher Gewinn. Einer, den er nicht erzwingen konnte. Ein Teil von ihm – der kleine Junge, der sich immer nach Anerkennung gesehnt hatte – hielt den Atem an. Aber der Mann, der er heute war, hatte realistische Ansichten: Es gab schließlich noch mehr Frauen auf der Welt. Mit Kylie zusammen zu sein fühlte sich allerdings vollkommen richtig an. Deshalb erschien ihm allein der Gedanke abwegig, einer anderen Frau einen Heiratsantrag zu machen.
Sie war mehr wert, als er beim Anblick der Bilder der Überwachungskamera je vermutet hatte. Sie war mehr als das gesichtslose Ralph-Lauren-Model mit Kind. Wenn er Kylie jetzt anschaute, konnte er sich leicht vorstellen, wie sie ein kleines Mädchen mit ihren Augen und seinem dunklen Teint im Arm hielt. Er sah die Zukunft in ihrem Gesicht – und das hatte er noch bei keinem anderen Menschen erlebt.
„Oh, Deacon“, hauchte sie und griff zögernd nach dem Ring.
Er nahm ihre Hand, die sich ganz kalt anfühlte. Dass sie anscheinend genauso aufgeregt war wie er, tröstete ihn. Langsam führte er ihre Finger an seine Lippen und küsste sie. Er spürte den Schauer, der sie durchströmte. Nachdem er ihr den Ring angesteckt hatte, betrachtete er ihn bewundernd.
Es gefiel ihm, sie mit diesem Ring gekennzeichnet zu haben. Nun würde jeder Mann sofort erkennen, dass Kylie zu ihm gehörte. Und dass es so war, kam Deacon richtig vor.
Nicht wegen irgendeiner Wette, die er mit Mac abgeschlossen hatte. Nicht weil er das Gesicht nicht verlieren wollte vor Josh oder Mandetti oder seinen Angestellten, die von dem geplanten Heiratsantrag wussten. Sondern weil das Leben mit Kylie heller sein würde, als er sich das je hätte vorstellen können.
„Ist das ein Ja?“, fragte er.
Sie atmete tief ein und musterte ihn aufmerksam. „Ist das der Grund? Wolltest du deshalb, dass alles perfekt ist?“
Er nickte bloß. Er hatte Angst, wieder den Mund zu öffnen. Denn wenn er es tat, würde er eine Antwort von ihr verlangen. Das Warten war eine Qual.
„Oh, Deacon. Das ist … wundervoll. Ja, ich werde dich heiraten.“
Er stand auf und zog sie hoch, um sie zu küssen. Das Dinner würde noch eine Weile warten müssen. Er musste sofort mit Kylie in seine
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