Collection Baccara Band 324 (German Edition)
So kurz nach der Trennung von John? Das sähe ja aus, als wollte sie ihn allen präsentieren.
Er tat gekränkt. „Wo liegt das Problem? Fürs Bett bin ich dir gut genug, aber sehen lassen willst du dich mit mir nicht?“
„Wäre das nicht eigentlich mein Text?“ Im Augenblick musste sie erst noch einen Weg finden, ihn aus dem Stadthaus zu schmuggeln, ohne dass die Angestellten ihn zu Gesicht bekamen. Zum Glück gab es einen zweiten Eingang, der direkt von draußen zu dem Wohnbereich führte, den sie sich mit ihrer Schwester teilte. Nur musste sie vorher noch nach unten, um seine Jacke und seine Baseballkappe zu holen, die er gestern im Foyer hatte liegen lassen.
Zeke betrachtete sie weiterhin amüsiert, sodass sie sich schon fragte, ob er vielleicht ihre Gedanken gelesen hatte.
„Wie dem auch sei“, sagte sie. „Hast du denn an diesem Wochenende nichts zu tun? Keine Verpflichtungen?“
Er grinste. „Nein. Ich gehöre ganz dir.“
„Wir werden getrennte Schlafzimmer haben“, warnte sie ihn. „Meine Großeltern sind ziemlich konservativ.“ Allerdings würde sie ihm nicht das Zimmer geben, in dem John immer übernachtet hatte. Das wäre denn doch ein bisschen zu viel des Guten.
Er zwinkerte ihr zu. „Oh, ich kann auch außerhalb des Bettes unterhaltsam sein.“
Ein warmes Gefühl durchflutete sie. „Du bist unverbesserlich.“
Und so fuhren sie später an diesem Tag in die Garage des Anwesens The Tides . Da sie erst spät aufgestanden waren und noch im Waldorf-Astoria vorbeischauen mussten, kamen sie erst am frühen Nachmittag dort an.
Auf dem überdachten Weg von der Garage zum Hauptgebäude schaute Zeke sich anerkennend um. „Das hier ist ja noch beeindruckender als das Stadthaus.“
Sie zuckte die Schultern. „Für mich war The Tides immer nur ein Zuhause.“
„Hübsches Zuhause“, bemerkte er, als sie das Haus betraten.
Zuerst brachten sie ihre Reisetaschen in die Zimmer. Zu ihrer Erleichterung erfuhr Summer von Olive, dass ihre Großeltern unterwegs waren und erst zum Abendessen zurückerwartet wurden. Das bedeutete ein wenig Aufschub, bis sie Zeke vorstellen musste.
„Wie geht es Tante Karen?“, erkundigte sie sich bei Olive.
„Michael hat sie in die Stadt zum Arzt gefahren. Die zwei werden erst Montag zurückkommen.“
Summer hatte gehofft, ihre Tante und ihren Onkel als Puffer zwischen Zeke und ihren Großeltern einsetzen zu können.
Olive servierte ihnen ein rasches spätes Mittagessen, und danach sagte Summer zu Zeke: „Komm, ich zeige dir das Anwesen.“
Sie gingen zurück auf ihre Zimmer, um sich wegen des stürmischen Märzwetters Jacken zu holen. Auf dem Weg nach draußen schnappte Summer sich ihre Kameras, da sie an den Wochenenden gern ein paar Landschaftsaufnahmen machte.
Sie führte Zeke zum Poolhaus, zum Hubschrauberlandeplatz, den ihr Großvater nutzte, wenn er zur Arbeit nach Manhattan pendelte, und in den englischen Rosengarten, den Maeve liebevoll pflegte und der bei wärmerem Wetter wundervoll blühte.
Schließlich blieben sie an der obersten der handgeschnitzten Steinstufen stehen, die von der Klippe hinunter zu einem Privatstrand und Bootsanleger führten.
Summer zog die Kamera aus der Tasche und registrierte, dass Zeke grinste. „Was ist denn so lustig?“, wollte sie wissen.
„Du. Ich finde nach wie vor, du gehörst eher vor als hinter die Kamera.“
„Oh.“ Sie errötete. „Als du das nach dem Konzert in deiner Garderobe zu mir sagtest, dachte ich, das sei nur so eine Masche von dir.“
„Wow, du bist ganz schön misstrauisch, was? Nein, ich meinte es wirklich ernst. Mit deinem Gesicht könntest du Model sein.“
„Würdest du für mich Modell stehen?“, versuchte sie ihn vom Thema abzulenken.
„Ich dachte, du wolltest die Landschaft fotografieren.“
„Das mache ich oft, aber heute will ich dich fotografieren. Du hast ein interessantes Gesicht.“ Ein faszinierendes Gesicht. Nur wollte sie lieber nicht zugeben, wie fasziniert sie bereits davon war. Von ihm.
Er grinste frech. „Na schön, ich werde dir Modell stehen. Mir gefiel, wozu das beim letzten Mal geführt hat.“
Daran erinnerte sie sich noch sehr gut, denn es hatte damit geendet, dass sie sich küssten. Wahrscheinlich hätte es noch zu viel mehr geführt, wenn sie nach dem Interview nicht die Flucht ergriffen hätte. Sei auf der Hut, ermahnte sie sich.
Kurz darauf schoss sie Fotos von Zeke aus verschiedenen Winkeln, zuerst, wie er aufs Wasser schaute, und dann auf den
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