Collection Baccara Band 325 (German Edition)
Frühstück?“
AJ zuckte die Schultern. „Cornflakes. Gestern habe ich nach dem Unterricht diese zwei Jungen getroffen. Wir fahren zusammen zur Schule.“
Lächelnd nickte sie, hoffte aber, dass er sich nicht wieder mit den Falschen zusammentat. „Wer sind sie?“
„Morris Sears und Cornelius Thomas. Wir treffen uns jetzt jeden Morgen beim Diner. Miss Kate gibt uns dann Kakao.“ Nach einem Moment fügte er hinzu: „Den kriegen wir umsonst, wenn wir in der Schule gut sind.“
Shelly nahm sich vor, Dare nach Morris und Cornelius zu befragen, sobald sie ihn das nächste Mal sah. Als Sheriff konnte er ihr sicher sagen, ob die zwei zu den Guten gehörten oder nicht.
„Die beiden sind richtig cool, und ihnen gefällt mein Fahrrad. Gestern haben sie mir alles über den Sheriff und seine Brüder erzählt.“ AJ riss die Augen auf. „Wieso hast du mir nicht gesagt, dass Thorn Westmoreland mein Onkel ist?“
„Wenn du Dare nicht als deinen Vater akzeptierst, kannst du keinen der Westmorelands als Onkel beanspruchen.“
„Das ist nicht fair.“
„Du willst nicht, dass Dare erfährt, dass er dein Vater ist. Solange du dich in dem Punkt nicht entscheidest, bist du für die Westmorelands einfach nur irgendein Junge.“ Sie stand auf. „Ich gehe duschen, während du frühstückst.“
Wortlos verschwand AJ in die Küche. Shelly wusste, dass sie ihm etwas zum Nachdenken gegeben hatte.
„Ist das wahr?“, fragte Morris aufgeregt, als AJ vor dem Diner vom Rad stieg.
„Was denn?“
Cornelius musterte ihn bewundernd. „Dass du gestern Abend beim Dinner vom Sheriff und seiner Familie dabei warst.“
Wie konnten sie das wissen? Er zuckte mit den Schultern. „Ja, das stimmt. Na und?“
„Das ist megacool. Der Sheriff ist ein echter Bringer. Er sorgt dafür, dass alle in der Stadt nachts in Sicherheit sind. Das sagen meine Mom und mein Dad.“ Cornelius sprach schnell.
AJ und seine neuen Freunde betraten das Diner. „Woher wisst ihr, dass ich gestern Abend mit dem Sheriff gegessen habe?“ Er folgte ihnen zum Tresen, auf dem bereits drei Kakaotüten bereitstanden.
„Mr und Mrs Turner haben euch gesehen und meine Großmutter angerufen. Die hat dann mit meiner Mom und meinem Dad telefoniert. Alle haben sich gefragt, wer du bist, und ich habe meiner Mom gesagt, dass du Ärger bekommen hast und dich deswegen jeden Tag nach der Schule beim Sheriff melden musst. Sie dachten schon, du würdest zur Familie gehören oder so, aber ich habe ihnen erklärt, dass das nicht stimmt.“
„Meine Mom musste überraschend wegen ihres Jobs weg, und da hat der Sheriff angeboten, mich mitzunehmen, weil ich noch nichts gegessen hatte.“
„Wow! Das war aber nett von ihm, oder?“
Bisher hatte AJ nicht darüber nachgedacht, ob das nett vom Sheriff war oder nicht. „Ja, ich schätze schon.“
„Glaubst du, wir können mitkommen, wenn du nach der Schule zu ihm gehst?“ Morris war aufgeregt.
Nachdenklich verzog AJ das Gesicht. „Kann aber sein, dass ihr dann auch arbeiten müsst.“
Morris zuckte mit den Schultern. „Macht nichts. Hauptsache, er erzählt uns von seiner Zeit als Undercover-Agent beim FBI.“
AJ wollte es nicht zugeben, aber diese Geschichten würde er auch gern hören. Er lächelte, als die nette Lady hinter dem Tresen ihnen zu ihrem Kakao noch einen Donut schenkte.
Shelly umklammerte das Lenkrad, nachdem sie ihr Auto neben dem Polizeiwagen des Sheriffs geparkt hatte. Sie hätte wissen müssen, dass Dare bei diesem Lunch mit seinen Brüdern dabei sein würde, und sie fragte sich, wie sie es schaffen sollte, sich nicht anmerken zu lassen, dass sie sich am vergangenen Abend mit ihm auf der Veranda vergnügt hatte.
Sie stieß die Wagentür auf und atmete tief durch. Sechzehn Stunden war es schon her, aber sie war immer noch erregt. Nach so vielen Jahren ohne Sex fühlte sie sich wie süchtig danach. Würde Dare ihr die Erregung anmerken?
Seufzend betrat sie das Restaurant, blieb stehen und beobachtete, wie alle fünf Männer sich gleichzeitig erhoben. Vor Rührung traten ihr Tränen in die Augen. Wie lange hatte sie sie alle nicht mehr gesehen? Als Dares Freundin war sie damals von seinen Brüdern wie eine Schwester aufgenommen worden. Es war ihr auch deshalb schwergefallen aus College Park wegzuziehen, weil sie nicht nur ihn, sondern seine ganze Familie zurückgelassen hatte.
Jetzt standen die Brüder wie für den Empfang einer Königin aufgereiht.
„Thorn“, begann sie mit der Begrüßung und
Weitere Kostenlose Bücher