Collection Baccara Band 325 (German Edition)
sich das Buch, in dem sie gelesen hatte. Es war Stones letzter Bestseller. War es Zufall, dass er gerade dasselbe Buch las wie sie?
Er merkte sich die aufgeschlagene Seite und blätterte ein paar Kapitel vor, um weiterzulesen, wo er in der vergangenen Nacht aufgehört hatte, als ihm die Augen zugefallen waren.
Auf dem Weg nach unten blieb Shelly mitten auf der Treppe stehen. Dort saß Dare auf ihrem Lieblingsplatz und las in dem Buch, das sie gerade erst angefangen hatte. Seltsam, wie heimelig und verführerisch ihr das eigene Wohnzimmer auf einmal erschien. Das gedämpfte Licht der Stehlampe neben dem Sofa zeichnete Dares scharfe Gesichtskonturen nach.
Die sinnliche Stimmung ließ sich nicht ignorieren.
Bewegungslos musterte sie ihn eine Weile. Er wirkte entspannt und unglaublich sexy. Beim Umblättern veränderte er leicht seine Position. Dabei schlug er ein Bein über das andere.
Shelly wusste, wie kräftig seine Beine waren. Mit diesen Schenkeln hatte er sie aufs Bett gedrückt, während er immer wieder in sie eingedrungen war. Mit diesen Schenkeln hatte er ihre Knie auseinandergedrängt, wenn er bereit war für eine zweite Runde und für eine dritte.
Bei der Erinnerung daran schlug ihr Herz schneller. Am besten wäre es, sie schickte ihn gleich nach Hause. Für eine weitere Begegnung wie der am Vormittag fehlte ihr die Widerstandskraft.
Anscheinend hatte er sie atmen gehört. Vielleicht hatte sie auch aufgeseufzt, ohne sich dessen bewusst zu werden, jedenfalls schaute er auf. Ihr wurde augenblicklich heiß zwischen den Schenkeln.
Ich will mit dir ins Bett, das war es, was sein Blick aussagte.
Als sie die letzten Stufen hinunterging, stand er auf.
„Er ist praktisch sofort in Tiefschlaf gefallen“, sagte sie leise. „Danke, dass du ihn zum Dinner mitgenommen und ihn nach Hause gebracht hast.“ Sie sprach weiter, bevor er antworten konnte: „Nach deinem langen, anstrengenden Tag sehnst du dich wahrscheinlich genau wie ich nach Schlaf. Im Grunde hättest du gar nicht warten müssen, bis ich oben mit AJ fertig war.“
„Ich dachte, es interessiert dich vielleicht, wie der Abend verlaufen ist.“
Innerlich seufzte sie auf. Sie hatte sich so darauf konzentriert, Dare aus dem Haus zu bekommen, dass sie zu fragen vergessen hatte. „Natürlich. Hat er sich gut benommen?“
Dare blickte flüchtig die Treppe hinauf, dann sah er sie an.
„Können wir irgendwo ungestört miteinander reden?“
Am einfachsten war es draußen auf der Veranda. Ohne auf sein Einverständnis zu warten, ging sie zur Tür und trat hinaus. Die Nachtluft war frisch und klar. Das Erste, was Shelly bemerkte, war der Vollmond, und als ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, entdeckte sie unzählige Sterne am Himmel.
Sie stellte sich an einen der Verandapfosten ins Mondlicht. Auf keinen Fall wollte sie mit Dare in einer dunklen Ecke landen. Er schien das anders zu sehen, denn sie hörte, wie er sich in die Hollywoodschaukel setzte. Direkt in den dunkelsten Bereich. „Also? Wie hat AJ sich heute Abend benommen?“ Das Gespräch sollte so kurz wie möglich werden.
Seine Antwort wurde vom sanften Quietschen der Schaukel begleitet.
„Tadellos. Das hat mich überrascht. Er hat ausgezeichnete Manieren, aber es war auch klar, dass er Thorn beeindrucken wollte.“ Er lachte. „Im Grunde hat er mich ignoriert, doch immer wenn er versucht hat, mich aus der Unterhaltung auszuschließen, haben meine Brüder mich wieder einbezogen. Da hat er es bald aufgegeben, nachdem er eine sehr wichtige Lektion der Westmorelands auf die harte Tour gelernt hat.“
„Und welche?“
„Wir halten zusammen, was immer auch passiert.“
Sie nickte, lehnte sich an den Pfosten und verschränkte die Füße. „Gibt es sonst noch etwas über den heutigen Abend, das ich erfahren sollte?“
„Ja, da ist was.“
„Nämlich?“ Im Schatten auf der Veranda konnte sie seine Züge kaum erkennen.
„Ich habe AJ wissen lassen, dass ich an dir interessiert bin.“
Sie schluckte. „Und wie hat er es aufgenommen?“
Er lachte. „Er hatte seine eigene Meinung dazu, das kann ich dir sagen. Im Moment habe ich keine Ahnung, was er unternehmen wird, um dafür zu sorgen, dass sich zwischen uns nichts entwickelt.“
AJs Antipathie gegen Dare war sicher nur eine vorübergehende Phase, aber diese Phase war in seinem Leben sehr wichtig, und Shelly wollte es ihm nicht unnötig schwer machen. „Wahrscheinlich wird er mich gleich morgen früh darauf
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