Collection Baccara Band 326 (German Edition)
langweilig, wenn du mich fragst. Aber da deine Cousine nun einmal verhindert ist, müsstest du für sie einspringen. Schaffst du das?“
„Natürlich“, sagte sie mit sichtlicher Erleichterung.
„Lass mich raten. Du hast befürchtet, ich würde dich mit der Reinigung von Steggy beauftragen.“
Sie runzelte die Stirn. „Steggy?“
„Das Skelett des Stegosaurus im Foyer gleich neben dem Eingang. Du weißt schon, der Haufen alte Knochen, an dem du jeden Tag vorbeiläufst.“
„Ach, das“, sagte sie und machte eine abfällige Handbewegung, als würde es sich nicht um ein unersetzliches naturhistorisches Ausstellungsstück handeln. „Nein, ich dachte an etwas viel Schlimmeres.“
„Was denn?“
„Ich hatte Angst, du würdest von mir verlangen, ab sofort nur noch so langweilige flache Schuhe zu tragen wie deine anderen weiblichen Angestellten. Hast du sie dir einmal genau angesehen? Sie sind absolut scheußlich.“
Er schüttelte den Kopf und lachte. „Warum habe ich nur das Gefühl, dass die Arbeit mit dir nach dieser erkenntnisreichen kleinen Unterhaltung mich in den Wahnsinn treiben wird?“
„Mach dir keine Sorgen. Was immer du fühlst, es beruht auf Gegenseitigkeit. Da kannst du sicher sein.“
Das war er. Und er fand diese Vorstellung nicht gerade beruhigend.
7. KAPITEL
Beth schob die Schweißerbrille nach oben und streifte die hitzebeständigen Schutzhandschuhe ab. Mit dem Handrücken fuhr sie sich über die Stirn und betrachtete angewidert ihre neueste Kreation. Sie schüttelte den Kopf und stieß einen lauten Fluch aus.
Die verdrehten Eisenstücke glichen eher matschigen Spaghetti als dem Speichenrad, das sie hatte herstellen wollen. Obwohl die meisten ihrer Werke sehr avantgardistisch waren, erschien dieses hier nun wirklich zu extrem.
Sie hatte früher nie ein Problem damit gehabt, sich zu konzentrieren. Allerdings hatte es auch nie einen Mann wie Aidan Voss gegeben, der sich für sie interessierte. Und der dazu noch aus seinem Interesse keinen Hehl machte.
Nur bei dem Gedanken an ihn begannen ihre Hände leicht zu beben, und ihr Herzschlag beschleunigte sich. Seufzend verließ Beth ihre Werkbank. Mit diesen Händen würde sie im Moment nicht einmal eine Pastete formen, geschweige denn Metall schweißen können.
Seit ihrem Aufenthalt in dem Café hatte sich zwischen Aidan und ihr etwas verändert. Sie konnte es nicht genau benennen, aber es zeigte Auswirkungen auf sie.
Sie ging gern auf Partys oder zum Tanzen, war immer zum Flirten aufgelegt und bewältigte die meisten Situationen mit Humor. Insbesondere Situationen, in denen ein gut aussehender Mann eine Rolle spielte. Aber seit Aidan ihr gestanden hatte, dass sie ihm gefiel, konnte sie das Verhältnis zu ihm nicht mehr auf die leichte Schulter nehmen.
Und nun sollte sie ihn zu einer wichtigen geschäftlichen Veranstaltung begleiten. Daran war nichts Verfängliches oder Anrüchiges. Eigentlich sollte sie kein Problem damit haben. Doch das war es nicht. Denn sie wollte etwas anderes von ihm.
Sie wollte sich mit Aidan verabreden. Zu einem richtigen Date. Sie wollte mit ihm flirten und ihn zum Lachen bringen, bis sie beide so heiß aufeinander waren, dass ihnen keine andere Wahl blieb, als ihrer gegenseitigen Anziehungskraft endlich nachzugeben.
Sie schaltete das Schweißgerät aus, streckte ihren verspannten Rücken und rollte die schmerzenden Schultern.
Lana wartete noch auf einen Anruf von ihr, um den neuesten Stand der Dinge zu erfahren. Das war schon ohne Muskelverspannungen stressig genug. Doch leider war dies die übliche Begleiterscheinung, wenn sie an ihren Skulpturen arbeitete.
Beth nahm ihr Handy und wählte Lanas Nummer aus der Kontaktliste aus.
Wie erwartet nahm ihre Cousine bereits nach dem zweiten Läuten ab.
„Hallo, Lana. Ich bin’s.“
„Hi, Beth. Wie geht es dir?“
„Gut.“ Beth wandte sich schaudernd von ihrem missglückten Kunstwerk ab. „Was macht der Knöchel?“
„Soweit okay. Allerdings geht es für meinen Geschmack nicht schnell genug voran. Wie stehen die Dinge im Museum?“
Nervös fuhr Beth sich über den Nasenrücken. Sie hoffte, sie würde sich einigermaßen elegant aus der Affäre ziehen können. Denn wenn Lana von der Geschichte mit Aidan Wind bekam, würde sie ihre Krücken wegschmeißen, in Beths Apartment hüpfen und ihrer Cousine mit dem gesunden Bein kräftig in den Hintern treten.
„Bestens. Ich mache immer noch Führungen. Und es sieht so aus, als ob ich zwei neue Abteilungen
Weitere Kostenlose Bücher