Collection Baccara Band 326 (German Edition)
bekommen würde.“
„Super! Ich kann kaum glauben, dass du dich so ins Zeug legst. Ich dachte, es wäre nicht gerade dein Traumjob.“
„Der Job ist schon in Ordnung. Da ist doch nichts dabei.“ Jedenfalls meistens, fügte sie im Stillen hinzu. Wenn Aidan nicht in der Nähe war und ihr unter seinem Blick abwechselnd heiß und kalt wurde. „Am Wochenende gehe ich sogar zu einer beruflichen Veranstaltung. Und ich werde dort für Aufsehen sorgen.“
„Was für eine Veranstaltung?“, wollte Lana wissen.
Beth ließ sich auf ihr Sofa fallen und schwang die Beine über die Armlehne. „Nichts Besonderes. Irgendeine stille Auktion, um Spenden für das Museum zu sammeln. Eigentlich wäre es deine Aufgabe gewesen, den Direktor zu begleiten. Aber da du ja schlecht zu Fuß bist, gehe ich eben an deiner Stelle.“
Den Teil, in dem sie sich wünschte, der Direktor würde sie anschließend nach Hause bringen und gänzlich unseriöse Dinge mit ihr anstellen, ließ sie besser aus.
„Lieber Himmel, du summst ja“, sagte Lana alarmiert. „Das hat nichts Gutes zu bedeuten. Du summst nur, wenn du nervös, abgelenkt, euphorisch oder aufgeregt bist.“
Beth schlug sich erschrocken die Hand vor den Mund. Sie hatte tatsächlich gesummt. Dessen war sie sich gar nicht bewusst gewesen. „Nein, ehrlich, Lana. Nichts dergleichen. Ich habe nur gerade einen Ohrwurm.“
Dieser verdammte Aidan war ihr wirklich unter die Haut gegangen. Und in den Kopf. Außerdem schwirrte er offenbar auch noch in ihrem Unterbewusstsein herum.
Lana lachte. „Vielen Dank, dass du für mich einspringst. Aber denk dran, dass es sich immer noch um Arbeit handelt. Also benimm dich wenigstens halbwegs professionell, okay? Ich weiß doch, wie gerne du auf Partys gehst. Das ist jedoch keine Party, und du darfst auch nicht so viel flirten. Immerhin begleitest du deinen Vorgesetzten.“
Beth schnitt eine Grimasse und stellte sich vor, was Lana wohl sagen würde, wenn sie die Wahrheit wüsste. Beth hatte nämlich vor, sehr intensiv zu flirten. Und zwar mit ihrem Vorgesetzten!
„Ich werde daran denken“, sagte sie. „Aber nun muss ich Schluss machen. Vergiss nicht, dein krankes Bein zu schonen.“
„Ja, mache ich. Amüsier dich gut auf dieser Auktion. Aber nicht zu sehr, hörst du?“
„Okay. Bis dann.“
Beth beendete die Verbindung, legte das Telefon auf den Couchtisch und sprang auf.
Vielleicht maß sie der ganzen Sache mit Aidan ja viel zu viel Bedeutung bei. Er war schließlich auch nur ein Mann. Und davon gab es viele auf dieser Welt.
Sie setzte sich wieder auf ihren Arbeitsstuhl, zog die Schweißerbrille über die Augen und streifte die Handschuhe über. Während sie das Schweißgerät einschaltete, verbannte sie jeden Gedanken an Aidan aus ihrem Kopf und konzentrierte sich auf ihre Arbeit.
Aidan hielt den Wagen vor dem heruntergekommenen alten Lagerhaus mitten in Brunswick an und klopfte fluchend auf sein Navigationsgerät. Ein Blick auf die schmutzige, graue Fassade, die abblätternde rote Farbe der einzigen Tür und die verlassene Straße sagte ihm, dass er die falsche Adresse eingegebenen haben musste.
Er nahm den Zettel mit Beths Adresse zur Hand und verglich den Straßennamen mit dem im Navigationsgerät. Nein, er hatte keinen Fehler gemacht. Die Adresse war richtig. Beth lebte wohl tatsächlich in dieser schäbigen alten Ruine.
Kopfschüttelnd stieg er aus dem Auto und ging zur Tür. Allmählich wurde er wirklich neugierig. Vom ersten Augenblick an hatte er gewusst, dass Beth etwas Besonderes war. Und sie hatte ihn jeden Tag aufs Neue überrascht. Und nun das hier.
Wegen ihrer Vorliebe für modische Kleidung und der unternehmungslustigen Art hatte er angenommen, Beth würde in einem schicken Apartment in der Innenstadt wohnen. Jedenfalls nicht weit entfernt von trendigen Bars, Boutiquen und Cafés. Stattdessen hatte sie sich diese abgelegene, düstere Straße in Brunswick ausgesucht. Einen Ort, der ohne größere Umbauten als Kulisse für einen Vampirfilm dienen könnte.
Brunswick war zwar ein Melbourner Stadtteil, der seit einiger Zeit immer begehrter wurde. Aber bis zu dieser Straße war der Aufschwung offensichtlich noch nicht vorgedrungen.
Aidan drückte auf den Klingelknopf und wartete. Und wartete.
Er wollte gerade sein Telefon zur Hand nehmen, als die Tür sich öffnete. Und dann wurde ihm die Kehle eng.
„Hallo, Professor. Wollen wir uns auf die Socken machen?“, begrüßte Beth ihn munter.
Das Warten war ihren
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