Collection Baccara Band 326 (German Edition)
abholen, die ich bereits bezahlt hatte.“
Sie seufzte. „Also schön, Erklärung akzeptiert.“
„Wie großzügig“, stieß er unwillig aus.
„Ich weiß“, erwiderte sie unbekümmert. „Und natürlich werde ich dir deine Ausgaben für die Vorräte erstatten.“
„Das wirst du ganz bestimmt, Honey.“ Der scharfe Ton gefiel ihm selbst nicht. Reiß dich zusammen! sagte er sich, sonst verlierst du diesen Job. Und damit auch die Gesellschaft der umwerfenden, wenn auch nervigen Brianna. Wie erwartet, ließ sie auch diese Bemerkung nicht auf sich beruhen.
„Spiel mir gegenüber nicht das Raubtier. Ich bin keiner der Verbrecher, denen du nachspürst.“ Sie hob das Kinn. „Und nenn mich nicht ‚Honey‘.“
Ein Raubtier? Sie hielt ihn für ein Raubtier? Tanner runzelte die Stirn. Er wusste nicht, ob er lachen oder fluchen sollte. Raubtiere töteten ihre Beute, und bisher hatte er das bei denen, die er aufspürte, immer vermeiden können, auch wenn einige dieser Typen seiner Meinung nach nichts Besseres verdienten. Außerdem fraßen Raubtiere ihre Beute, und bei dem Gedanken, er könne sich ähnlich verhalten, wurde ihm fast übel.
Andererseits … Er betrachtete Briannas samtweiche Haut. Sie sieht zum Anbeißen aus, dachte er und spürte seine aufkommende Erregung. Reiß dich zusammen! Konzentrier dich auf deine Aufgabe! sagte er sich. Diese eigenständige stolze Frau kam für ihn nicht infrage. Obwohl er das sehr bedauerte.
„Okay, wir treffen eine Abmachung.“ Er rutschte auf dem Fahrersitz hin und her, um den Druck zwischen seinen Schenkeln zu mildern. „Wenn du mich nicht als Raubtier bezeichnest, nenne ich dich nicht ‚Honey‘. Einverstanden?“
„Abgemacht.“ Sie schüttelte seine Hand.
„Und was ist mit ‚Sweetheart‘?“, hakte er sofort nach.
„Tanner Wolfe!“ Sie gab sich empört, aber dann musste sie lachen. „Du bist ein … ein …“
„Ein Teufel?“ Er grinste, weil sie lachte, anstatt erneut über ihn herzufallen.
Resigniert hob sie die Hände. „Ich gebe auf. Du hast gewonnen. Fürs Erste.“
„Mir kommt es eher wie ein Unentschieden vor.“ Er bremste ab. „Gutes Timing. Wir sind da.“
„Das sehe ich.“ Brianna sah sich in der kleinen Stadt um, durch die sie fuhren. „Hier ist es?“
„Ja. Ich weiß, es sieht nicht sehr beeindruckend aus.“
„Ich bin schon durch kleinere Ortschaften gefahren.“ Sie beugte sich so weit vor, wie der Gurt es erlaubte, und betrachtete die Altstadt.
„Bleiben wir hier lange genug, um irgendwo in ein Café oder in ein Diner zu gehen? Ich brauche unbedingt etwas Koffein.“
Er hielt vor einem kleinen Café an. „Willst du tatsächlich in diesen Schuhen herumlaufen?“
Sie schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht.“ Sie tat schockiert. „In diesem Aufzug und dazu in diesen Schuhen könnte ich mich niemals in der Öffentlichkeit zeigen. Ein solcher modischer Fauxpas könnte mir nie unterlaufen.“
Meinte sie das ernst? Einen Moment lang sah er sie zweifelnd an, dann lachte er.
Brianna lachte mit. „Ich schätze, dann ist es jetzt Zeit fürs Umziehen.“ Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.
Was das Lächeln in ihm auslöste, war für Tanner absolut neu. Es fühlte sich an, als erwache irgendetwas in ihm zum Leben und breite sich langsam warm in ihm aus. Lust und Leidenschaft hatte er schon oft erlebt, doch das hier war etwas anderes. Es war seltsam, und es hatte direkt mit der Frau zu tun, die gerade neben ihm saß. Er musste schlucken und befeuchtete sich die Lippen, bevor er zu antworten versuchte.
„Ja, ich schätze, das ist es.“ Er seufzte, und es war ihm ganz egal, ob sie ihn noch leise sagen hörte: „Ich werde den Anblick vermissen.“ Damit öffnete er die Tür und fuhr möglichst gelassen fort: „Es dauert nicht lange. Warte drinnen auf mich.“ Er stieg aus und deutete auf das Café. „Wenn wir schon hier sind, könnten wir auch etwas essen. Dann brauchen wir nicht noch einmal anzuhalten.“ Fragend sah er sie an. „Einverstanden?“
„Von mir aus gern.“ Sie nickte, doch als er die Fahrertür zuwarf, rief sie ihm nach: „Ich muss noch an den Kofferraum, um meine Boots rauszuholen.“
Noch bevor sie den Satz beendet hatte, öffnete er die Heckklappe. „Ja, das weiß ich doch.“
Sie öffnete den Gurt und wandte sich zu ihm um. Grinsend setzte er sich einen Westernhut auf. „Den hier brauche ich auch.“
Bei seinem Lächeln hielt Brianna unwillkürlich die Luft an. Verdammt, was hatte
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