Collection Baccara Band 326 (German Edition)
dieser Mann bloß an sich? Es musste etwas sein, was außer ihm niemand besaß. Es brachte ihr Herz zum Rasen, sie bekam kaum noch Luft, und ihr wurde am ganzen Körper heiß. Ihre Reaktion auf ihn war noch viel intensiver als auf … Nein, hastig verdrängte sie den Gedanken. Nicht mal in der Erinnerung wollte sie den Mistkerl von damals beim Namen nennen.
„Brianna?“
Sie blinzelte. „Was denn?“ Verdammt, sie konnte es nicht ausstehen, wenn sie so verwirrt klang.
Tanner runzelte die Stirn. „Alles in Ordnung?“
„Ja, natürlich“, entgegnete sie knapp. „Wieso auch nicht?“
„Keine Ahnung.“ Immer noch stirnrunzelnd schüttelte er den Kopf. „Du warst auf einmal so … ich weiß nicht … in Gedanken versunken oder so.“
Richtig, dachte Bri.
„Ich habe nur nachgedacht.“ Klasse, Brianna, einfach brillant.
„Worüber?“ Wieder runzelte er die Stirn.
Über … über … verdammt. „Darüber, ob ich vielleicht mit dir mitkommen sollte.“ Sie schämte sich selbst für diesen Unsinn und fragte sich, wie sie sich aus dieser Lage winden konnte, um wieder klar denken zu können.
Zum Glück löste Tanner das Problem ganz allein. „Kommt nicht infrage.“
„Wie?“
„Brianna, ich werde dich auf keinen Fall zu einem Gespräch mit einem Informanten mitnehmen. Ich fürchte nämlich, dass mein Informant dann so tun würde, als würde er mich gar nicht kennen. Verstanden?“
„Ja, natürlich.“ Sie kam sich immer alberner vor. Hastig wandte sie den Blick ab, als er sie eingehend musterte, und löste die Schnallen ihrer Sandaletten, streifte die Schuhe ab und warf sie auf den Rücksitz. „Wenn du mir freundlicherweise meinen Rucksack reichst, ziehe ich mir die Boots an und gehe … einen Kaffee trinken.“
„Wäre es nicht leichter, wenn du mir sagst, wo die Boots sind, damit ich sie dir aus dem Gepäck holen kann?“
Klugscheißer, dachte Bri und biss die Zähne zusammen, damit sie es nicht laut aussprach. „An meinem Rucksack hängt eine Plastiktüte. Da stecken die Boots drin.“
„Na, das ist doch mal eine klare Aussage.“ Vergnügt verzog er die Lippen zu einem Lächeln.
Unwillkürlich musste auch Brianna lächeln. Sie konnte sich nicht erklären, wieso sein Lachen und auch sein Lächeln auf sie so ansteckend wirkten.
Die Heckklappe knallte zu, und kurz darauf öffnete er ihr die Tür. „Ihr Schuhwerk, Cinderella.“ Gut gelaunt sah er sie an.
„Vielen Dank.“ Sie nahm ihm die derben Boots ab. „Aber wenn du jetzt denkst, ich würde in dir meinen Märchenprinzen sehen, dann bist du auf dem Holzweg.“
Laut lachend tippte er sich an die Hutkrempe und schlenderte davon.
Wie charmant er sein kann! dachte sie. Was für ein entwaffnender Charme! Äußerst gefährlich für mein Seelenheil. Sie war kein Kind mehr. Sie war klug und gebildet, mit denselben Sehnsüchten wie jede gesunde Frau. Sie fühlte sich zu Tanner Wolfe hingezogen, und er sich zu ihr. Man brauchte kein Genie zu sein, um das zu erkennen. Irgendwann würden sie dieser Anziehung nachgeben.
Ja, dachte sie und zog sich die Socken an, die sie in die Boots gestopft hatte. Ich muss aufpassen. Wir zwei werden in den Bergen viel Zeit miteinander verbringen.
Sie war früher von einem Mann verletzt worden, und sie hatte fest vor, es nicht wieder dazu kommen zu lassen. Sie konnte es sich emotional nicht leisten, sich mit Tanner Wolfe einzulassen.
Allein bei der Vorstellung stöhnte sie leise auf, zog sich schnell die Boots an, schnappte sich ihre Umhängetasche und stieg aus dem SUV.
Nach einem tiefen Durchatmen ging sie los und beschloss, das Grübeln auf später zu verschieben. Doch dann verlangsamte sie ihre entschlossenen Schritte zu einem Schlendern, während ihr unzählige Möglichkeiten durch den Kopf schossen.
Letztlich liefen ihre Gedanken und Fantasien immer auf dasselbe hinaus: Tanner und sie lagen eng umschlungen da, pressten die Lippen aufeinander, und sein Körper …
Schluss jetzt! Sie straffte die Schultern und verdrängte dieses allzu lebhafte Bild. Ihr Atem ging schnell. Hastig blickte sie sich nach allen Seiten um, ob jemand ihre geröteten Wangen oder die kleinen Schweißperlen auf ihrer Stirn bemerken konnte. Falls ja, dann konnte sie es auf die Mittagshitze schieben. In der dicken Jacke war es kein Wunder, dass ihr heiß war.
Ihr Atem ging langsamer, aber immer noch unregelmäßig. Bri machte auf dem Absatz kehrt und rannte fast zurück zu Tanners Wagen.
Dort zog sie sich die dicke Jacke aus,
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