Collection Baccara Band 326 (German Edition)
stimmte Hawk sofort zu. „Er ist ein großer, liebenswerter Tollpatsch. Die meisten Wolfshunde werden heute einfach nur als Haustier gehalten, aber wenn Boyo draußen auf der Jagd ist und einer Duftspur folgen soll, dann erwacht sein Erbgut in ihm, und er kann ein richtig mieser …“ Wieder unterbrach er sich. „Dann kann er sehr angriffslustig werden.“
„Aber …“, versuchte sie es noch einmal.
Tanners unterdrücktes Lachen unterbrach sie. „Gib’s lieber auf, Brianna. Hawk kann genauso stur sein wie du, vielleicht noch sturer.“
„Also gut, wir nehmen Boyo mit, aber nur, wenn ich auf der Stelle etwas zu essen bekomme. Basta.“
Hawk sah sie an und musste lächeln. „Mann, was für eine knallharte Frau. Okay, Sie haben gewonnen. Das Essen ist fertig. Lassen wir’s uns schmecken.“
Tanner konnte sich nicht länger beherrschen und lachte schallend los.
Hawk fiel mit ein, und auch Brianna lachte mit.
Sie bekam sich als Erste wieder unter Kontrolle. „Okay, ihr Clowns, was steht denn auf dem Speiseplan?“ Sie schnupperte. „Was immer das auch ist, es duftet köstlich.“
Auch Hawk hörte auf zu lachen. „Es ist Chili. Hoffentlich mögen Sie es scharf.“
„Ich liebe scharfes Essen.“
Das überraschte Tanner nicht. Im Gegenteil. Es hätte ihn erstaunt, wenn Brianna Stewart etwas anderes gesagt hätte.
5. KAPITEL
Zufrieden seufzend tupfte Bri sich mit der Serviette die Lippen ab. Das Chili hatte genauso köstlich geschmeckt, wie es geduftet hatte. Sie hatte gleich zwei Portionen von dem scharfen Gericht verputzt, zusammen mit einigen Scheiben von Hawks selbstgebackenem Maisbrot.
„Das war eine wundervolle Mahlzeit“, bedankte sie sich bei ihrem Gastgeber. „Vielen Dank.“
„Gern geschehen.“ Erfreut schob Hawk seinen Stuhl zurück und stand auf. „Möchte jemand noch einen Kaffee oder ein Dessert?“ Er blickte von Bri zu Tanner.
„Kaffee bitte“, antwortete Bri ohne zu zögern. „Aber mehr essen kann ich jetzt beim besten Willen nicht.“
„Für mich auch nur Kaffee“, stimmte Tanner zu.
Als sie ihren Kaffee getrunken hatten, stand Bri auf und fing an, den Tisch abzuräumen.
„Sie brauchen nicht zu helfen“, wandte Hawk ein.
„Weiß ich, aber ich möchte es.“ Mit einer Handbewegung scheuchte sie ihn weg. „Ihr zwei entspannt euch oder tut sonst irgendwas.“
„Okay, da gebe ich gern nach. Vom Küchendienst werde ich nur sehr selten entbunden.“ Lachend schob Hawk Tanner nach draußen, damit der sich zwei der Pferde aussuchen konnte.
Tanner ging noch mal zurück, um Bri zu sagen, in welches Zimmer er ihre Ausrüstung gebracht hatte. Sobald er die Haustür wieder hinter sich schloss, fiel Hawk über ihn her.
„Hast du völlig den Verstand verloren?“, fuhr Hawk ihn an, während sie zu den Ställen gingen.
Tanner seufzte. „Komm mir jetzt nicht so, McKenna. Ich hatte die Diskussion schon in Durango mit Brianna, und ich habe keine Lust, jetzt mit dir zu streiten.“
Verächtlich stieß Hawk die Luft aus. „Ist mir egal, ob du Lust dazu hast, ich werde mit dir streiten. Verdammt, Wolfe …“
Weiter kam er nicht, bevor Tanner ihn unterbrach. „Ja, verdammt. Aber was hätte ich denn sonst tun sollen?“
Hawk riss die Stalltür auf und schaltete das gedämpfte Licht an. „Du hättest sie vor vollendete Tatsachen stellen können, nämlich die, dass du sie nicht mitnimmst. Ende der Diskussion.“
„Das habe ich versucht.“ Tanner sah seinen besten Freund wütend an. „Es hat nicht geklappt. Sie hat mir gesagt, wenn ich dazu nicht bereit sei, solle ich den Deal vergessen, und dann würde sie sich an einen Kollegen wenden.“ Er atmete tief aus, um die innere Anspannung zu lösen.
„Und du wolltest nicht auf diese Prämie verzichten, ja?“
„Bist du verrückt?“, rief Tanner ärgerlich. „Du solltest mich besser kennen, Hawk. Dir ist genauso klar wie mir, dass es Kopfgeldjäger gibt, die sich zu allem bereiterklären, wenn der Preis stimmt. Die würden auch einwilligen, dass eine Frau sie begleitet.“
Jetzt war es Hawk, der seufzte. „Stimmt, aber es gefällt mir trotzdem nicht. Brianna ist eine schöne Frau und sympathisch dazu.“ Er ging in den Stall. „Ich könnte den Gedanken nicht ertragen, dass ihr etwas zustößt.“
„Ja, du einsamer edler Ritter. Mir geht’s doch genauso.“ Tanner musste lächeln. „Und genau deshalb werde ich sie auch nicht mitnehmen.“
Misstrauisch sah Hawk ihn aus verengten Augen an. „Aha. Sagst du damit,
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