Collection Baccara Band 326 (German Edition)
füreinander.
„Geld“, antworteten sie beide wie aus einem Mund.
Verwundert zog Hawk die dunklen Brauen hoch. „Geld mag ich auch.“ Er klang völlig ruhig. „Aber nicht so sehr, dass ich deswegen eine Frau in Gefahr bringen würde, indem ich sie bei einer Kopfgeldjagd auf einen Mörder mitnehme.“ Eindringlich sah er Tanner an. „Über wie viel Geld sprechen wir hier?“
Tanner erwiderte Hawks Blick. „Über eine beeindruckende Summe.“
Hawk zeigte den Ansatz eines Lächelns und wandte den Blick zu Brianna. „Wie viel?“ Es war weniger eine Frage als eine Aufforderung.
„Eine Million Dollar.“
Tanner bewunderte ihre Beherrschtheit. Nicht viele Menschen, weder Männer noch Frauen, konnten Hawks durchdringendem Blick standhalten. In den folgenden Minuten stieg Brianna in seiner Achtung noch weiter an.
Hawk stieß einen Pfiff aus. „Das ist eine Menge Geld.“
Strahlend lächelnd nickte sie ihm zu. „Ja, das ist es.“ Dann erlosch das Lächeln, und selbstbewusst erwiderte sie seinen Blick. „Kling so, als würde Ihnen das missfallen.“
„Geld missfällt mir nicht.“ Hawk schüttelte den Kopf. „Aber ich habe etwas dagegen, dass Tanner eine Frau mitnimmt.“
„Obwohl es auch mutige Frauen gibt, die das Gleiche machen wie er“, wandte sie ein. „Oder etwa nicht?“
„Dasselbe Argument hat sie bei mir auch angebracht.“ Eigentlich wollte Tanner nur darauf aufmerksam machen, dass er sich auch noch im Raum befand.
Kurz sah Hawk zu ihm. Brianna beachtete ihn nicht weiter.
„Gegen weibliche Kopfgeldjäger habe ich ebenfalls etwas. Der Job ist zu gefährlich für eine Frau.“
„Ach, tatsächlich?“ Briannas Stimme klang eisig.
„Ja, tatsächlich.“ Hawks Tonfall entsprach exakt ihrem.
Tanner musste lächeln, doch das fiel keinem der beiden auf. Sie waren viel zu sehr damit beschäftigt, sich gegenseitig in die Augen zu starren. Das könnte interessant werden, dachte er und setzte sich auf einen Küchenstuhl, um dieses Duell zu beobachten.
Aus eigener Erfahrung wusste er, wie hartnäckig Hawk sein konnte, und mit Briannas Sturheit hatte er ebenfalls schon Bekanntschaft gemacht. Wirklich, dachte er und widerstand dem Drang zu lachen, das könnte äußerst interessant werden.
Brianna seufzte. „Wie ich Ihrem Freund bereits dargelegt habe, bin ich bestens ausgebildet und ausreichend ausgerüstet, um auf mich selbst aufzupassen.“
Damit spielte sie Hawk den Ball zu. Es war wie bei einem Tennismatch, und Tanner fragte sich, wie sein Freund den Ball zurück übers Netz bringen würde.
„Mir ist es sch…“ Er unterbrach sich schnell und fuhr dann fort: „Schon ziemlich egal, wie gut Sie ausgebildet sind. Sie gehören nicht in diese Berge, wenn sich dort ein Schwerstkrimineller herumtreibt.“
Verblüfft sah Tanner seinen Freund an. Hawk verlor die Beherrschung, das geschah nicht häufig. Er beschloss, bei diesem Match als Schiedsrichter einzugreifen. „Also schön, Jungs und Mädels.“ Er stand auf und trat zwischen die Streitenden. „Spielunterbrechung. Zeit für einen Waffenstillstand.“
„Aber, verdammt, Tanner, es ist einfach nicht sicher!“
„Spar dir deine Worte, Kumpel.“ Tanner hob die Schultern. „Das bin ich auch schon alles mit ihr durchgegangen.“ Flüchtig sah er ihr ins Gesicht. „Es ist, als würdest du gegen eine Wand reden.“
„Wie charmant! Du bist ja ein Meister der Komplimente“, warf sie spöttisch ein. „Aber könnten wir das Thema jetzt beenden? Ich habe solchen Hunger, dass ich … zur Not auch einen Ziegelstein verspeisen könnte.“ Sie lächelte, und die angespannte Stimmung verflog.
„Siehst du?“ Auffordernd nickte er Hawk zu.
Hawk seufzte. „Okay, ich geb’s auf.“
„Gut.“ Als Belohnung strahlte sie ihn an. Doch sie hatte sich zu früh gefreut.
„Unter einer Bedingung.“ Sein Tonfall war genauso unnachgiebig wie zuvor.
Misstrauisch sah sie ihn an. „Nämlich?“
Auch Tanner musterte seinen Freund skeptisch und fragte sich, was Hawk vorhatte.
„Ihr nehmt Boyo mit.“
„Aber …“, setzte sie an.
„Guter Vorschlag, Hawk.“ Tanner beschloss, das Match zu beenden. „Brianna, Boyo ist ein guter Spürhund. Wusstest du, dass Irische Wolfshunde extra gezüchtet wurden, um Wölfe und Elche zu jagen?“
„Wölfe?“ Sie blickte zu dem Hund, der beim Klang seines Namens den Kopf zur Seite geneigt hatte. „Also, groß und kräftig genug sieht er aus. Aber er wirkt so harmlos wie ein Welpe.“
„Ist er auch“,
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