Collection Baccara Band 326
Entscheidung, Melbourne zu verlassen, stand fester denn je. Es gab keinen Grund mehr, zu bleiben.
Die Arbeit im Museum langweilte und zermürbte ihn.
Beth hielt ihn nicht mehr hier, denn sie hatte ihm deutlich zu verstehen gegeben, dass sie ihn nicht begleiten würde. Genau wie damals Fenella, die gar nicht versucht hatte, ihnen beiden eine Chance zu geben. Wahrscheinlich war es besser so.
Und auch sein Vater würde ihm wohl immer jegliche Anerkennung verweigern, auch wenn Aidan sich noch so sehr anstrengte.
Sein Handy klingelte. Ein Blick auf das Display zeigte ihm, dass es sein Vater war, der ihn zurückrief. Er würde alle Einwände, die Abe hervorbringen mochte, standhaft ignorieren. „Danke, dass du dich so schnell bei mir meldest.“
„Ist im Museum alles in Ordnung? Deine Nachricht klang so ernst.“
Aidan schüttelte unwillig den Kopf. Das war typisch sein Vater. Selbst wenn sein einziger Sohn gerade einen langsamen und qualvollen Tod sterben würde, hätte Abe als Erstes sein kostbares Museum im Sinn.
„Alles läuft hervorragend. Ich wollte dir nur sagen, dass ich abreisen werde. Dir bleiben noch zwei Wochen, um einen Ersatz zu suchen.“
„Wie kommst du dazu? Du wirst im Museum gebraucht“, erklärte sein Vater aufgebracht.
Aidan setzte sich in seinen Bürosessel. „Ich bin nur eingesprungen, um dir einen Gefallen zu tun. Deshalb bin ich übrigens auch Archäologe geworden. Überhaupt habe ich viele Dinge in meinem Leben nur aus diesem einzigen Grund getan. Es schien mir der einzige Weg zu sein, um wenigstens etwas Aufmerksamkeit von dir zu bekommen.“
„Das ist doch lächerlich“, knurrte sein Vater. „Deine Mutter und ich haben uns immer um dich gekümmert.“
„Mag sein. Aber du warst nie da. Nicht an meinem ersten Schultag, nicht bei wichtigen Sportveranstaltungen und auch nicht bei meiner Abschlussfeier an der Uni. Und auch jetzt zeigst du kein Verständnis für mich. Ich möchte einfach wieder die Arbeit tun, die mir Spaß macht.“
„Was ist nur mit dir los?“
„Ich hätte dir das alles schon vor langer Zeit sagen sollen. Ich hoffte, du würdest dich ändern, wenn ich dir helfe. Aber ich habe die Hoffnung nun endgültig aufgegeben.“
„Sieh mal, mein Sohn“, sagte Abe überraschend versöhnlich. „Ich weiß, wie viel dir die Forschungsarbeit bedeutet. Aber ich wollte dir die Chance geben, die Tätigkeit im Museum kennenzulernen, bevor ich meine Entscheidung treffe.“
„Welche Entscheidung?“ Aidan kannte die Antwort auf die Frage bereits. Sein Vater hatte versucht, ihn zu beeinflussen, damit Aidan seinen Posten für immer übernahm. Das zeigte ihm nur allzu deutlich, wie wenig einfühlsam sein Vater war.
„Ob ich zurückkomme oder nicht“, sagte Abe.
„Ich habe nie vorgehabt, länger hierzubleiben, Dad. Ich sollte nach deiner Pfeife tanzen, deshalb hast du die Krankenkarte ausgespielt. Weißt du, was komisch ist? Ich dachte, du brauchst mich wirklich. Zum ersten Mal in deinem Leben. Aber ich habe mich wohl geirrt.“
Abe räusperte sich. „Du hast recht. Ich wünsche mir tatsächlich, dass du meine Stelle übernimmst. Aber ich wusste auch, dass du das Angebot ablehnen würdest. Deshalb habe ich dir Gelegenheit gegeben, es auszuprobieren.“
„Du hast mich manipuliert“, stellte Aidan bitter fest. „Und deine Herzprobleme vermutlich total übertrieben.“
„Das ist nicht wahr. Meine Ärzte haben mir wirklich eine Auszeit empfohlen. Allerdings nicht so lange. Ich habe gehofft, du würdest Geschmack an der Arbeit finden. Willst du deine Entscheidung nicht noch einmal überdenken?“
„Nein. Und denk daran, du hast zwei Wochen, um die Stelle anderweitig zu besetzten.“
Für eine Weile herrschte Schweigen am anderen Ende der Leitung. „Bist du wirklich nur deshalb Archäologe geworden, um es mir recht zu machen?“, fragte Abe schließlich.
„In gewisser Hinsicht schon. Du hast mir als Kind nur dann Beachtung geschenkt, wenn ich bei Ausgrabungen etwas fand.“
„Das tut mir leid, mein Sohn. Ich hatte ja keine Ahnung.“
Aidan ließ erleichtert die Schultern sinken. Er hatte dieses Päckchen ein Leben lang mit sich herumgetragen. Und ironischerweise reichte nur eine einzige kleine Entschuldigung seines Vaters, um Aidan diese Last von den Schultern zu nehmen. „Es ist das erste Mal, dass du dich bei mir für irgendetwas entschuldigst.“
„Ich weiß. Und auch das tut mir leid. Ich fliege zurück, sobald ich kann. Es wäre schön, wenn wir uns
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