Collection Baccara Band 328
entsetzt sein, trotzdem möchte ich ehrlich bleiben. Du hast viel über mich herausgefunden, aber ein paar relevante Dinge fehlen dennoch.“
„Diese zwei Jahre.“
„Ja. Ich habe nicht nur für In Tight gearbeitet. Ich war eine Art … Groupie.“
„Du?“
„Zuerst ging es mir nur um den Job. Ich war glücklich, dazuzugehören. Die Welt der Stars faszinierte mich, und einer Rockband so nah zu sein, war der Himmel für mich, zumal ich so konservativ erzogen worden war.“
Sie überlegte kurz. „Dann machte sich Cruz Tabor, der Drummer, an mich heran. An mich, die kleine Buchhalterin aus Kansas. Er gab mir das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. Wir schliefen miteinander.“
Dieser Bastard, dachte Bryan, wurde sich aber sofort bewusst, dass er selbst nicht besser war. Dieser Tabor war Lucys Charme erlegen. Wer könnte ihm das vorwerfen?
„Zuerst war alles sehr schön und aufregend“, fuhr sie fort. „Wir waren ein Paar. Wenn die Jungs auf Tournee gingen, bin ich mit ihm erster Klasse geflogen – damals hatten sie noch keinen Privatjet.“
Bryan überlegte, warum ihm all das entgangen war, als er in Lucys Vergangenheit gewühlt hatte. Offensichtlich gab es keine Unterlagen über ihre Zeit bei der Band, und er war nicht so weit gegangen, ihre Familie und ihre Freunde zu befragen. Ihn hatte hauptsächlich interessiert, ob sie vorbestraft oder psychisch labil war.
Sanft streichelte er ihre Arme und ermunterte sie fortzufahren.
„Alles war gut, bis ich schwanger wurde.“
Er erstarrte. Lucy war schwanger gewesen?
„Cruz hatte gesagt, dass er mich liebt und mich heiraten wird, sobald die Band finanziell abgesichert ist. Ich dachte, er freut sich über das Baby. Stattdessen war er sauer. Nein, das ist nicht das richtige Wort. Er war entsetzt. Er hat mir Vorwürfe gemacht, weil ich nicht besser aufgepasst habe. Und er hat gefordert, dass ich … abtreibe.“ Ihre Stimme brach, und Bryan zog sie fester an sich.
Er war wütend auf den eiskalten Mistkerl. „Sollte mir dieser Mann jemals begegnen, dann kann er was erleben“, sagte er. „Du hast doch nicht …“
„Nein, ich habe nicht abgetrieben. Ich habe Cruz gesagt, was ich von ihm halte, und dass ich das Baby bekommen werde. Er hat gedroht, die Vaterschaft zu leugnen und zu behaupten, ich wäre ein Flittchen, das mit jedem schlief.“
Bryan kochte vor Wut. „Ein Vaterschaftstest hätte bewiesen …“
„Ich wollte gar nicht, dass dieser miese Typ das Kind anerkennt. Natürlich wusste er, dass ich beweisen könnte, dass er der Vater ist, deshalb hat er mir Geld angeboten. Ich habe es nicht genommen, sondern bin gegangen.“
„Was ist dann passiert?“, fragte er, obwohl er fürchtete, die Antwort bereits zu kennen.
„Ich ging zurück auf die Farm. Meine Eltern waren natürlich entsetzt. Sie haben mich ständig mit in die Kirche geschleppt und für mich gebetet, schließlich haben sie mir verziehen. Kurz darauf habe ich das Baby verloren.“
„Das tut mir leid, Lucy.“
„Das Komische ist, dass ich das Kind wirklich haben wollte. Alle hielten die Fehlgeburt für einen Segen, ich nicht. Ich sah sie eher als eine Art Strafe, weil ich nicht auf meine Eltern gehört und so ein wildes Leben geführt hatte.“
Sie senkte den Kopf. „Damals schwor ich mir, nie wieder irgendein Risiko einzugehen. Ich nahm mir vor, in dem Job zu arbeiten, den mein Onkel für mich gefunden hatte, keine Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, bescheiden und zurückhaltend zu sein.
„Und die Spirale?“
„Ich bin schwach“, sagte sie. „Ich hatte zwar die besten Vorsätze, aber was, wenn ich sie nicht einhalten könnte? Ich wollte nicht das Risiko eingehen, noch einmal ungewollt schwanger zu werden. Und hatte ich nicht recht? Ja. Ich kann der Versuchung einfach nicht widerstehen, wie sich heute Nacht deutlich gezeigt hat.“
„Du bist nicht schwach“, widersprach er. „Du bist eine der stärksten Frauen, die ich kennengelernt habe. Du hast nur einen Fehler gemacht – du hast dich damals in den falschen Mann verliebt, das ist alles. So etwas passiert jeden Tag.“
„Es gibt keine Garantie, dass es mir nicht noch einmal passiert.“
Er verstand genau, was sie sagen wollte, auch er war der Falsche. Wieder eine schlechte Entscheidung. „Ich würde mein Kind niemals im Stich lassen“, sagte er.
„Natürlich nicht. Du bist nicht wie Cruz. Er war egoistisch und verwöhnt. Du bist verantwortungsbewusst und reif.“
„Nach allem, was wir diese Nacht getan
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