Collection Baccara Band 328
haben, kannst du das sagen, ohne die Miene zu verziehen?“
„Auf jeden Fall. Du würdest mein Leben vor deins stellen. Mir ist aber auch klar, dass du nicht unbedingt ein Baby haben möchtest. Glücklicherweise musst du dir darüber keine Gedanken machen.“
Er sah sie einen Moment an, dann küsste er sie. Tiefe Zuneigung für sie erfüllte ihn. Sie hatte einige schwierige Entscheidungen getroffen und hatte die Verantwortung für ihr Handeln übernommen.
Er wünschte, er könnte der Richtige für sie sein. Sie verdiente einen Mann, der sie bedingungslos liebte, einen, der immer für sie da und nicht wochenlang in gefährlicher Mission unterwegs war. Einen Partner, der gern Kinder mit ihr hätte.
Ja, sie hatte recht. Er wollte kein Kind – aus denselben Gründen, aus denen er nicht heiraten wollte und weswegen er sein berufliches und privates Leben trennte. Es gefiel ihm nicht, seine Angehörigen in Gefahr zu bringen, und er wollte auch nicht, dass sich jemand um ihn sorgte.
„Ich hoffe, meine Geschichte stößt dich nicht ab.“
„Nichts, was du tust, könnte mich abstoßen.“ Im Gegenteil, ihre Ehrlichkeit beeindruckte ihn noch mehr. Lucy war wie eine Droge.
„Gut. Denn das hier macht mir gerade viel Spaß.“ Sie strich über seine Brust und zeichnete mit den Fingerspitzen die Narbe nach, die sich sein Brustbein entlangzog.
„Davon habe ich einige“, sagte er. „Auf den Beinen, auf dem Rücken. Ich bin also kein besonders schöner Mann.“
Sie schnaubte verächtlich, dann umfasste sie seine Erektion. „Mehr Schönheit brauche ich nicht.“
Er stöhnte.
„Ich weiß, dass es nicht für immer ist“, sagte sie. „Aber das ist in Ordnung. Ich möchte nicht, dass du dich deshalb schlecht fühlst.“
„Ich fühle mich nicht schlecht, sondern sehr, sehr gut, und gleich wird es mir noch besser gehen.“ Er schob sich auf sie und vermied es, von dem Tag zu sprechen, an dem sie sich trennen würden. Er wollte nicht einmal an ihn denken.
Als Lucy unter der Dusche stand, fühlte sie sich wie neugeboren. Das Gespräch mit Bryan hatte ihr gutgetan. Seit der Fehlgeburt hatte sie mit niemandem über Cruz oder ihre Schwangerschaft gesprochen. Ihre Eltern hatten ihr geraten, die Vergangenheit zu begraben und alles zu vergessen, was passiert war, aber beides gehörte zu ihr.
Sie merkte allerdings, dass sie diesen Abschnitt ihres Lebens jetzt aus einer anderen Perspektive betrachtete. Ja, sie war naiv gewesen, und sie hatte einen Fehler gemacht, doch sie war kein schlechter Mensch.
Dank Bryan konnte sie wieder in die Zukunft blicken, ohne sich für ihre Vergangenheit zu schämen.
Er klopfte an die Badezimmertür und sagte: „Du verbrauchst das ganze heiße Wasser.“
„Komm doch zu mir.“
„Darum musst du mich nicht zweimal bitten.“
Und ehe sie sich versah, hatten sie wieder Sex.
8. KAPITEL
Lucy betrachtete ihre Arbeit am Computer inzwischen mit gemischten Gefühlen. Sie wollte zwar herausfinden, wer die Gelder bei Alliance Trust veruntreut hatte, doch je schneller die Person verhaftet war, desto früher würden sie und Bryan sich trennen.
Das Pflichtgefühl siegte aber, und sie arbeitete konzentriert an ihrem letzten Projekt, dem Vergleich zwischen Log-in-Zeiten und den Zeiten, an denen die rechtswidrigen Transaktionen stattgefunden hatten.
Bis zum Lunch konnte sie weitere Kandidaten auf der Liste der Verdächtigen ausschließen. Nur noch fünf verblieben. Einer von ihnen war Omar Kalif, ein Kreditberater iranischer Herkunft. Ein sympathischer Mann mit Sinn für Humor. Er hatte eine bezaubernde Frau und zwei Kinder.
Ihre Gedanken schweiften ab zu Bryan. Er hatte ihr gesagt, dass er erst spät nach Hause kommen würde. Sie wusste jedoch nicht, ob er sich in der Stadt aufhielt oder irgendwo hingejettet war und sein Leben riskierte.
Würde man sie benachrichtigen, falls ihm etwas passierte? Was war mit seiner Familie? Würde irgendjemand den Angehörigen mitteilen, dass er ein Agent war, der im Dienst für sein Vaterland gestorben war?
Auf Dauer könnte sie nicht so leben, selbst wenn Bryan bereit wäre, sich auf eine feste Beziehung einzulassen. Sicher, es war aufregend, für die Regierung zu arbeiten und mit ihm zusammen zu sein, aber es war kein Arrangement für immer.
Er hatte ihr geraten, ins Restaurant zu gehen, falls sie Hunger verspürte, und sie fuhr hinunter. Stash würde sich dort um sie kümmern. Inzwischen hatte Bryan den Fahrstuhl so programmiert, dass er ihre Stimme
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