Collection Baccara Band 328
tun kann, ist, Ihnen meine Jacke anzubieten und Sie zum Haus zurückzufahren.“
Ihr Herz schlug viel zu schnell. Auf keinen Fall durfte sie auch nur eine weitere Sekunde in der Nähe dieses faszinierenden Mannes verbringen. Sie schüttelte den Kopf. „Ich bin voller Matsch.“
„Glauben Sie, das macht mir etwas aus? Ich hätte Sie beinahe überfahren.“
„Haben Sie aber nicht. Also vergessen wir’s einfach.“
„Auf keinen Fall. Und jetzt ziehen Sie schon meine Jacke an, bevor Sie sich noch den Tod holen.“
Sie zog sein Jackett fest um ihre Schultern und machte auf dem Absatz kehrt. Es ist überhaupt nichts passiert, sagte sie sich immer wieder, als sie hastig durch den Wald zurück zum Haus lief.
Dort angekommen stellte sie überrascht fest, dass er vor der Tür auf sie wartete, die kläffenden Hunde an der Leine. Erneut schob sie ihre schmutzige Kleidung als Entschuldigung vor, um nach Hause zu gehen und das Abendessen ausfallen zu lassen. Das Abendessen, bei dem ihr Vater offiziell die Verlobung von Quinn und ihrer Schwester bekannt geben wollte.
Ja, Quinn Sullivan wollte sich an den Menschen rächen, die sie am meisten auf der Welt liebte, aber das war nicht der Grund, warum sie auf keinen Fall mit ihm an einem Tisch sitzen konnte. Wie hätte sie das Essen durchstehen sollen, wenn ein einziger Blick von ihm reichte, um ihren ganzen Körper zum Beben zu bringen?
Sie hob die Zeitschrift auf, die zu Boden gefallen war, legte sie sorgfältig auf den Tisch – und atmete tief durch. Was ihre Nerven leider auch nicht beruhigte.
Im Gegenteil. Ihr Herz begann wild zu hämmern, als Quinn Sullivans Sekretärin sich umwandte und „Folgen Sie mir“ sagte.
Kira schluckte schwer. Sie hatte überhaupt keine Ahnung, wie sie einem so mächtigen und gefährlich aufregenden Mann gegenübertreten sollte.
Sie musste sich beeilen, um hinter der schlanken, blonden Sekretärin nicht zurückzubleiben, deren alberne zehn Zentimeter hohe Pfennigabsätze laut auf dem polierten Marmorboden klackten. Zwang er dieses arme Mädchen dazu, so geschmacklose, verstümmelnde Schuhe zu tragen?
Nach ihrem ersten Zusammentreffen hatte sie sich über ihn informiert. Er schien zu glauben, dass Kiras Vater kräftig profitiert hatte, als sein eigener Vater aus der gemeinsamen Firma ausgestiegen war. Und nicht nur das: Er schob ihrem Vater auch die Schuld am Selbstmord seines Vaters in die Schuhe – falls es überhaupt ein Selbstmord gewesen war.
Quinn hatte nach dem Tod seines Vaters in Armut gelebt und alles daran gesetzt, reich und erfolgreich zu werden. Immer stand er im Rampenlicht, niemals besuchte er eine Party ohne eine umwerfende Frau am Arm.
Durch ihre Recherchen war sie zu der Überzeugung gelangt, dass es in Quinns Schlafzimmer eine Art Drehtür geben musste. Offenbar reichten ihm ein paar Nächte mit ein und derselben Frau völlig aus. Gerade wenn eine seiner Geliebten das Gefühl bekommen konnte, ihm etwas zu bedeuten, ließ er sie fallen, um sich mit einer anderen Blondine zu treffen, die noch schöner war als ihre Vorgängerin.
Soweit Kira wusste, ging es in seinem Leben nur darum, zu gewinnen, und nicht etwa um tiefere Gefühle. Er besaß Häuser, Autos, Jachten, Kunstwerke – und blonde Schönheiten. Somit brauchte sich niemand Illusionen darüber zu machen, wie die Ehe mit Jaycee laufen würde. Er hatte sicher nicht vor, den treu sorgenden Ehemann für Kiras zauberhafte blonde Schwester zu geben.
Selbstverständlich hatte Kira zuerst ihren Vater angefleht, ihre kleine Schwester nicht für seine beruflichen Zwecke zu benutzen, doch der war unerbittlich geblieben. Sie kannte die Einzelheiten der Übernahme von Murray Oil nicht, aber ihr Vater war der Ansicht, dass Quinn einen brillanten Vorstandsvorsitzenden abgeben würde. Und dass er, wenn Jaycee ihn nicht heiratete, weitaus unzumutbarere Forderungen stellen würde. Ganz abgesehen davon, dass die Mitarbeiter einen Außenstehenden ablehnen würden. Auch wenn Quinns Vater früher Mitinhaber der Firma gewesen war, wussten sie, dass sein Sohn einen persönlichen Rachefeldzug gegen die Familie Murray und Murray Oil führte. Seine Abneigung gegen alles, was mit den Murrays zu tun hatte, war in den Medien jahrelang breitgetreten worden. Nur wenn er Jaycee heiratete, würden die Mitarbeiter glauben, dass zwischen den beiden Familien endlich Frieden herrschte und für das Unternehmen keine Gefahr mehr bestand.
Kira war wild entschlossen, die Hochzeit zu verhindern.
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