Collection Baccara Band 328
einfach nicht mit. Im Gegenteil. Monströse schwarze Wellen krachten an den Strand, während Regentropfen lautstark auf das Metalldach prasselten. Mit dem kleinen Beiboot konnte er bei diesem Wetter auf keinen Fall zur Jacht zurückfahren.
„Scheint, dass wir hier eine Weile festsitzen“, sagte er. So viel zum Thema, sich von seiner Frau möglichst fernzuhalten.
Sie nickte mit mindestens genauso grimmigem Gesicht wie er. „Tut mir leid, dass ich unbedingt hierherkommen wollte.“
Als es Abend wurde, wärmte sie eingemachte Bohnen auf und öffnete jeweils eine Dose Pfirsiche und Tomaten. Außerdem förderte sie noch eine Flasche Scotch zutage.
„Wir müssen den Alkohol vor den Piraten verstecken“, erklärte sie lächelnd.
„Piraten?“
„Wir nennen alle, die auf dieser Insel landen, Piraten. Und wir lassen auch immer das Haus unverschlossen, damit sie nicht einbrechen müssen. Denn das würden die sonst machen.“
„Also ist dir schon klar, dass es nicht ganz ungefährlich ist, hier allein zu sein?“
„Jim ist doch da.“
„Richtig. Jim.“
Quinn goss sich einen Scotch ein und trank auf den guten alten Jim. Dann schenkte er sich nach. Als er das zweite Glas geleert hatte, fing er innerlich zu glühen an. Ihr Lächeln und ihr Blick wirkten auf einmal so frisch, so funkelnd, dass es ihm zu gefährlich erschien, noch mehr zu trinken. Er schlug vor, ins Bett zu gehen.
„Getrennte Zimmer natürlich“, sagte er. „Wie du es willst.“
Mit einem knappen Nicken stand sie auf und führte ihn in das Gästezimmer. Als er wieder allein war, zog er sein Hemd aus und legte sich aufs Bett. Er konnte an nichts anderes denken als an sie. Daran, wie ihre Augen geleuchtet hatten, als er sich vor dem Hai in Sicherheit gebracht hatte. An ihre Brüste unter dem engen T-Shirt, das sie heute getragen hatte, an ihren hübschen Hintern und die langen Beine in den weißen Shorts, als sie vor ihm durch den weichen Sand zum Haus gerannt war.
Der Scotch heizte seine Fantasie an. Er stellte sie sich auf ihrem schmalen Bett im Zimmer nebenan vor. War sie nackt? Trug sie Slip und BH? Verzehrte sie sich auch nach ihm?
Er erinnerte sich an all die Dinge, die sie in der einen Nacht in San Antonio mit ihm angestellt hatte, und fantasierte, dass sie neben ihm im Bett läge, ihre langen Beine mit seinen verschlungen.
Wenn sie nur auf seiner Jacht wären, wo er sich in seinem Büro vergraben und mit Arbeit hätte ablenken können. Doch hier konnte er an nichts anderes denken als an sie.
Irgendwann gelang es ihm einzuschlafen, allerdings träumte er von ihr. In diesem Traum glitt sie lautlos wie ein Schatten in sein Zimmer, schlug die Bettdecke zurück und schlüpfte neben ihn. Ihr Blick loderte vor Leidenschaft.
Sein Herz zog sich zusammen. War das Liebe? Falls nicht, fühlte es sich viel zu sehr danach an. Selbst in seinem Traum wich er vor diesem gefährlichen, zerstörerischen Gefühl zurück. Liebe hatte sein Leben und das seines Vaters ruiniert. Oder nicht?
Dann, im Traum, küsste sie ihn, strich mit ihrer Zunge einladend über seine Lippen, seinen Körper. Sie ließ eine Hand zwischen seine Beine gleiten und begann, ihn sanft zu streicheln. Er hörte auf zu denken, versuchte erst gar nicht, ihr zu widerstehen.
Donner krachte, erschrocken riss er die Augen auf. Er konnte hören, wie draußen die Wellen tobten. Er war allein in einem fremden, dunklen Zimmer. Fiebriger Schweiß tropfte von seinem schmerzenden Körper, so sehr verzehrte er sich nach seiner Ehefrau.
Sie machte ihn wahnsinnig. Stöhnend stieg er aus dem Bett und ging hinaus in den gläsernen Übergang. Er hoffte, sein erhitztes Gemüt in einer frischen Brise abkühlen zu können, bevor er den Verstand verlor.
„Quinn!“, hörte er Kira leise rufen. Ihre heisere, sexy klingende Stimme versetzte seinen testosterongeladenen Körper sofort in höchste Alarmbereitschaft.
Er wirbelte genau in dem Moment herum, in dem ein Blitz den Flur erhellte. Sie lehnte an einer Säule, nur wenige Schritte von ihm entfernt.
„Du solltest lieber in dein Zimmer zurückgehen“, sagte er rau.
„Wozu, wenn ich doch nicht schlafen kann? So ein Gewitter ist ziemlich aufregend, findest du nicht?“
„Tu, was ich sage.“
„Das ist mein Haus. Warum sollte ich tun, was du sagst, wenn ich mir lieber das Gewitter ansehe … Und dich?“, fügte sie leise hinzu.
„Da du auf getrennten Zimmern bestehst, wäre es einfach klüger.“
„Du bist es wirklich gewöhnt,
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