Collection Baccara Band 328
Jedenfalls sehnte sie sich nach einem Gutenmorgenkuss. Und einem gemeinsamen Frühstück mit weiteren Küssen.
Doch er war zur Arbeit gegangen. Das war das Wichtigste in seinem Leben. Und der einzige Grund, warum er sie überhaupt geheiratet hatte.
In der letzten Nacht war es ihm nur um Sex gegangen, um sonst nichts. Aber das hatte sie von Anfang an gewusst, oder nicht? Und doch, während sie hier im Bett lag, mit einem von der Liebesnacht wunden Körper, fühlte sie sich einsam und verlassen. Würde sich das denn nie ändern?
Sie rollte auf seine Seite des Betts, atmete seinen Duft ein und umarmte sein Kopfkissen. Als ihr klar wurde, wie idiotisch sie sich aufführte, schleuderte sie das Kissen an die Wand. Es traf eine Radierung, die zu Boden krachte.
Sie hörte Schritte im Flur.
„Mrs Sullivan? Sind Sie das? Brauchen Sie meine Hilfe?“ Jason klang so steif und formell, dass sie sich zusammenkrümmte. Sie brauchte ihren Ehemann und keinen verkniffenen Haushälter mit hochnäsigem britischen Akzent.
„Mir geht es gut“, rief sie.
Als fünf Minuten ohne ein Geräusch vergangen waren, öffnete sie die Tür einen Spalt weit. Da von Jason nichts zu sehen war, riss sie das Leintuch von der Matratze, bedeckte sich und flitzte in ihr eigenes Zimmer.
Während sie sich ankleidete, schaltete sie den Fernseher ein. Sie musste erst in einigen Stunden bei Betty sein. Die Nachricht über das EU-Geschäft von Murray Oil lief auf sämtlichen Kanälen, in jeder Sendung wurde von Quinns ungeheurem Erfolg berichtet. Meistens stand eine strahlende Cristina viel zu nah neben Quinn. Das Paar schien geradezu an der Hüfte zusammengewachsen zu sein. Warum hatte Quinn ihr nicht erzählt, dass Cristina in London dabei gewesen war?
Cristina arbeitete für ihn. Bestimmt hatte er noch andere Angestellte mitgenommen. Das war keine große Sache.
Doch nach den Albträumen fühlte es sich so an.
Du kannst einem Mann nicht wegen deiner Träume Vorwürfe machen!
Vielleicht nicht, aber sie musste ihn auf Cristina ansprechen und herausfinden, warum er sie mit nach London genommen hatte. Als das Telefon klingelte, griff sie schnell nach dem Hörer. Bestimmt war es Quinn.
„Hallo!“, rief sie ein wenig zu fröhlich.
„Kira? Sie klingen so anders.“
Die kritische männliche Stimme war ihr nur zu vertraut, doch da sie so fest mit Quinn gerechnet hatte, brauchte sie eine Sekunde, um sie zu erkennen. Dann begriff sie, dass es sich um Gary Whitehall handelte, ihren ehemaligen Chef.
„Hi, Gary.“
„Suchen Sie noch immer einen Job?“
„Ja“, antwortete sie.
„Obwohl Sie jetzt Quinn Sullivans Frau sind?“
„Ja, obwohl. Er ist ein viel beschäftigter Mann, und ich liebe meine Arbeit.“
„Nun, Maria scheidet bald aus. In der Sekunde, in der sie mir sagte, dass sie ab sofort nur noch Großmutter sein möchte, haben wir alle natürlich sofort an Sie gedacht.“
Sie hob eine Augenbraue. Und an Quinn.
„Sie könnten Ihre alte Stelle zurückbekommen.“
„Nun, ich bin wirklich … das sind tolle Neuigkeiten.“
„Also hätten Sie Zeit für ein Treffen? Es eilt aber nicht. Ich möchte Sie nicht unter Druck setzen.“
„Ich habe Zeit. Um genau zu sein, könnte ich mich schon heute Nachtmittag ein oder zwei Stunden freimachen.“
Sie vereinbarten einen Zeitpunkt und legten auf.
Danach war sie bester Laune – bis sie wieder daran denken musste, dass Quinn am Morgen ohne ein Wort ins Büro gefahren war. Was für ein atemberaubendes Paar er und Cristina im Fernsehen abgaben. Beide waren so elegant und gut aussehend. Und sie verfolgten auch beruflich dieselben Interessen.
Kira zwang sich, nicht über Cristina nachzudenken, sondern über Garys Angebot. Sie war froh, dass er sich gemeldet hatte, auch wenn hauptsächlich Quinn dafür verantwortlich war.
Spontan beschloss sie, ihn anzurufen, um mit ihm darüber zu sprechen.
Ach, sei doch ehrlich, Kira. Du willst doch nur seine Stimme hören und ihn von Cristina ablenken.
„Ich richte ihm aus, dass er Sie zurückrufen soll“, zwitscherte seine Sekretärin. „Er ist in einer Besprechung.“
„Mit wem?“, fragte sie ernüchtert.
„Cristina Gold. Sie werfen noch einen letzten Blick auf die Verträge für den EU-Deal, bevor alles zum Abschluss gebracht wird.“
Stell keine Fragen, wenn du die Antworten nicht hören willst.
„Könnten Sie ihm bitte ausrichten, dass ich auf dem Handy zu erreichen bin?“
„Ist alles in Ordnung, Mrs Sullivan?“
„Ja, mir geht es
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