Collection Baccara Band 328
gut“, flüsterte sie und hängte ein.
Mir geht es hervorragend.
Das Telefon an die Brust gedrückt sank sie aufs Bett. Ihr ging es überhaupt nicht gut. Sie fühlte sich unsicherer als je zuvor.
Lass es gut sein. Cristina arbeitet für ihn. Mehr ist da nicht. Geh zu Betty. Und zu dem Termin mit Gary. Vergiss deine dummen Albträume.
Doch die Schwangerschaft brachte ihre Gefühle vollkommen durcheinander. Sie konnte es nicht gut sein lassen. Sie musste ihn sehen. Nach letzter Nacht musste sie einfach herausfinden, was in ihm vorging.
In weniger als einer Stunde war sie in seinem Büro. Dieselbe schöne blonde Sekretärin, die sie von ihrem ersten Besuch her kannte, begrüßte sie wieder. Diesmal deutlich freundlicher.
„Mr Sullivan hat mir erzählt, dass Sie ein Kind bekommen. Er ist so glücklich darüber. Ich gratuliere.“
„Danke.“
„Möchten Sie vielleicht einen Kaffee? Oder ein Mineralwasser?“
„Ich möchte nur mit meinem Mann sprechen. Er hat mich nicht zurückgerufen, und da ich ohnehin in der Gegend war …“
„Ich fürchte, er arbeitet noch immer an diesen Verträgen.“
„Mit Miss Gold?“
Die junge Frau nickte. „Die Verträge sind umfangreich und sehr kompliziert. Ein Fehler könnte Millionen kosten. Miss Gold ist eine unserer Anwältinnen, wissen Sie. Sie hatte ein paar Bedenken.“
„Bitte sagen Sie ihm, dass ich hier bin.“
Nachdem die junge Frau ihn angerufen hatte, sah sie hoch. „Er wird sie empfangen. Jetzt.“ Sie stand auf, doch Kira hob eine Hand.
„Ich kenne den Weg.“
Als sie sein Büro erreicht hatte, kam Cristina gerade mit einem dicken Aktenordner unter dem Arm heraus. Sie warf Kira ein dünnes Lächeln zu. Hinter ihr lehnte Quinn lässig am Türrahmen.
„Hoffentlich störe ich nicht.“
„Ich bin froh, dass wir fertig sind. Und es freut mich noch mehr, dich zu sehen.“ Er schloss die Tür. „Ich brauche eine Pause.“
Trotz seiner freundlichen Worte lag eine merkwürdige Anspannung in seinem Blick.
„Tut mir leid, dass ich heute Morgen schon so früh aus dem Haus bin, aber ich hatte ein paar dringende Aufgaben zu erledigen.“
„Mit Cristina?“
„Ja. Leider ist der EU-Deal noch nicht ganz in trockenen Tüchern.“
„Kein Problem.“
„Du wirkst verärgert.“ Seine Stimme klang tonlos.
„Ich hatte nicht gewusst, dass Cristina mit dir in London war … bis ich euch zusammen in den Nachrichten sah.“
Spöttisch hob er eine Augenbraue. „Ich hatte ein Team aus zehn Mitarbeitern dabei, und sie gehörte dazu. Sie ist sehr gut in ihrem Job, sonst hätte ich sie niemals eingestellt.“
„Sie ist nicht nur talentiert, sondern auch schön.“
„Ich schätze, deshalb ist sie so oft im Fernsehen zu sehen. Hör mal, du hast überhaupt keinen Grund, eifersüchtig zu sein … falls es darum geht.“
„Geht es nicht.“
„Wir sind verheiratet, und ob du es glaubst oder nicht, das bedeutet mir etwas.“
Was konnte es schon bedeuten, wenn er sie niemals lieben würde?
„Da du offensichtlich mehr über Cristina und mich erfahren willst“, begann er mit sachlicher Stimme, „werde ich dir unsere Beziehung schildern. Wir waren kurz zusammen. Die Medien haben dieser Romanze mehr Aufmerksamkeit geschenkt, als sie verdient. Dann hat sie mich verlassen – für einen anderen Mann, mit dem sie noch immer zusammen ist. Damals sagte sie, dass ich nie Zeit für sie hätte. Er hingegen schon. Natürlich war ich wütend, aber ich habe schnell begriffen, dass sie recht hat.“
„Warum hast du sie danach eingestellt?“, fragte sie kühl.
„Wir hatten schon vorher an einigen Projekten zusammengearbeitet. Sie ist für Murray Oil eine Bereicherung.“
„Also ist das Geschäftliche für dich wie immer wichtiger als alles andere? Nichts sonst spielt eine Rolle? Nicht einmal verletzte Gefühle?“
Er zuckte mit den Schultern. „Ich war nicht verletzt. Und ich bin ziemlich schnell über sie hinweggekommen.“
Würde er auch über Kira so schnell hinwegkommen? Bei der Vorstellung krümmte sie sich innerlich.
„Ich streite nicht ab, dass die Arbeit in meinem Leben immer eine wichtige Rolle spielen wird. Das ist ein Teil von mir.“ Er zögerte einen Moment. „Warum bist du eigentlich hergekommen, Kira?“
„Natürlich, ich halte dich auf. Du bist ein viel beschäftigter Mann. Bestimmt habt ihr heute noch mehr wichtige Besprechungen – von wegen trockene Tücher und so weiter. Und da komme ich, deine schwangere, überemotionale Frau und
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