Collection Baccara Band 328
Menschen der Welt handelte. Die letzten Tage waren hart gewesen. Sie war in Quinns elegantes Loft gefahren und hatte ihre schönen Kleider eingepackt, die sie nun nicht mehr brauchen würde. Anschließend war sie zurück in ihr enges, vollgestopftes Apartment gezogen, in dem tote Pflanzen und ein abweisender Kater auf sie warteten.
Rudy weigerte sich, auf ihrem Schoß zu sitzen oder den Kratzbaum zu benutzen. Heute Morgen erst hatte er aus Protest auf ihr Sofa gepinkelt.
„Hör auf, dir selbst leidzutun! Ich bin schließlich diejenige, die schwanger ist … und allein“, hatte sie ihn angebrüllt.
Sie versuchte wirklich, sich auf Garys Worte zu konzentrieren, aber ihre Gedanken schweiften immer wieder ab. Mit einem Mal fand sie sein Geplapper einfach unerträglich. Wenn sie ihn nicht sofort unterbrach, würde er locker noch eine halbe Stunde weiterreden.
„Gary, das ist alles sehr faszinierend, aber ich muss Ihnen eine Frage stellen.“
Er runzelte die Stirn.
„Gilt dieses Angebot nur, solange ich mit Quinn verheiratet bin?“
„Wie bitte?“
„Ich möchte ganz offen zu Ihnen sprechen.“
Er zog seine Augenbrauen leicht zusammen. „Wie gut Sie das können, weiß ich bereits.“
„Quinn und ich haben uns getrennt. Wollen Sie mich immer noch für diese Stelle?“
Ihm fiel die Kinnlade herunter. „Getrennt?“ Plötzlich rot im Gesicht sprang er auf. „Nun, das ändert die Sache.“ Er strich sich mit fahriger Hand durchs Haar und gewann schnell die Fassung zurück. „Aber ich möchte natürlich immer noch, dass Sie für uns arbeiten.“
Sie beugte sich vor. „Natürlich. Schön, dass das geklärt ist.“
Ein paar Minuten später beendete er das Gespräch abrupt. „Ich rufe Sie an.“
Da war sie sich nicht so sicher.
Als sie gerade die Straße vor dem Museum überqueren wollte, rief Jaycee an.
„Wie ist es gelaufen?“
„Ganz gut, glaube ich“, antwortete Kira.
„Und wie geht es Rudy?“
„Er hat heute Morgen auf mein Sofa gepinkelt.“
„Du hast ihn halt vernachlässigt. Und er ist immer noch sauer auf dich.“
„Wahrscheinlich. Warte kurz …“
Das Handy ans Ohr gepresst blickte sie von links nach rechts, um über die Straße zu gehen. Doch gerade als sie loslief, raste ein Motorrad um die Ecke. Im nächsten Augenblick wurde sie durch die Luft geschleudert.
Sie sah Quinns schönes Gesicht vor sich und wusste auf einmal ohne jeden Zweifel, dass sie ihn liebte. Und sie ahnte, dass er sie tief in seinem Inneren auch lieben musste. Sie hätte ihn niemals verlassen dürfen. Er brauchte sie.
Sie wollte aufstehen, um in sein Büro zu rennen. Sie wollte ihn um eine weitere Chance bitten. Jemand kniete neben ihr, aber sie konnte sein Gesicht nicht erkennen.
„Quinn“, rief sie. „Wo ist Quinn?“
Der Mann sagte etwas, doch sie konnte ihn nicht verstehen. Um sie herum wurde alles schwarz.
„Ein Jerry Sullivan will Sie sprechen“, verkündete Quinns Sekretärin knapp. „Sagt, er sei ein Verwandter.“
„Das ist mein Onkel. Er soll hereinkommen, und bringen Sie ihm einen Kaffee mit Milch und Zucker.“
Onkel Jerry sagte nicht einmal Hallo, sondern legte umgehend los: „Tut mir leid, dich stören zu müssen, aber ich habe gerade gehört, dass du dich von deiner schönen Frau getrennt hast.“
„Freut mich auch, dich zu sehen, Onkel J.“
„Was zum Teufel hast du angestellt, damit sie dich verlässt?“
„Ich hätte sie erst gar nicht heiraten sollen.“
„Wenn du sie gehen lässt, machst du den größten Fehler deines Lebens. Du hast sowieso schon zu viele Jahre verschwendet.“
„Lass mich einfach in Ruhe, okay?“
„Du liebst sie noch. Das sehe ich doch.“
„Einen Teufel tu ich. Wie wär’s, wenn du dich um deinen eigenen Kram kümmerst?“
„Zum Glück höre ich nicht auf einen neureichen Neffen, der keine Ahnung hat, was gut für ihn ist.“
„Manche Männer sollten eben besser allein bleiben. Und ich gehöre wahrscheinlich dazu.“
„Aber ich habe euch doch zusammen gesehen. Du bist wie dein Vater. Er war der liebevollste Mann, den ich je kannte.“
„Und was hat es ihm gebracht? Außer einem gebrochen Herzen und einem frühen Tod?“
„Du bist nicht dein Vater, und Kira ist nicht Esther. Esther war eine schöne Frau, die genau wusste, wie sie mit deinem Vater spielen konnte. Und ja, dein Vater hat sie dummerweise von ganzem Herzen geliebt – genauso wie dich. Aber letzten Endes ist es immer besser zu lieben, auch wenn man sich in den
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