Collection Baccara Band 328
vornehmen lassen wolltest, ohne mir davon zu erzählen!“
„Nein!“, rief sie entsetzt.
Quinn wandte sich an den Arzt und quetschte ihn über ihr Befinden aus. Der Mann versicherte ihm hastig, dass Puls und Blutdruck in Ordnung wären. Trotzdem riet er ihr, am nächsten Tag ihren Arzt zu konsultieren.
„Wir gehen nach Hause“, verkündete Quinn. „Du gehörst ins Bett. Kein Wunder, du siehst so dünn aus. Du hättest es mir sagen sollen.“
„Das wollte ich …“
„Wann?“, fragte er so kalt, dass sie nicht antworten konnte.
Und das war alles, was sie sagten, bis sie in seinem Loft ankamen. Im Auto wirkte sein Profil wie aus Granit gemeißelt. Er würdigte sie keines Blickes. Die Mauer zwischen ihnen wurde immer dicker und höher. Würde sie jemals wieder in der Lage sein, ihn zu erreichen?
In der Wohnung angekommen, blieb er im Flur stehen, während sie ins Schlafzimmer floh. Allein in dem riesigen Raum starrte sie das Bett an, das sie ein einziges Mal miteinander geteilt hatten. Sie schleuderte die Schuhe von ihren Füßen, zog das rote Kleid aus und schlüpfte in ein schneeweißes Nachthemd.
Die Rubine und Diamanten um ihren Hals fühlten sich unerträglich schwer an, doch als sie den Verschluss öffnen wollte, zitterten ihre Hände zu sehr. Das Gewicht auf ihrem Herzen wog noch schwerer. Wie konnte er auch nur eine Sekunde lang annehmen, dass sie die Schwangerschaft abbrechen wollte? Und wie sollte sie jetzt schlafen, wenn sie vor Liebeskummer fast keine Luft mehr bekam?
Sie musste mit ihm sprechen, wenigstens versuchen, die Sache klarzustellen. Ohne einen Morgenmantel überzustreifen, rannte sie in das große Wohnzimmer. Als sie es leer vorfand, schlich sie auf Zehenspitzen zu seiner Zimmertür und rief leise seinen Namen. Da er nicht antwortete, klopfte sie.
Die Tür schwang auf. Er hatte gerade sein Hemd ausgezogen und sah so umwerfend aus, dass sie nach Luft schnappen musste. Einen scheinbar endlosen Augenblick starrte sie fasziniert auf die Muskeln unter seiner bronzefarbenen Haut. Er war so durchtrainiert und stark. Wenn sie sich doch nur in seine Arme werfen und ihn bitten könnte, sie und das Kind zu lieben.
Aber er wollte ihre Liebe nicht, das wusste sie.
„Ich möchte dieses Baby bekommen, und ich wollte dir davon erzählen“, flüsterte sie.
„Wann?“, fragte er rau. Ungläubig.
„Kurz bevor ich auf der Feier ohnmächtig wurde. Ich wollte es dir persönlich sagen, nicht am Telefon und … Ich hatte Angst davor“, fuhr sie atemlos fort. „Ich … ich konnte mir nicht vorstellen, dass du mein Baby haben willst.“
„Unser Baby“, verbesserte er sie mit angespannter Stimme. „Könnte dieses Kind nicht die Basis für etwas Schönes sein?“
„Aber wie? Du bereust es doch schon, mich geheiratet zu haben. Und irgendwann wirst du unserem Kind die Schuld dafür geben, dass du mit einer Frau zusammenbleiben musstest, die du nicht willst. Quinn, wenn du vorhast, dich nach der Übernahme von Murray Oil scheiden zu lassen, dann brauchst du nicht wegen des Babys bei mir zu bleiben. Ich hoffe, du weißt das. Die Schwangerschaft muss nichts an unserer Abmachung ändern.“
Er sog lautstark die Luft ein. „Verdammt noch mal. Wann wirst du endlich aufhören, mir zu erklären, was ich fühle?“
„Aber … ist es nicht das, was du fühlst?“
„Würdest du mir bitte ein einziges Mal zuhören, statt immer zu denken, dass du mich durchschaust?“
„Gut. In Ordnung.“
Er starrte sie lange an. Dann wurde sein Gesicht weicher. „Ich schätze, dass mich diese Neuigkeit ziemlich erschreckt hat“, sagte er.
„Weil wir keine echte Ehe führen.“
Er presste seine Lippen aufeinander und entspannte sich dann wieder ein wenig. „Nein! Weil Kinder eine lebenslange Verpflichtung darstellen. Weil sie so klein sind und … hilflos. Ihnen kann so viel passieren.“ Er nahm ihre Hand, und als sie sich nicht wehrte, zog er sie in die Arme. „Oder dir … während der Schwangerschaft. Ich könnte es nicht ertragen.“ Er küsste sie auf die Stirn.
Es war herrlich, in seinen Armen zu liegen.
Gut, er liebte sie nicht, er konnte niemanden lieben. Aber sie bedeutete ihm etwas, nicht viel vielleicht, doch immerhin etwas. Sonst würde er sie nicht so festhalten.
„Es wird nichts passieren, weil wir gut auf das Baby aufpassen … und auf mich“, versicherte sie ihm.
„Mein Vater war stark, und er starb trotzdem. Wir alle sind immer nur eine Haaresbreite vom Tod entfernt.“ In seiner
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