Collection Baccara Band 329
ihren Fingern funkelten, als sie die Hände verschränkte. „Ich weiß, was Sie gerade machen.“
„So?“ Amanda bereitete ein Schlussplädoyer vor, doch sie vermutete, dass Sharon nicht davon sprach.
Sharon nickte. „Und ich respektiere es.“
„Danke.“
„Aber ich denke, Sie jagen im falschen Revier.“
„So?“
„Daniel ist, sagen wir mal, eine Herausforderung.“
„Ja, sozusagen.“ Amanda hoffte, Sharon schneller loszuwerden, wenn sie zustimmte.
Sharon griff nach ihrer Tasche, öffnete sie und zog ein zusammengefaltetes Blatt Papier hervor. „Ich habe mir erlaubt, eine Liste möglicher Herren zusammenzustellen.“
„Wofür?“
„Für Dates“, erklärte Sharon. Sie faltete das Blatt auseinander und setzte ein Unter-uns-Frauen-Lächeln auf. „Sie sehen alle gut aus, sind intelligent, Single und, das ist das Wichtigste, reich.“
Sie reichte Amanda das Blatt.
Diese nahm es mit spitzen Fingern. „Sie zeigen mir eine Liste mit Ihren Dates?“
Sharon neigte den Kopf, und ihr glockenhelles Lachen schwebte durch das Büro. „Nicht meine“, sagte sie. „Ihre.“
Amanda ließ das Blatt Papier fallen. „Wie bitte?“
Sharon schüttelte den Kopf. „Honey, Daniel wird sich nie wieder in Sie verlieben. Betrachten Sie dies als Geschenk von einer sitzen gelassenen Frau an die andere.“
Ach so. Jetzt ergab es einen Sinn. „Ich vermute, Sie wollen ihn zurück?“
„Ich?“ Sharon lachte wieder. Ein wirklich zauberhaftes Lachen, das vermutlich wie der Gesang der Sirenen Männer in den Tod lockte. „Ganz bestimmt nicht.“
Natürlich nicht. Sharon hatte beschlossen, Partnervermittlerin zu werden, weil sie ein so gutes Herz hatte.
Moment, Sharon hatte ja gar kein Herz. Also log sie. Sie wollte Daniel zurückhaben.
„Wenn man es sich einmal mit Patrick verscherzt hat, dann ist es vorbei“, sagte Sharon.
Damit hatte sie vermutlich recht.
„Obwohl es eine Zeit gab“, fuhr Sharon fort, „da konnte Patrick nicht genug von mir bekommen.“
Amanda zuckte leicht zusammen. „Sie haben mit Patrick geschlafen ?“
„Natürlich nicht.“ Sharon legte in einer dramatischen Geste die Hand an die Brust. „Er hat mich für Daniel geworben. Er hatte genaue Vorstellungen davon, wie seine Schwiegertochter sein sollte.“
„Und so eine hat er bekommen“, murmelte Amanda. Sharon war genau der Typ Frau, den Patrick favorisierte.
„Zumindest für eine gewisse Zeit.“ Sharon seufzte. „Zurück zu der Liste.“ Sie stand auf und beugte sich darüber. „Giorgio ist sehr nett, nicht besonders groß, aber sehr gepflegt. Er besitzt ein Penthouse mit Blick auf den Park und …“
„Danke.“ Amanda faltete das Blatt Papier zusammen. „Aber ich bin nicht auf der Suche nach einem Begleiter.“
Sharon richtete sich auf und machte einen Schmollmund. „Aber …“
„Tut mir leid, aber ich habe zu tun.“ Amanda hielt ihr die Liste hin.
Sharon nahm sie nicht. „Sie sind mit Daniel zusammen.“
„Nicht wirklich.“ Sie schlief nur mit Daniel. Es war eine rein sexuelle Beziehung, und mehr würde auch nicht daraus werden.
Die Tür wurde geöffnet, und Julie steckte den Kopf hinein. „Amanda?“
Amanda hätte ihre Empfangsdame küssen können.
„Da ist jemand, der Sie sprechen möchte.“ Julie schien nervös zu sein.
Amanda war egal, wer es war. Hauptsache, Sharon verschwand endlich. Sie drückte ihr die Liste in die Hand. „Danke, dass Sie vorbeigekommen sind.“
Julie stieß die Tür weiter auf.
Sharon blickte von Julie zu Amanda. Einen Moment lang glaubte Amanda, sie würde sich weigern zu gehen. Doch dann straffte Sharon die Schultern und stolzierte zur Tür.
Plötzlich blieb sie stehen und drehte sich zu Amanda um. „Ich glaube, ich habe Sie unterschätzt.“
Bevor Amanda die geheimnisvolle Botschaft entschlüsseln konnte, war Sharon fort – und Patrick Elliott betrat das Büro.
Amanda versuchte verzweifelt, Julie noch ein Signal zu geben, doch diese war schon zur Seite getreten.
„Amanda“, sagte Patrick knapp, als sich die Tür hinter ihm schloss.
„Mr Elliott.“ Amanda drehte sich der Magen um. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal allein mit ihm gewesen war.
„Bitte, nennen Sie mich Patrick.“
„Gern.“ Das brachte sie noch mehr aus der Fassung.
Er deutete auf die Besucherstühle. „Darf ich mich setzen?“
„Natürlich.“
„Ich will direkt zur Sache kommen. Mein Sohn hat gesagt, dass ich mich bei Ihnen zu entschuldigen
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