Collection Baccara Band 329
„Wie konntest du das tun? Sie war achtzehn, schwanger, hilflos.“
Patrick legte seinen Stift ab und straffte die Schultern. „Ich habe getan, was das Beste für die Familie war.“
Daniel stützte sich mit den Händen auf den Schreibtisch. „Das Beste für dich, ja. Das Beste für die Familie, vielleicht. Aber das Beste für Amanda? Kaum.“
„Für Amanda war ich nicht verantwortlich.“
„Sie ist meine Frau!“, schrie Daniel.
„War deine Frau.“ Patrick erhob sich. „Und jetzt entschuldige mich bitte. Ich habe einen Termin.“
„Wir sind noch nicht fertig.“
Patrick wollte um den Schreibtisch herumgehen. „Oh doch, die Unterhaltung ist beendet, und du kannst verdammt froh sein, dass du noch einen Job hast.“
Daniel stellte sich seinem Vater in den Weg und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du wirst dich bei Amanda entschuldigen.“
Patricks Augen funkelten, und an seinem Hals zuckte ein Muskel. „Amanda hat ihre Entscheidung getroffen.“
„Du hast ihr keine Wahl gelassen.“
„Sie hat entschieden, mit dir zu schlafen.“
„Du hast keine Ahnung, was in der Nacht geschehen ist.“
„Wollte sie etwa nicht?“
„Willst du damit andeuten, dass ich sie vergewaltigt habe?“
„Hast du?“
„Nein! Natürlich nicht!“
„Dann hat sie ihre Entscheidung getroffen. Es gab ein Baby. Einen Elliott. Ich habe die Familie beschützt, und mehr werde ich zu dem Thema nicht sagen.“ Patrick versuchte wieder, um Daniel herumzugehen.
Dieses Mal hielt Daniel ihn nicht auf. „Du hast sie betrogen, und du hast mich betrogen“, knurrte er.
„Ich habe die Familie beschützt.“ Wut schwang in Patricks Stimme mit.
Daniel starrte ihn an. „Du hast einen großen Fehler gemacht.“
Patrick sah Daniel lange an, dann verließ er das Büro.
Für den Rest des Tages war Daniel nicht nach Arbeit zumute. Der Gedanke, nach Hause zu gehen, reizte ihn auch nicht, und Amanda konnte er auch nicht anrufen. Dazu war er viel zu aufgebracht.
Er landete schließlich im Une Nuit , Bryans Restaurant, in dem immer ein Tisch für die Familie reserviert war. Bryan war nicht da – auch gut. Daniel genügte es, in einer schummrigen Ecke zu hocken und seinen Whisky zu trinken. Es gab so vieles, worüber er nachdenken musste.
„Hallo, Bruderherz.“ Michael setzte sich zu ihm an den Tisch.
„Hi.“ Daniel blickte sich um, ob Michael in Begleitung war. Ihm stand im Moment nicht der Sinn nach Gesellschaft.
„Habe gehört, du hast den Boss zusammengestaucht.“ Michael gab dem Kellner ein Zeichen, ihm das übliche Getränk zu bringen.
Daniel nickte.
„War es eine geschäftliche Sache?“, fragte Michael.
„Privat“, erwiderte Daniel.
Dankend nahm Michael seinen Martini in Empfang. „Amanda?“
Daniel zuckte zusammen. „Was hast du gehört?“
„Dass du Mrs Bitton befohlen hast, Dads Meeting zu verlegen – starke Leistung, Bruderherz –, und dass du ihn dir zur Brust genommen hast.“
„Trotzdem habe ich noch meinen Job.“ Darüber war Daniel selbst erstaunt. Obwohl es ihm im Moment eigentlich egal war.
Michael nahm die Olive aus seinem Martini und steckte sie in den Mund. „Mir fällt nur eine Frau ein, wegen der du so ausgerastet sein kannst. Amanda.“
Daniel knallte sein schweres Whiskyglas auf den Tisch. „Er hat gedroht, ihr Bryan wegzunehmen, wenn sie mich nicht heiratet.“
Michael schwieg einen Moment. „Ich weiß.“
„Du weißt es?“
Michael nickte. „Er hatte Angst, dass es Mom umbringen könnte, wenn sie ihr Enkelkind verliert.“
„Warum hast du nichts gesagt?“
„Ich habe mich damals ganz still verhalten. Denk daran, ich war derjenige, der dir die Suite reserviert hat.“
„Aber später?“
„Später wart ihr beide anscheinend glücklich. Als dann die Probleme kamen, war dies nicht unbedingt die Information, die hätte helfen können.“
Daniel lehnte sich zurück. „Es war skrupellos von Dad.“
Ihr Bruder Shane gesellte sich zu ihnen. „Was war skrupellos?“
„Dad hat Amanda erpresst, damit sie Daniel heiratet“, erklärte Michael.
„Wann?“, fragte Shane.
Daniel sah seinen jüngeren Bruder erstaunt an. „Nach der Highschool.“
„Ach, damals.“
„Gab es noch eine andere Zeit?“, fragte Daniel.
„Womit hat er sie erpresst?“ Shane ignorierte die Frage seines Bruders.
Daniel kippte den Rest seines Scotchs hinunter. Er sah immer noch rot, wenn er daran dachte, was sein Vater getan hatte. „Er hat gedroht, ihr Bryan wegzunehmen. Er
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