Collection Baccara Band 329
hätte.“
Sprachlos starrte Amanda den Mann an, den sie jahrelang gefürchtet hatte.
„Ich stimme Daniel nicht zu“, fuhr Patrick fort. „Es tut mir nicht leid.“
Amanda stieß den Atem aus, den sie unbewusst angehalten hatte.
Jetzt klang er wieder wie der Mann, den sie kannte. Sein Haar mochte weiß geworden sein und die Konturen seines Kinns weicher. Doch seine eisblauen Augen waren hart wie eh und je. Das Letzte, was dieser Mann tun würde, war, in ihr Büro zu kommen und sie um Verzeihung zu bitten.
„Es tut mir nicht leid, dass ich Bryan in der Familie behalten habe“, fuhr er fort. „Und es tut mir auch nicht leid, dass ich dafür gesorgt habe, dass Maeve ihren Enkel hat. Aber es tut mir leid …“ Er hielt inne, und der Blick in seinen Augen war nicht mehr ganz so kalt. „Es tut mir leid, dass ich nicht das Beste für Sie im Auge hatte.“
Amanda schüttelte den Kopf. Sie musste sich verhört haben. Hatte sich Patrick Elliott wirklich gerade bei ihr entschuldigt?
Er zog die Mundwinkel nach oben. Doch es wirkte eher wie eine Grimasse als ein Lächeln.
„Das ist lange her.“ Amanda wurde zu spät bewusst, dass sie ihm hätte danken sollen. Vielleicht. Was schrieb die Etikette in diesem Fall vor?
Er nickte. „Ja, es ist lange her. Aber Daniel hat recht. Sie waren allein und verängstigt, und das habe ich ausgenutzt.“ Er hob die Hände. „Oh, ich weiß, dass ich das Richtige getan habe. Bryan hatte es genauso verdient, als ein Elliott aufzuwachsen, wie wir es verdient hatten, unser Enkelkind zu kennen. Aber … Lassen Sie es mich so ausdrücken: Ich hatte damals nicht das Bewusstsein für Kollateralschäden, das ich heute habe.“
Amanda verkrampfte sich. „Das war ich für Sie? Ein Kollateralschaden?“
Hatte dieser Mann wirklich kein Gewissen?
„Ich habe Ihre Umstände als, sagen wir, unglücklich betrachtet.“
„Und doch haben Sie Gott gespielt.“ Trotz seiner Entschuldigung empfand sie Wut. Sie hatte diese Manipulation damals nicht verdient. Und Daniel verdiente sie jetzt nicht. Auch seine anderen Kinder und seine Enkelkinder nicht.
„Ich bin kein Gott“, sagte Patrick.
Ihr Ton klang bitter. „Und warum haben Sie dann so gehandelt?“
Er stand auf. „Ich denke, das Treffen ist hiermit beendet.“
„Ich meine es ernst, Patrick.“ Sie wollte nicht ruhig sein. Sie wusste tief in ihrem Inneren, dass dies ihre einzige Chance war, Daniel zu retten, vielleicht auch Cullen und Bryan. „Sie müssen damit aufhören.“
Er zog die Augenbrauen zusammen. „Womit?“
„Mit eiserner Faust an Ihrer Familie festzuhalten.“
„Ich vermute, Sie wissen es nicht. Ich trete als Geschäftsführer zurück.“
Sie lachte höhnisch auf. „Und machen Ihre Kinder zu Schachfiguren in diesem emotionalen Spiel.“
„Sie glauben, dass ich das tue?“
„Tun Sie es nicht?“
Sie starrten sich einen Moment schweigend an.
„Bei allem Respekt, Amanda. Ich muss mich vor Ihnen nicht rechtfertigen.“
„Stimmt. Das müssen sie nicht. Aber irgendwann müssen Sie sich vor Daniel rechtfertigen.“ Amanda schüttelte den Kopf. „Irgendwann wird er aufwachen. Eines Tages wird er erkennen, wie Sie wirklich sind.“
„Ich glaube, dieser Tag war heute.“
„Dann verstehen Sie, was ich meine.“
Patrick betrachtete sie einen Moment lang nachdenklich. „Nein, aber ich denke, ich sehe etwas anderes.“
Sie wartete.
„Ich sehe, was Sie Daniel bedeuten.“
Amanda wich zurück. „Was?“ Wusste er von ihrer Affäre? „Mir scheint, mein Fehler war nicht, dass ich Sie gezwungen habe, ihn zu heiraten. Mein Fehler war, dass ich es zugelassen habe, dass Sie sich von ihm scheiden ließen.“
„Ich …“
„Er braucht Sie immer noch, Amanda.“ Patrick lächelte berechnend, und das war noch beängstigender als sein finsterer Blick.
„Lassen Sie mich in Ruhe, Patrick.“
„Nein, Amanda. Ich glaube nicht, dass ich das tun werde. Auf Wiedersehen.“
12. KAPITEL
Daniel vermutete, dass es zumindest eine Runde um den Central Park dauern würde, bis er sich ein Herz fasste. Und es könnte eine weitere Runde dauern, Amanda davon zu überzeugen, dass sie eine Chance hatten.
Er steckte den Dreikaräter ein und kontrollierte noch einmal, ob der Champagner, der unter dem Sitz der Kutsche versteckt lag, die richtige Trinktemperatur hatte.
Julie hatte sich bereitwillig zur Komplizin gemacht und versprochen, dafür zu sorgen, dass Amanda zum ausgemachten Zeitpunkt am richtigen Eingang des Parks
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