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Collection Baccara Band 329

Collection Baccara Band 329

Titel: Collection Baccara Band 329 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlene Sands , Rhonda Nelson , Barbara Dunlop
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hast?“
    „Etwas.“ Tanner zog sie an sich. Um die Stimmung aufzuhellen, sagte er leichthin: „Ich würde sagen, letzte Nacht war eine deutliche Verbesserung. Genau genommen ein Durchbruch.“
    Sie lehnte ihren Kopf an seine Brust. „Was soll ich nur mit dir tun?“
    „Vielleicht das, was du vor ein paar Stunden getan hast?“
    „Du weißt genau, was ich meine.“ Mia zögerte. „Ich hab dich gehört. Du hast im Schlaf nicht nur geschrien. Du hast auch geredet.“
    Tanners Herzschlag beschleunigte sich. Sein Mund wurde trocken. „Was habe ich denn gesagt?“
    „Entschuldige“, sagte sie reumütig. „Ich hätte es wohl besser nicht erwähnen sollen.“
    „So schlimm also?“ Sein Magen krampfte sich zusammen.
    „Es ging um eine Schule.“
    Tanner verzog das Gesicht.
    Mia küsste ihn auf die Wange. „Es tut mir furchtbar leid.“
    „ Mir tut es leid, weil du es gehört hast. Ich …“
    Sie hob den Kopf und sah ihn an. Ihre Augen waren feucht. „Wage es nicht, dich zu entschuldigen, weil ich es gehört habe, Tanner Crawford! Du hast es gesehen , und die Bilder verfolgen dich immer noch. Eine Schule. Das ist einfach unmenschlich.“
    Er lächelte bitter. „Genau das ist es ja. Die Leute, die dafür verantwortlich sind, haben kein Gewissen. Wie soll man gegen sie kämpfen? Die üblichen Regeln des Krieges greifen nicht. Wir sind hingefahren, um das Dorf zu befreien.“ Tanner drängte die aufsteigende Übelkeit zurück. „Sie haben Sprengstoff im Dorf versteckt und sich auf einen Hügel in der Nähe zurückgezogen. Als sie uns sahen, haben sie das Dorf mit Fernzündern in die Luft gejagt.“
    „Ach Tanner“, sagte Mia mitfühlend.
    „Mistkerle.“
    „Der Name ist noch zu gut für sie.“
    Er nickte. „Nach dieser Sache war ich am Ende. Ich konnte nicht mehr weitermachen. Und wenn mich das schwach macht oder feige oder zu einer Schande für den Namen Crawford, dann muss ich damit leben.“
    „Du bist nichts davon“, widersprach Mia eindringlich.
    Etwas Warmes tropfte auf seine Brust. Mias Tränen. „Nicht weinen“, bat er bestürzt.
    „Es ist so traurig. Natürlich höre ich in den Nachrichten von solchen Verbrechen, aber die Beiträge sind nach ein paar Minuten zu Ende, und dann geht das Leben weiter. Es kommt mir immer so weit weg vor.“
    „So soll es ja auch sein, Mia. An der Front hat nur die Armee etwas zu suchen.“
    „Die Antwort gefällt mir nicht.“
    „Das habe ich auch nicht erwartet, Bossy.“
    „Ich werde jetzt wiederholen, was ich gestern zu dir gesagt habe, weil ich glaube, dass du es mehr als einmal hören musst: Du bist ein guter Mann, Tanner. Kein Schwächling, kein Feigling und erst recht keine Schande für deine Familie. Du hast ein gutes Herz.“ Sie nahm sein Gesicht in beide Hände und küsste ihn sanft auf den Mund. „Ich bin stolz auf dich.“
    Niemand, nicht einmal seine Mutter oder sein Großvater, hatte das jemals zu ihm gesagt. Da war sie wieder, Mias Zuneigung, die Tanner den Atem verschlug. Der Mensch, den er am tiefsten gekränkt hatte, war stolz auf ihn. In dieser Sekunde wurde Mias Meinung zur einzigen, die zählte.
    Er konnte nichts sagen, nur nicken. Dann zog er seine Geliebte in die Arme und drückte seinen Dank auf die beste Weise aus, die ihm einfiel. Und wenn in seinem Kuss ein Hauch von Verzweiflung mitschwang, dann deshalb, weil Tanner Crawford tatsächlich verzweifelt war.
    Mia wollte um keinen Preis zeigen, wie sehr sein Geständnis sie aus der Bahn geworfen hatte. Deshalb ließ sie ihren Tränen erst freien Lauf, als sie unter der Dusche stand. Sie weinte wegen der grauenvollen Ereignisse, die Tanner miterlebt hatte. Wegen der armen Kinder und deren Eltern. Und wenn sie ganz ehrlich war, weinte sie auch ein bisschen um sich selbst.
    Tanner war nicht nur klug, witzig und sexy, sondern auch loyal und mutig. Trotzdem kam eine Beziehung für ihn derzeit nicht infrage. Mia wusste das. Sie hatte es von Anfang an gewusst. Tanner war vollauf damit beschäftigt, sich vom perfekten Exsoldaten zum perfekten Sicherheitsexperten zu wandeln. Er musste den Ballast in seinem Leben auf ein Minimum begrenzen.
    Und ich bin Ballast, dachte Mia. Das braucht er mir gar nicht selbst zu sagen, ich weiß es auch so. In ein paar Stunden erreichen wir Dallas, dann wird er sich verabschieden. Und ich werde zum zweiten Mal in meinem Leben so tun, als ob es mir nichts ausmacht.
    Mia bereute nicht, sich wieder mit Tanner eingelassen zu haben. Allerdings fragte sie sich, wie

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