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Collection Baccara Band 329

Collection Baccara Band 329

Titel: Collection Baccara Band 329 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlene Sands , Rhonda Nelson , Barbara Dunlop
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Glück saßen sie in einer Sitzgruppe in der Ecke des Lokals, und niemand war in Hörweite. Trotzdem senkte ihr Vater die Stimme, als er weitersprach. „Die Geschichte handelt von deiner Mutter.“
    „Von Mom?“ Callie blinzelte verwirrt. Das hätte sie niemals erraten. „Was hat denn Mom damit zu tun?“
    „Sie war in Rory Worth verliebt, als ich sie kennenlernte.“
    „Mom und Taggs Vater? Aber ich habe nie gehört …“
    „Niemand anderes weiß davon. Nur ich und jetzt du. Rory ist tot, und ich bin froh, dass wir ihn los sind. Er hat niemals jemandem erzählt, was er getan hat.“
    Gebannt hörte Callie zu.
    „Er nahm deiner Mutter die Unschuld und schwängerte sie gleich beim ersten Mal. Catherine war damals gerade erst neunzehn.“ Die Stimme ihres Vaters wurde noch leiser. „Als deine Mutter merkte, dass sie ein Kind bekam, ging sie mit dieser Neuigkeit zu Rory. Sie vertraute ihm, aber er hatte ein falsches Spiel mit ihr getrieben. Nun sagte er ihr, er würde sie nicht lieben und könne sie unmöglich heiraten, weil er mit einer anderen Frau verlobt sei.“
    „Ach, du liebe Zeit.“ Callie konnte nicht glauben, was sie da hörte. „Das muss Isabella Worth gewesen sein, Taggs Mutter.“
    Er nickte.
    „Wie es schien, hatten sich Rory und Isabella zwei Wochen zuvor getrennt. Aber Rory war nicht etwa tief traurig wegen der Trennung. Eines Nachts betrank er sich – das war zumindest seine Entschuldigung. Und Catherine war zur falschen Zeit am falschen Ort. Er hat sie verführt, was ihm leichtfiel, weil sie bis über beide Ohren in ihn verliebt war. Das war sie schon seit Jahren. Und dann stand sie da, schwanger mit Rorys Kind. Das war meine Chance, die Dinge in Ordnung zu bringen. Ich habe ihr angeboten, sie zu heiraten. Sie sagte mir, ein Teil von ihr würde Rory Worth immer lieben. Das verstand ich, denn sie hat ihn auf die Art und Weise geliebt, wie ich sie liebte. Und gleichzeitig habe ich diese Situation gehasst. Aber ich wollte Catherine, daher habe ich ihr bei allem geholfen. Trotzdem wollte sie mich erst nicht heiraten. Sie sagte, das wäre mir gegenüber nicht fair. Doch ich habe durchgehalten. Siehst du, ich habe sie genug für uns beide geliebt.“
    Die Stimme ihres Vaters klang inzwischen heiser und erschöpft. Gedankenverloren betrachtete er den Tisch. Dann verzog er plötzlich den Mund zu einem Grinsen. „Eines Abends habe ich diesen elenden Mistkerl windelweich geprügelt. Er wusste gar nicht, wie ihm geschah. Und später hat niemand je darüber geredet.“
    „Dad, du?“
    „Ich war damals in besserer körperlicher Verfassung, Callie. Schau nicht so überrascht drein.“
    „Das bin ich … nicht.“ Aber eigentlich war sie es schon. „Du sagtest, Mom wollte dich nicht heiraten?“
    „Nein. Nicht sofort. Kurz darauf hat sie das Baby verloren und war am Boden zerstört. Sie bekam Depressionen. Natürlich dachten alle, die sie kannten, das Baby wäre von mir, und mir war das recht. Ich wollte nicht, dass irgendjemand schlecht von deiner Mutter redete, und jeder wusste, dass ich sie schon ein Dutzend Mal gebeten hatte, mich zu heiraten. Ich schätze, ich habe sie irgendwann müde geredet. Jedenfalls hat sie meinen Antrag akzeptiert.“
    Callie trank einen Schluck Limonade, doch es war, als würde Säure durch ihre Kehle fließen. „Ich dachte immer, ihr zwei wäret glücklich gewesen.“
    Er nahm ihre Hand. „Das waren wir. Wir hatten ein gutes Leben. Nachdem du geboren warst, hat sie die Vergangenheit hinter sich gelassen, Callie. Du hast unser Leben vollkommen gemacht. Ich schätze, das ist der Grund, weshalb ich so in dich vernarrt bin.“
    Callie verstand das. Eigentlich hatte sie das schon immer verstanden, aber jetzt kannte sie den Grund. Sie kannte das Ausmaß der Liebe, die ihr Vater ihrer Mutter entgegengebracht hatte. Nun konnte sie nachvollziehen, weshalb er Rory Worth hasste. Bestimmt war es schrecklich gewesen, mit ihm in derselben Stadt zu leben, im selben Geschäft tätig zu sein und zu wissen, dass die Frau, die er liebte, immer auch diesen anderen Mann lieben würde.
    „Jetzt weißt du also, warum ich dich nie in der Nähe eines Worths haben wollte“, sagte er schließlich, nachdem er eine Weile geschwiegen hatte.
    Callies Kopf schwirrte, das musste sie erst einmal verdauen. „Ja, jetzt verstehe ich deine Gründe.“ Aber das hatte nichts mit Tagg und seinen Brüdern zu tun. Warum sah er das nicht ein? Ihr Vater versuchte immer noch, sich zu rächen, indem er

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