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Collection Baccara Band 329

Collection Baccara Band 329

Titel: Collection Baccara Band 329 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlene Sands , Rhonda Nelson , Barbara Dunlop
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die Farbkarten. Lüge, riet ihr eine innere Stimme. Lüge, und erwähne auf keinen Fall deinen Vater. Doch als sie in Taggs klare blaue Augen blickte, brachte sie das nicht über sich. Sie schuldete ihm und ihrer Beziehung die Wahrheit. „Ich habe mich mit meinem Vater zum Mittagessen getroffen.“
    Tagg nahm noch einen Schluck, offenbar brauchte er etwas Whisky, um die Nachricht zu verdauen. Dann nickte er und wechselte das Thema. „Also, welche Farbe gefällt dir?“ Er wies mit dem Zeigefinger auf die Muster.
    „Ach … ich weiß nicht. Ich finde Graugrün hübsch für einen Jungen. Andererseits tendiere ich zu Rosa, falls es ein Mädchen wird.“
    Tagg hob eine Farbkarte in zartem Rosa auf. „Das wäre eine Premiere im Haushalt der Worths.“
    „Schlimm?“
    „Nur anders. Ich bin in einem Haus voller Männer aufgewachsen. Rosa stand nie zur Debatte.“
    Callie lachte erleichtert. Obwohl sie ihren Vater erwähnt hatte, schien Tagg vollkommen entspannt zu sein. „Ich fürchte, ich war zu voreilig. Natürlich können wir das Kinderzimmer nicht herrichten, bevor wir wissen, ob das Baby ein Junge oder ein Mädchen wird.“
    Erneut betrachtete Tagg ihren Bauch. „Wann erfahren wir das?“
    Sie zuckte die Achseln. „In einem Monat oder zwei, glaube ich.“
    Mit einem Mal hatte Callie das Gefühl, sie würde kleine Fortschritte machen auf ihrem Weg, Taggs Vertrauen zu gewinnen. Nachdem sie heute Mittag die Situation noch als völlig verfahren eingestuft hatte, sah sie jetzt so etwas wie einen Hoffnungsschimmer. Sein Verhalten ihr gegenüber hatte sich verändert, seit er nach Hause gekommen war. Vielleicht gab es eine winzige Chance.
    Auch Tagg sah sie nachdenklich an. Mehr und mehr vergaß er, wer Callies Vater war.
    Mehr und mehr verliebte er sich in seine Frau.
    Zu seiner Verblüffung erschreckte ihn diese Erkenntnis gar nicht so sehr, wie das noch vor Kurzem der Fall gewesen wäre.
    Zwei Tage später stieß Tagg mit voller Wucht eine Schreibtischschublade in seinem Büro zu. Die Tasse auf dem Tisch wurde dabei so stark geschüttelt, dass Kaffee über seine Akten spritzte und auf den Holzfußboden tropfte. Doch Tagg gab sich nicht damit zufrieden, dass die Schublade beinahe zerbrochen wäre. Um das Maß voll zu machen, zog er sie auf und stieß sie noch ein zweites Mal zu. Erneut bebte sein ganzer Schreibtisch.
    „Dieser gottverdammte Mistkerl!“ Er stieß noch eine ganze Reihe weiterer Schimpfwörter aus. Doch weder das Zuschlagen der Schublade noch das Fluchen bewirkte, dass er sich besser fühlte. Ungläubig sah er auf den Bildschirm seines Computers und las noch einmal die E-Mail, die er heute Morgen von PricePoint Foods in Tucson erhalten hatte. „Ich verstehe das nicht.“
    Diesen Vertrag hatte er praktisch schon hübsch verpackt mit einer blauen Schleife obendrauf in der Tasche gehabt. Und jetzt besaß PricePoint Foods noch nicht einmal den Mumm, ihn anzurufen. Stattdessen schickten sie ihm eine Mail.
    PricePoint Foods bedauert, diesmal nicht mit Worth Enterprises das Geschäft abzuschließen. Als Entgegenkommen unsererseits wird sich in Kürze einer unserer Mitarbeiter mit Ihnen in Verbindung setzen.
    „Das werde ich mir nicht gefallen lassen“, schimpfte Tagg. Doch was blieb ihm übrig? Bestimmt steckte Sullivan dahinter. Die Big Hawk Ranch war das einzige Unternehmen in Arizona, das groß genug war, bei einem Geschäft dieser Größenordnung mit den Worths mitzuhalten. Beide Ranches waren nahezu gleich groß, Rind für Rind und Hektar für Hektar.
    „Verdammter Sullivan!“
    Jemand klopfte an die Tür, und Clay trat ein. Nach einem Blick auf seinen Bruder nahm er den Stetson ab und setzte sich. „Guten Morgen. Was ist los? Du schaust ja richtig angriffslustig aus.“
    Tagg zügelte seine Wut. Noch einmal sah er auf den Bildschirm, bevor er seinen Bruder ratlos anblickte. „Die Big Hawk Ranch hat uns bei einem weiteren Deal geschlagen.“
    „Das ist der Grund?“
    Tagg rieb sich die Stirn und seufzte. Er musste in dieser Sache vernünftig bleiben. „Ja. Aber ich kapiere das nicht. Ich habe den bestmöglichen Marktpreis geboten. Jeder Cent weniger hätte einen Verlust bedeutet. Seit Wochen arbeite ich an diesem Deal. Unsere Rechtsabteilung hat den Vertrag mehrfach geprüft, und ich bin sogar nach Tucson geflogen, um den Handel zu be­siegeln.“
    „Bist du sicher, dass Sullivan uns unterboten hat?“
    Tagg nickte. „Die Verträge sollten natürlich vertraulich sein, aber die

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