Collection Baccara Band 330
Cade, als er schließlich die Finanzakte schloss. „Können wir jetzt zu den Personalfragen kommen?“
Sie nickte, und nachdem sie die Verantwortlichkeiten für die nächsten Ausgaben besprochen hatten, kam sie zum letzten Punkt der Tagesordnung. „Wer wird meine Schattenpraktikantin?“
Keine Fehler. Das war seine Regel. Wie also sollte er dieses Problem angehen? „Unter den gegebenen Umständen ist es vielleicht besser, Sie haben keine. Einige Ihrer Meetings sind extrem heikel.“
„Wir könnten uns auf halbe Tage einigen“, schlug sie vor. „Meine vertraulichen Termine lege ich auf den Nachmittag. Haben Sie schon eine Kandidatin?“
„Ich habe eine oder zwei im Sinn.“ Eine ständig, wenn er ehrlich war. „Aber ich führe noch Gespräche.“
„Wer ist Ihre Favoritin?“
Warum lügen? Sie war seine Favoritin. Aus vielerlei Gründen. „Jessie Clayton.“
Finola zog eine Augenbraue hoch. „Wir haben schon einmal über sie gesprochen. Sie macht eine Wissenschaft daraus, mir aus dem Weg zu gehen. Kennen Sie mittlerweile den Grund?“
„Nein, noch nicht.“ Aber ich werde ihn herausfinden. „Wie dem auch sei, Scarlet hat ihr eine umfangreiche Aufgabe für die Märzausgabe übertragen, und ich bin nicht sicher, dass es zeitlich mit dem Schattenprogramm klappen wird.“ Dass Jessie abgelehnt hatte, behielt er für sich.
„Ich weiß, dass Scarlet große Stücke auf sie hält.“ Finola blickte wieder auf die Liste. „Sie ist beliebt und intelligent und sehr kreativ.“
Und riecht nach einem Frühlingsgarten. Cade räusperte sich und nahm Finola die Akte ab. „Bis nächste Woche habe ich die richtige Praktikantin für Sie gefunden.“
„Gut. Ich verlasse mich darauf. Damit ist die Sitzung beendet.“
Sie traten gerade in dem Moment aus dem Konferenzzimmer, als ein begeistertes Raunen durch das Großraumbüro ging. Cade sah, wie die Empfangsdame einen riesigen Fliederstrauß auf Jessies Schreibtisch stellte. Er untersagte sich ein Lächeln. Es war dem Floristen sicher nicht leichtgefallen, ihn aufzutreiben, doch in New York konnte man alles bekommen, wenn man den richtigen Preis bezahlte.
„Wow“, sagte Finola hinter ihm. „Sieht so aus, als hätte unsere Praktikantin einen Verehrer.“
„Kein Wunder“, bemerkte er und beobachtete, wie Jessie die Karte öffnete. „Sie ist eine sehr hübsche junge Frau.
Finola musterte sie eingehend. „Schwer zu sagen. Sie nimmt nie diese blöde Brille ab.“
Während seine Chefin an Chloes Schreibtisch trat und Notizzettel entgegennahm, beobachtete er, wie Jessie die Karte las und dann lächelte. Sie blickte den Flur entlang in seine Richtung und nickte ihm kaum wahrnehmbar zu.
„Was haben Sie am Wochenende vor, Cade?“, fragte Fin, wobei sie durch die Notizen blätterte.
„Heute Abend habe ich ein Date.“
Neugierig blickte sie auf. „Jemand Besonderes?“
„Absolut.“ Er konnte nicht aufhören zu lächeln, aber natürlich hatte Finola zu viel Anstand, um weiter nachzufragen.
4. KAPITEL
Jessie hechtete mit ein paar anderen unerschrockenen New Yorkern über die Straße und das Taxi, das um die Ecke kam, trat für sie auf die Bremse. Vielleicht lag es am gelben Pullover – oder an ihrer Entscheidung, nicht zu zögern.
Der Gedanke zauberte ein Lächeln auf ihr Gesicht. Überhaupt schien sie unentwegt zu lächeln, seit sie den wunderschönen Flieder mit einer Einladung bekommen hatte, die sie sprachlos machte.
Triff dich heute Abend um sechs Uhr am Columbus Circle mit mir. Ich lade dich ein, Pferde und weites Land zu erleben … auf New Yorker Art.
Sie ging langsamer, als sie den Columbus Circle erreichte, und hielt Ausschau nach einem über einen Meter achtzig großen Adonis mit dunkelblondem Haar und faszinierenden graublauen Augen. Sie sah viele Männer, die so groß waren, doch keiner raubte ihr den Atem. Keiner ließ ihren Magen Achterbahn fahren. Bei keinem erschauerte sie in Erwartung eines Kusses oder einer Berührung, wie sie es bei Cade McMann tat.
Hinter sich hörte sie Hufgeklapper. Immer noch nicht an die Hansoms gewöhnt, die zweirädrigen Pferdekutschen mit zwei Sitzplätzen und Verdeck, die durch den Central Park fuhren, blieb Jessie stehen und sah einen übermütigen Apfelschimmel, der eine knallrote Kutsche zog. Der Kutscher, ein junger Mann im dunklen Anzug, der erhöht hinter dem Verdeck saß, lächelte sie an. Sie erwiderte das Lächeln, doch als er anhielt und Cade aus der Kutsche sprang, schnappte sie überrascht
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