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Collection Baccara Band 330

Collection Baccara Band 330

Titel: Collection Baccara Band 330 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire , Christine Rimmer , Maureen Child
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Langsam wandte er seinen Blick zu Sam. „Und ich bin einfach nur froh, dass ich noch lebe. Wie ich schon sagte, ich bin dir was schuldig.“
    Sam war zweiunddreißig Jahre alt, hochgewachsen, und er hatte eine durchtrainierte Figur. Mit seinen schwarzen Haaren und blauen Augen wirkte er besonders auf seine weiblichen Patientinnen sehr anziehend. Zu deren großer Enttäuschung hatte Sam aber immer nur Augen für ihre Krankheitssymptome. Er besaß lediglich eine Handvoll enger Freunde, Eric Wright war einer von ihnen.
    Eric hatte sich jedoch in den letzten beiden Wochen eher wie ein Fan als wie ein Freund benommen – und Sam konnte noch nie gut mit Dankbarkeit umgehen. Er mochte es nicht, wenn andere ihn bewunderten.
    Seit seiner Kindheit hatte ihn nichts anderes interessiert als Medizin. Mit fünf Jahren hatte er sich das Stethoskop seines Großvaters ausgeliehen, um sich den Herzschlag seines Hundes anzuhören. Selbst der Tierarzt war beeindruckt gewesen, als Sam einen unregelmäßigen Herzschlag bei dem Hund herausgehört hatte. Seit diesem Zeitpunkt hatte für Sam festgestanden, dass er einmal Arzt werden würde.
    Trotzdem … wenn ihn jemand mit glänzenden Augen und bedingungslosem Vertrauen ansah, hatte er nur noch das Bedürfnis, ganz schnell wegzurennen. Vertrauen war für ihn eine Belastung, die er fürchtete … Vertrauen konnte so leicht zerbrechen. Für einen Arzt mochte solch eine Einstellung vielleicht merkwürdig anmuten, aber bei Sam war das nun einmal so.
    „Du schuldest mir gar nichts, Eric.“ Seit dem Unfall hatte er das schon unzählige Male zu Eric gesagt, aber der schien davon nichts hören zu wollen. „Mann, ich war mit im Auto. Hätte ich dich etwa in dem Wrack sitzen lassen und wegrennen sollen?“
    Eric zuckte mit den Achseln. „Die meisten Leute hätten das getan. Nicht viele würden in ein brennendes Auto steigen, um jemanden rauszuziehen. Und noch dazu mit einem kaputten Arm.“
    „Ach, der ist doch bloß verstaucht.“ Der Verband an seinem linken Unterarm nervte Sam, und er hielt ihn auch für völlig überflüssig. Aber die Ärzte in der Notaufnahme hatten darauf bestanden, dass er ihn zumindest für ein paar Tage trug. Und in der Nacht des Unfalls war er wegen des Schocks nicht fähig gewesen zu widersprechen.
    Alles war ganz schnell gegangen, obwohl es sich in dem Moment angefühlt hatte, als würden sie sich in Zeitlupe bewegen. Ein Lastwagen hatte plötzlich einen Schlenker auf ihre Fahrspur gemacht, und Eric hatte das Lenkrad herumgerissen. Das Geräusch vom Schrammen des Metalls gegen die Leitplanke würde Sam nie vergessen. Die ewig andauernden Sekunden, in denen das Auto durch die Luft geschleudert wurde, und dann der abrupte Schlag, als sie auf der Straße aufprallten und der Wagen sich überschlug. Zentimeter für Zentimeter hatte Sam sich aus dem zerbrochenen Seitenfenster herausgeschoben und war dann zur Fahrerseite hinübergekrochen.
    Eric war bewusstlos gewesen, und am Unterboden des Wagens hatten schon die Flammen gezüngelt. Die sengende Hitze hatte in Sams Gesicht gebrannt, und er hatte panische Angst verspürt. Aber trotzdem hatte er es irgendwie geschafft, Erics Sicherheitsgurt zu lösen und seinen Freund aus dem Auto zu ziehen, bevor es in Flammen aufgegangen war.
    Hätten die beiden an dem Abend weniger Glück gehabt, müsste Erics Familie jetzt seine Beerdigung und nicht seine Hochzeit organisieren.
    „Trotzdem …“
    Sam seufzte und gab es auf, seinen Freund zu überzeugen. „Okay, dann bin ich eben ein Held. Der Superdoktor!“
    Eric war besonders in den letzten beiden Jahren ein guter Freund gewesen. Und eigentlich war Sam ihm etwas schuldig. Sam war schon immer ein Einzelgänger gewesen, ganz besonders in den vergangenen zwei Jahren. Aber jedes Mal, wenn er sich von den wenigen Freunden, die er hatte, zurückziehen wollte, hatte Eric das nicht zugelassen.
    Dafür schuldete Sam ihm etwas – und nicht umgekehrt.
    Da saß er also nun im Auto vor dem Haus von Erics Eltern. Vor ihm lagen zwei lange Wochen, bevor er wieder nach Los Angeles fahren konnte, wo er zu Hause war. Normalerweise wäre er zu Erics Hochzeit gekommen und am Tag darauf wieder heimgefahren. Aber weil Eric nach dem Unfall nicht Auto fahren konnte, hatte Sam sich zu einem zweiwöchigen Urlaub bei Erics Familie im Norden Kaliforniens überreden lassen.
    Sam wäre am liebsten gleich wieder weggefahren, aber ihm blieb nichts anderes übrig, er musste sein Wort halten.
    Der Bungalow der

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