Collection Baccara Band 330
Finola um und zwinkerte ihr zu. Er vertraute darauf, dass Jessies leibliche Mutter mit dem einverstanden sein würde, was er vorhatte. Jessie schmiegte sich in seine Arme, als gehörte sie dorthin. Für immer. Sie begannen, sich zur Musik zu bewegen.
„Hat dir der Flieder gefallen?“
„Und wie.“
Jessie schloss die Augen, und er senkte den Kopf, um ihr ins Ohr zu flüstern: „Du bist die schönste Frau auf diesem Fest.“
„Ich dachte schon, du kommst nicht.“
„Ich hatte noch etwas Wichtiges zu erledigen.“
„Was?“
Er blieb stehen. „Das zeige ich dir später. Erst muss ich dich was fragen.“
„Was?“
„Darf ich dich küssen? Hier, vor allen Leuten, die du in New York kennst?“ Er spürte, dass ihr Herzschlag sich beschleunigte. „Ich will es nicht länger verheimlichen, Jessie. Ich will, dass jeder weiß, dass …“
Bevor er den Satz beenden konnte, stellte sie sich auf die Zehenspitzen, schlang die Arme um seinen Nacken und küsste ihn. Es war ein langer, sinnlicher Kuss, der ein Feuerwerk in seinem Körper entzündete, und nach den Ausrufen der Gäste zu urteilen, sprangen ein paar Funken auf sie über.
„Was sollen alle wissen, Cade?“ Jessie lächelte triumphierend.
„Dass ich dich liebe.“
Sie erstarrte.
„Ich liebe dich“, wiederholte er lauter.
Jessie riss die Augen auf und öffnete den Mund, doch kein Wort kam über ihre Lippen. „Ich liebe dich.“ Dieses Mal sagte er es so laut, dass jeder auf der Tanzfläche es hören konnte.
Die Musik erstarb, und die Gäste drehten sich zu ihnen um.
In dem Moment, als absolute Stille im Saal herrschte, hob er Jessie hoch, wirbelte sie herum und ließ alle die Wahrheit wissen. „Ich liebe dich, Jessie Clayton!“
Begeisterter Applaus setzte ein, und die Band stimmte das nächste Lied an, doch Cade hörte nur das wunderschöne glockenhelle Lachen, das er so sehr liebte.
„Komm mit“, flüsterte er ihr zu. „Ich habe eine Überraschung.“
Jessie warf nur einen kurzen Blick in Finolas Richtung, dann ließ sie sich von Cade zum Fahrstuhl führen.
„Wohin gehen wir?“ Noch immer schlug ihr Herz wie verrückt. Sie war völlig atemlos und sehnte sich danach, ihm zu sagen, dass auch sie ihn liebte, aber er wartete nicht, blieb nicht stehen, sondern führte sie durch die Lobby nach draußen. Dort zog er sein Jackett aus und legte es ihr über die nackten Schultern.
„Es ist etwas kühl, doch es lohnt sich. Das verspreche ich dir.“
Sie kuschelte sich in den feinen Stoff. „Warum verlassen wir meine Party?“
„Weil du das weite offene Land und Pferde brauchst.“
„Jetzt?“
„Jetzt.“
Selbst um diese Zeit waren die Straßen noch belebt und Taxis rasten vorbei, doch Jessie hatte nur Augen für die Kutschen, die darauf warteten, verliebte Paare auf eine romantische Fahrt mitzunehmen.
„Da ist er.“
„Wer?“, fragte sie.
Cade lächelte sie an und blieb vor einer besonders schönen Kutsche stehen, die geschmückt war mit …
„… Flieder!“ Sie lachte leise und schmiegte sich in Cades Arme. „Du bist verrückt, weißt du das?“
Sie stiegen ein und machten es sich gemütlich. Die Pferdehufe klapperten über den Asphalt und der Vollmond schaute hinter einer Wolke hervor.
„Es ist einfach perfekt.“ Jessie lehnte sich an das kühle Leder des Sitzes. „Alle werden sich fragen, wo wir sind, aber es ist mir egal.“
„Wir werden es ihnen erzählen. Später. Nun ist es ja kein Geheimnis mehr.“
„Kann ich jetzt bitte sagen, was mir seit Ende des Tanzes auf der Zunge liegt?“ Sie blickte zu ihm auf.
„Nein. Noch nicht.“
„Cade“, protestierte sie. „Willst du denn nicht wissen, dass ich …“
Er legte eine Hand über ihren Mund und griff mit der anderen in eine seiner Hosentaschen. Jessie starrte auf die schwarze Box, die er hervorzauberte.
„Ich will nur, dass du Ja sagst.“
Als er die Schachtel öffnete, fing der große Brillant auf dem Ring darin das Mondlicht ein. Jessie war zu erstaunt, um zu sprechen. Schließlich hob sie den Kopf.
„Jessie, wir haben keine Affäre. Es ist kein kurzes Abenteuer, und es ist auch kein Geheimnis mehr. Es ist Liebe. Willst du mich heiraten?“
„Ja“, flüsterte sie. „Ja, ich will.“
Cade nahm den Ring aus der Box und schob ihn ihr auf den Finger.
„Und jetzt kannst du sagen, was du mir sagen wolltest.“
Sie lehnte den Kopf an seine Schulter. „Später“, sagte sie. „Und dann jeden Tag für den Rest unseres Lebens.“
–
Weitere Kostenlose Bücher