Collection Baccara Band 330
es hatte Zeiten gegeben, in denen ihm das nicht so klar gewesen war und ihm Sex alles bedeutet hatte. Aber nicht jetzt. Nicht, wenn es um Lizzie ging.
Morgen entschied sie aller Voraussicht nach, die Bäckerei zu kaufen. Und danach blieben ihm noch zwölf gemeinsame Tage. Wenn sie nicht mehr für ihn arbeitete, konnten sie Freunde bleiben. Denn er ruinierte nicht, was sie verband. Er würde einfach ihre Gesellschaft genießen und die Finger von ihr lassen.
Als er am nächsten Morgen um zehn Uhr vom Resort zurückkehrte, wo er mit Grant und Connor eine Partie Golf gespielt hatte, saß Lizzie am Küchentisch. Sie trug einen engen Rock und eine Seidenbluse in exakt derselben graugrünen Farbe, die auch ihre Augen hatten. Ihre Haare waren glatt frisiert, und wie immer war sie kaum geschminkt. Nur etwas Lidschatten betonte ihre Augen, und Lipgloss ließ ihre Lippen feucht aussehen.
Feucht und wie eine Einladung zum Küssen. Vergiss es, befahl er sich. Er stellte sich nicht vor, sie zu küssen oder ihre Haare zu der wilden Mähne zu zerzausen, die er am liebsten mochte. Oder langsam die silbergrüne Seidenbluse aufzuknöpfen, den Verschluss ihres BHs aufzumachen und zum allerersten Mal ihre Brüste zu sehen. Oh nein. Darum ging es bei ihm und Lizzie nicht. „Hast du schon Bonnie Drake angerufen?“
Sie lächelte zufrieden. „Ja. Sie kann sich mit uns um elf Uhr vor der Bäckerei treffen.“
„In Ordnung.“
„Hast du schon gefrühstückt?“
„Ja, im ‚Grubstake‘. Ich gehe nur schnell unter die Dusche. Dann können wir losfahren.
Alles lief so, wie Ethan es beabsichtigt hatte.
Die Immobilienmaklerin schloss ihnen die Bäckerei auf und sagte, dass der französische Bäcker Aubert Pelletier bereit sei, auch das gesamte Inventar zu verkaufen. Hohe Decken und Holzdielen machten das kleine Geschäft reizvoll. Lizzie ging hinter die Theke und begutachtete die Glasvitrinen, die Kühlfächer, die Brotschneidemaschine, die Kasse und die klassische italienische Espressomaschine sowie im hinteren Teil die gesamte Ausstattung.
Im ersten Stock gab es einen zusätzlichen Lagerraum für die Bäckerei sowie eine Dreizimmerwohnung. Das geräumige und helle Wohnzimmer war ebenfalls mit Holzdielen ausgestattet und ging nach vorn zur Main Street hinaus. Das größere der beiden anderen Zimmer hatte zwei Fenster und bot einen netten Ausblick auf die State Street. In der Küche gefielen Lizzie die Spüle im Farmerstil und der Linoleumboden mit Schachbrettmuster. Das Badezimmer verfügte über eine frei stehende Badewanne mit Füßen und Duschvorrichtung.
Während der Besichtigung hielt sich Ethan komplett zurück. Er war nur dabei, um dafür zu sorgen, dass Lizzie zu einem vernünftigen Preis bekam, was sie wollte. Während er sie dabei beobachtete, wie sie Wasserhähne aufdrehte und Schränke öffnete, versuchte er sich vorzustellen, dass sie hier wohnte. Die Küche war sehr klein und mit der hochmodernen Küche in seinem Haus nicht zu vergleichen. Wie konnte sie damit bloß zufrieden sein? Aber dann musste er zugeben, dass er das Ganze zu negativ sah. Sie hätte dann ja die gesamte Bäckerei im Erdgeschoss zur Verfügung, um ihre Liebe zum Kochen und Backen auszuleben.
Als die Besichtigung beendet war, musste Bonnie sich beeilen, weil sie noch einen anderen Termin hatte. Aber sie war anschließend telefonisch erreichbar. Ethan und Lizzie gingen zum Mittagessen in den „Hitching Post“.
„Nun?“, fragte er sie, nachdem die Kellnerin ihnen die Hamburger serviert hatte.
„Ich kaufe diese Bäckerei“, antwortete sie mit leuchtenden Augen.
Er lachte. „Das hatte ich im Gefühl.“
Nachmittags teilte Lizzie der Maklerin ihre Kaufabsicht und den Preis mit, den sie für die Immobilie sowie das gesamte Inventar zu zahlen bereit war. Sie wollte am fünften Juli in das Apartment über der Bäckerei einziehen und mit Feuereifer die Eröffnung der „Mountain Bluebell Bakery“ vorbereiten. Einen Großteil des Kaufpreises bezahlte sie bar. Mit Ethans Hilfe, der sich vor einer Stunde bei der Bank für sie verbürgt hatte, würde ihr zudem ein Darlehen gewährt. Bonnie versicherte ihr, dass sich Pelletier, der so schnell wie möglich nach Frankreich zurückkehren wollte, innerhalb der nächsten zwei Tage entscheiden würde.
Als sie Bonnies Büro verließen, schlug Ethan vor, dass sie ausgehen sollten um zu feiern.
„Nicht bevor das Geschäft abgeschlossen ist. Das bringt Unglück. Ich möchte jetzt nach Hause gehen, wenn es
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