Collection Baccara Band 332
und mich in Ruhe zu lassen?“
„Erwartest du in Kürze den Blumenkavalier, Schwesterherz?“, neckte er sie. Bevor sie etwas sagen konnte, beantwortete er seine Frage selbst: „Ich weiß, es geht mich nichts an.“
„Cleveres Bürschchen“, sagte sie und schob ihn in Richtung Ausgang.
„Okay, okay. Ich gehe schon.“ Er öffnete die Tür und drehte sich noch einmal zu ihr um. „Dann bist du morgen also im Büro?“
Sie nickte. „Natürlich. Wo sollte ich sonst sein?“
Er grinste. „Vielleicht in den Armen des Mannes, der die Blumen geschickt hat?“
„Kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten, Shane. Ich wünsche dir einen schönen Abend.“ Damit schloss sie die Eingangstür.
Sie war gerade im Wohnzimmer, als ein kräftiges Klopfen sie veranlasste, wieder zurückzugehen. „Welchen Teil von ‚es geht dich nichts an‘ hast du nicht verstanden?“, fragte sie, als sie die Tür aufriss.
„Ich vermute, ich bin nicht derjenige, den du erwartet hast.“
Fins Herz schlug bei Travis’ Anblick bis zum Hals. Er und Shane hatten sich nur um Sekunden verpasst.
„Tut mir leid“, entschuldigte sie sich und trat zurück, um ihn hereinzulassen. „Shane meinte, mich einer Befragung unterziehen zu müssen, weil ich nicht im Büro war.“
Travis nickte. Er schlüpfte aus seiner Jacke und nahm den Hut ab, warf beides auf einen der Sessel, dann streckte er die Arme nach ihr aus und zog sie an sich.
„Jess hat heute Mittag beim Lunch erzählt, dass du Cade beauftragt hast, dich zu vertreten. Sie wollte wissen, ob du gestern Abend während des Essens schon angedeutet hättest, dass es dir nicht gut geht.“
Unter den gegebenen Umständen war es absolut verrückt, aber als seine starken Arme sie umfingen, fühlte sie sich sicher und verspürte eine größere innere Ruhe als je zuvor. „Was hast du ihr gesagt?“
„Die Wahrheit.“
„Du … du hast ihr erzählt, dass ich schwanger bin?“ Ihre Stimme zitterte aus Furcht vor Jessies Reaktion.
„Nein.“ Er trat zurück, legte einen Arm um ihre Schultern und führte sie zur Couch. „Ich habe auf ihre Frage, ob du beim Dinner schon etwas gesagt hast, eine ehrliche Antwort gegeben. Nein, hast du nicht. Ich habe natürlich nicht erwähnt, dass ich mit Sicherheit weiß, dass die Übelkeit erst heute Morgen aufgetreten ist.“
Fin stieß erleichtert einen Seufzer aus. „Mir ist klar, wie nah ihr euch steht, aber könnte ich ihr von dem Baby erzählen?“
„Um ehrlich zu sein, wäre mir das sogar sehr lieb.“ Er grinste und schloss sie fest in die Arme. „Als Jessie ein Teenager war, war eine meiner größten Sorgen, dass sie mir eines Tages beichtet, irgendein Pickelgesicht hätte sie in Schwierigkeiten gebracht.“
„Hast du ihr nicht vertraut?“ War Travis ihrem Vater ähnlicher, als sie vermutet hatte?
„Versteh mich nicht falsch“, sagte er und schüttelte den Kopf. „Ich hatte immer vollstes Vertrauen zu meiner Tochter. Albträume hat mir der Gedanke bereitet, dass die Jungs, deren Hormone so verrücktspielten, dass sie nicht mehr klar denken konnten, versuchen würden, das hübscheste Mädchen im County zu überreden, mit ihnen auf die Pritsche von Daddys Pick-up zu klettern.“
Fin musste lächeln. „Du bist ein wundervoller Vater, Travis.“
Er zuckte mit den Schultern. „Es ist zwar schon lange her, aber ich war selbst mal ein Teenager“, sagte er lachend. „Mit siebzehn hatte ich fast ständig eine Erektion. Und um die Wahrheit zu sagen, ich habe damals vermutlich einigen Vätern schlaflose Nächte bereitet.“
Wenn er als junger Mann nur halb so gut ausgesehen hatte wie heute, konnte sie sich lebhaft vorstellen, dass er etliche Erziehungsberechtigte in Unruhe versetzt hatte. „Eigentlich ist es zum Lachen, dass dir genau das passiert ist, was du bei Jessie befürchtet hast.“
Er rückte ein Stückchen von ihr ab, um sie ansehen zu können. „Was geschehen ist, haben wir beide nicht gewollt, und ich würde verstehen, falls du mir Vorwürfe machst, weil ich nicht dafür gesorgt habe, dass so etwas nicht geschieht. Es war absolut leichtsinnig, ohne Kondom mit dir zu schlafen. Ich habe den ganzen Tag darüber nachgedacht.“ Er strich sich durchs Haar. „Verdammt, ich konnte an nichts anderes denken.“
„Ich auch nicht“, sagte sie und nahm sein Gesicht zwischen die Hände. „Aber ich möchte nicht, dass du glaubst, ich würde dir die Schuld geben oder bedauern, was wir getan haben.“
„Das tust du
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